Die aktive PA-Box DDQ 10 soll laut Hersteller bei sämtlichen Beschallungsaufgaben ihre Stärken ausspielen. Hat man damit jede Party fest im Griff?
Mit der DDQ-Serie möchte LD Systems einen neuen Standard für PA-Boxen im Preissegment um die 1000 Euro-Marke geschaffen haben. Sämtliche Modelle sind laut Hersteller ausschließlich aus hochwertigen Komponenten zusammengestellt, durch ihre systemoptimierte, digitale Signalverarbeitung soll eine verzerrungsfreie Wiedergabe mit außergewöhnlicher Dynamik, präziser Richtcharakteristik und unerhörtem Schalldruck möglich werden. Vollmundige Versprechen, die Veranstaltern und Performern gleichsam das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen dürften. Im Detail umfasst die DDQ-Familie drei Fullrange- Boxen mit zehn, zwölf und 15 Zoll großen Tieftönern. Ergänzend kann man eines von zwei Subwoofer-Modellen hinzukaufen. Zum Test stand die DDQ 10 bereit, das kleinste Fullrange-System der Produktlinie. Ob es hält, was das Marketing verspricht?
Solide
Das Gehäuse der DDQ 10 besteht aus 15 mm Birkensperrholz, dank den vergleichsweise geringen Maßen von 30 mal 52 mal 35 Zentimetern wirkt es angenehm kompakt. Ihr Gewicht liegt bei schmalen 15,5 Kilo, Transport und Aufbau gehen dank eines Griffs einfach vonstatten. Die Box kann aufrecht oder liegend betrieben werden, letztere Aufstellung ist vor allem für die Nutzung als Bühnenmonitor von Vorteil. Alternativ lässt sich die DDQ 10 mittels M8-Gewindeschrauben aufhängen oder auf einem Stativ befestigen. Besonders ist hierbei, dass der am Boden befindliche Anschraubflansch gekippt werden kann, um die Box anzuwinkeln. So lässt sich das Publikum stets optimal beschallen. Die Lautsprecher werden durch ein stabiles Metallgitter geschützt, welches bei Bedarf leicht entfernt werden kann. Buchsen und Bedienelemente befinden sich auf der Rückseite der DDQ 10. Vier LEDs geben Aufschluss über Betriebsbereitschaft, Einstellungen und etwaige Probleme. Alle Komponenten wirken hochwertig und langlebig.
Rein ins Geschehen
Audiosignale werden mittels einer XLRBuchse in die DDQ 10 eingespeist. Im Inneren angekommen durchlaufen sie einen A/D-Wandler, der mit 24 Bit und 48 kHz zu Werke geht. Danach folgt ein Sharc-DSP. Er erlaubt zunächst die Regelung der Lautstärke mittels Potentiometer, bevor es in die bei 1,5 kHz greifende Frequenzweiche nebst diverser Stufen zur Klangaufbereitung geht. Auf sie hat man keinen direkten Einfluss. Anschließend werden die prozessierten Signale an einen Peak-Limiter mit einer Millisekunde Look-Ahead-Zeit sowie ergänzende Schutzbausteine weitergereicht. Zu guter Letzt überträgt ein D/A-Wandler die Ergebnisse dann wieder in die analoge Welt und schickt sie in Richtung der Verstärker. Dabei handelt es sich um Hypex Ucd400, ihre Leistung beträgt jeweils 400 Watt (RMS).
Raus damit!
Als Woofer setzt die DDQ10 einen zehn Zoll großen Neodym-Tieftöner mit 2½ Zoll Schwingspule ein, genauer einen Faital Pro PR300. Höhen werden durch einen einzölligen Keramik-Treiber von BMS abgebildet, ein asymmetrisches Hochton-Horn sorgt für ordentliche Schallpegelverteilung. Damit dies sowohl im stehenden wie auch liegenden Betrieb funktioniert, lässt sich der Lautsprecher um 90 Grad drehen. Kühlkörper und ein fast geräuschloser Lüfter sorgen dafür, dass das System im Betrieb nicht überhitzt. Ausgänge sind in Form eines Chain-Weges, der das Signal vor dem A/D-Wandler abgreift, und einer Subwoofer-Schnittstelle vorhanden. Sie gibt wahlweise das gesamte Klangspektrum oder nur tiefe Frequenzen aus. Hierfür sorgt ein zuschaltbares Tiefpassfilter, welches bei 100 Hz greift und 18 dB Flankensteilheit aufweist. Ergänzend wird bei Aktivierung des Tiefpasses ein Hochpassfilter in den Haupt-Signalweg der DDQ 10 eingeschliffen. Es arbeitet ebenfalls bei 100 Hz und mit 18 dB/Oktave. Der Frequenzgang des Boxen-Systems ist mit 59 Hz bis 20 kHz beziffert, als maximaler Schalldruckpegel sind 132 dB angegeben. Einen integrierten Mixer oder EQ gibt es nicht, derartiges Equipment muss bei Bedarf gesondert hinzugekauft werden.
Klanglich wusste die DDQ 10 vom ersten Moment an zu begeistern. Alle Frequenzbereiche werden überaus detailliert und druckvoll dargestellt. Wem der Bass im Alleingang noch nicht fett genug ist, der kann mit einem Subwoofer nachhelfen. Störendes wie Rauschen war im Test nicht auszumachen, Dynamik und Abstrahlverhalten haben ebenfalls überzeugt. In Verbindung mit dem robusten, kompakten Aufbau erscheint die DDQ 10 damit als ideale Box für mobile Partyanlagen, Monitoranwendungen und auch zur Festinstallation. Höchstens das Fehlen von Mixerund EQ-Elementen könnte manche Nutzer stören, ansonsten heißt es bedenkenlos zugreifen!
- kompakt und robust
- leichter Aufbau
- exzellente Klangqualität
- integriertes DSP-System
- hochwertige Komponenten