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Test: Zoom H1essential und H1 XLR – überall recorden ohne Übersteuern?

Bereits seit einigen Jahren bietet Zoom hochwertige Pocket-Rekorder zu sehr günstigen Preisen an und ermöglicht unkompliziertes Fieldrecording, Mitschnitte von Bandproben und Gigs sowie Video-Vertonung. Den weit verbreiteten Einsteigermodellen H1 und H1n wurden nun Nachfolger namens H1essential und H1 XLR spendiert. Handheld trifft es hier begrifflich, denn den kompakten Rekorder kannst du problemlos in einer Hand halten.

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Der große Vorteil gegenüber den Vorgänger-Modellen ist die 32bit-Float-Aufnahme. Das klingt zwar sehr nüchtern-technisch, bietet in der Praxis aber einen riesigen Vorteil: Durch den hohen Dynamikumfang brauchst du die Aufnahmen vorher nicht auszusteuern. Gerade beim Fieldrecording, wo gewisse Lautstärkeschwankungen vorher nicht abzuschätzen sind, ist dieses Feature Gold wert.

Keine Übersteuerung, die deine geniale Aufnahme des perfekten Augenblicks versaut!

Und leise Momente werden dadurch nicht komplett mit Störgeräuschen überlagert. Die Bedienung ist entsprechend idiotensicher, einfach Record drücken und los geht es. Dank Overdub-Modus kannst du auch spontan mehrere Spuren übereinander aufnehmen, etwa eine komplette Songidee als Skizze festhalten oder Umgebungsgeräusche zu einer dicken Ambientfläche schichten.

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Trennen kannst du diese Spuren später allerdings nicht mehr. Dafür kannst du bis zu 1TB Audiomaterial auf eine Micro SDXC aufnehmen. H1essential lässt sich mit Batterien oder Akkus betreiben und ist damit mobil einsetzbar, kann aber auch per USB-C angeschlossen als Audiointerface und USB-Mikrofon verwendet werden.

Wo hat Zoom gespart, um so viel Technik für knapp über 100 Euro anzubieten?

Die beiden Kondensator-Mikrofonkapseln in XY-Anordnung ermöglichen zwar gut klingende Stereo-Aufnahmen, sind allerdings wie der Rest des Gerätes nur durch Plastik geschützt. Du solltest den Rekorder also besser nicht auf harten Boden fallen lassen. Leider sind die Mikrofone auch recht empfindlich gegenüber Popp-Lauten und Windgeräuschen, ein entsprechender Schutz wird nicht mitgeliefert. Als wirklich störend empfanden wir lediglich die hohe Empfindlichkeit gegenüber Griffgeräuschen.

Weitere technische Details

Die Vorverstärker bieten einen EIN-Wert von -122dB, und die Line-Eingänge sind für professionelle Line-Signale mit +4dBu ausgelegt. Besonderen Wert legt Zoom auf die Zugänglichkeit des Geräts für blinde und sehbehinderte Nutzer. Das Menü des H1 XLR bietet akustische Anweisungen über den eingebauten Lautsprecher oder Kopfhörer. Weiterhin kann der Recorder über USB-C mit Computern und Mobilgeräten verbunden werden, um als Audio-Interface zu dienen, während gleichzeitig auf eine SD-Karte aufgenommen wird.

Fazit

H1essential und H1 XLR bieten dank 32bit Float übersteuerungsfeste Aufnahmen ohne Einpegeln, eine praktische Overdub-Funktion und insgesamt eine überzeugende Klangqualität und großen Funktionsumfang zum kleinen Preis. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen ist übrigens der Anschluss: Der H1essential hat einen Line-in als Miniklinke und die beiden Mikrofone, während die XLR-Edition entsprechend XLR-Anschlüsse bietet.

Die Zoom-Recorder sind bei Thomann erhältlich: Der H1essential für 104 Euro und der H1 XLR für 159 Euro.

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