Test

ADPTR MetricAB im Test: die Revolution des Mixings?

Auf den ersten Blick ist Metric AB ein gewöhnlicher Analyzer. Auf den zweiten könnte es nichts Geringeres als die Revolution des Mixing sein.

Anzeige

Features
  • Analyzer-Plug-in
  • Vergleich mit 16 Referenz-Tracks
  • Loop- und Cue-Points mit DAW-Sync
  • fünf Analyse-Tools
  • VST2, VST3, AU, AAX
  • Kopierschutz: Online-Registrierung

Neben flexiblen Playback-Optionen bietet MetricAB unterschiedliche Ansichten wie Frequenzspektrum, Lautheit, Dynamik, Korrelation und Stereofeld. So ist es möglich, in wenigen Schritten einen detaillierten Gesamtüberblick über den eigenen Track im Vergleich zur Konkurrenz zu bekommen. Dabei unterstützt das Plug-in gängige Audioformate wie WAV, MP3, AIFF und FLAC, um die Referenzen in optimaler Qualität laden zu können.

Profi-Referencing

Referencing, also den direkten Vergleich des eigenen Mixes mit anderen Songs in Sachen Lautheit, Dynamik, Frequenzkurve und Stereo-Abbildung ist ein bewährtes Mittel zur Überprüfung und Kontrolle. Für Anfänger ist dieses Verfahren hilfreich, um den eigenen Mix mit professionell gemischten und gemasterten Songs zu vergleichen und so die eigenen Fehler zu erkennen. Gerade nach längeren Mix- oder Master-Sessions kann es bei fehlender Erfahrung passieren, dass man komplett in eine falsche Richtung mischt und dann durch die Referenz-Tracks wieder auf den richtigen Weg gebracht wird. Profis können sich mehr auf die weniger offensichtlichen und manchmal nicht direkt heraus hörbaren Feinheiten konzentrieren. MetricAB richtet sich eher an die letztgenannte Gruppe, denn Anfänger könnten von den umfangreichen Möglichkeiten des Plug-ins eher überfordert sein und mit abgespeckten Versionen wie MagicAB oder Melda MCompare glücklicher werden.

Praktische Playback-Optionen

Auf der linken Seite der Oberfläche befinden sich die virtuellen VU-Meter sowie der große Umschalter zwischen Ihrem Track und einem der 16 geladenen Referenz-Tracks. Hier kann man auch zwischen Monokanal, linkem und rechtem Kanal oder nur den Informationen der Seitenkanäle auswählen. Das Plug-in kann platzsparend auf diese beiden Anzeigen beschränkt werden, wenn Sie keinen Zugriff auf die Analyse-Funktionen benötigen.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Den Hauptteil der Oberfläche nehmen die Anpassungs- und Analyse-Tools mit ihren großzügigen grafischen Anzeigen ein. Über 6 Reiter schalten Sie zwischen der Anzeige des Playbacks, Spectrum, Correlation, Stereo-Image, Dynamics und Loudness um. Als erster Schritt empfiehlt sich die Bearbeitung des Playbacks und vor allem die Anpassung der Lautstärke an Ihren Mix, um Lautstärke-bedingtes Verfälschen des Ergebnisses zu vermeiden. Der Referenz-Track lässt sich synchron zur DAW abspielen und es können Loops gesetzt werden, wenn Sie nur den Refrain vergleichen wollen.

Der nächste Reiter zeigt den Spektrum-Analyzer an, der das Frequenzspektrum in Echtzeit anzeigt. Hierbei können das Spektrum von eigenem Mix und Referenz separat oder praktischerweise auch übereinander gelagert angezeigt werden, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten leichter zu erkennen. Hilfreich ist auch die Filterfunktion, um nur bestimmte Frequenzbereiche zu vergleichen. Die Anzeige in größeren Frequenzblöcken ist eine gute Alternative, um Unterschiede grober zu verdeutlichen. Per Zoom-Funktion kann aber auch ganz detailliert in die Anzeige eingestiegen werden.

Level-Matching mit Presets

Correlation und Stereo-Image bieten ähnliche Funktionalität, aber in Bezug auf den Vergleich von linkem und rechtem Kanal und dem allgemeinen Stereo-Bild über das gesamte Frequenzspektrum. Dynamics ist vor allem hilfreich, um eine übermäßige Kompression zu erkennen, während Loudness die Lautstärken vergleicht. Dieses Level-Matching ist für viele Anwender wohl der wichtigste Punkt beim Vergleich mit anderen Tracks, schließlich soll der eigene Mix im Club nicht leiser sein als die Songs anderer Künstler. Denn auch beim Hörer greift die Illusion „Lauter klingt besser“, was leider zum Dynamik-befreiten Loudness-War geführt hat. Bei Loudness gibt es praktischerweise auch einige Presets, die zusätzlich zu den Lautstärkekurven der von Ihnen gewählten Referenz-Tracks eine dritte Linie für typische Anwendungsfälle bereithalten. Diese orientieren sich an bekannten Tracks, berücksichtigen praktischerweise aber auch Streaming-Plattformen wie YouTube oder Spotify.

Lesetipp

Sonarworks REFERENCE 4 für Lautsprecher- & Kopfhörerkalibrierung

Sonarworks stellt REFERENCE 4 vor, dem Spezial-Tool zur Kalibrierung der akustischen Abhörbedingungen im Studio. Doch was ist neu dazugekommen? mehr

Fazit

MetricAB ist ein umfangreich ausgestattetes Plug-in zum Analysieren und Vergleichen des eigenen Mixes mit verschiedenen Referenz-Tracks. Die Tool-Sammlung richtet sich eher an den (semi-)professionellen Producer, für Einsteiger gibt es günstigere Lösungen wie MagicAB vom gleichen Entwickler. Wenn Sie aber über die Erfahrung und das Fachwissen verfügen, um alle Anzeigen auch richtig zu deuten, erfüllt MetricAB als umfassendes Komplettpaket komfortabel alle Ansprüche, die man an ein solches Analyse-Plug-in haben kann.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 158 erschienen.

Bewertung
Name
ADPTR MetricAB
Pro
  • Playback-Optionen
  • 5 Analyse-Tools
  • Layer-Funktion
  • 16 Referenz-Tracks
  • Loudness-Presets
  • Kompakt-Ansicht
Preis
179 USD
Bewertung
(83%)
Mehr zum Thema
Anzeige