Spannend, originell und abstrakt sind Attribute, die nicht nur die Optik, sondern auch den Klang von Axon, der neuesten Kreation von Audio Damage, treffend beschreiben. Das Herz der Percussion-Maschine ist ein neuronaler Sequenzer, der sieben Synthesizerstimmen, sogenannte Neuronen, ansteuert. Die Neuronen können einander frequenz- und ringmodulieren, wobei vielfältige Verschaltungen möglich sind. Dabei bieten sie unabhängige Bearbeitungsmöglichkeiten für die Tonhöhe, Klangfarbe, Frequenzmodulation und den Amplitudenverlauf.
Da jede Zelle über einen eigenen Ausgang verfügt, können Sie diese auch individuell mit Effekten versehen. Axons Sequenzer lässt die ausgetretenen Pfade von linearen oder Step-Sequenzer-Konzepten weit hinter sich und stellt ein leistungsfähiges Kreativwerkzeug für komplexe rhythmische und melodische Patterns dar. Umso erfreulicher ist es, dass er nicht nur die internen Stimmen des Plug-ins, sondern auch externe Klangerzeuger ansteuern kann. Hat man das Funktionsprinzip des Sequenzers einmal verinnerlicht, lassen sich eigene Rhythmen trotz der komplexen Struktur intuitiv programmieren.
Der interne Mixer des Klangerzeugers gestattet es, einzelne Stimmen solo oder und stumm zu schalten. Des Weiteren können Sie in diesem die Lautstärke, Panoramaposition und Intensität des Stereo-Delays für jede Stimme einstellen. Da Axon in erster Linie als Percussion-Synthesizer konzipiert ist, lassen sich die Stimmen leider nicht chromatisch via MIDI spielen. Funktionen, um alle Stimmen gemeinsam zu transponieren und Sequenzen zu Songs zu verknüpfen wären sinnvolle Erweiterungen.
Fazit
Mit Axon hat Audio Damage ein innovatives Werkzeug für abstrakte Rhythmen mit enormen Kreativpotenzial geschaffen. Bereits eine Instanz des Plug-ins liefert eindrucksvolle Polyrhythmen und abwechslungsreiche Sequenzen aus Percussion-Sounds und melodisch gespielten Klängen, die insbesondere IDM- und Ambient-Tracks hervorragend zu Gesicht stehen. Ein Geheimtipp für Klangfrickler!