Kondensatormikrofone aus Neumanns U-Serie, allen voran der Gesangsklassiker U-87, gehören zur Standardausstattung eines jeden professionellen Studios. Im Schatten der großen Brüder hat sich aber auch die preiswertere TLM-Serie prächtig entwickelt, deren Aushängeschild TLM 103 bis heute als das Standardmikrofon in Projekt- und ambitionierten Heimstudios gilt. Mit dem kleineren TLM 102 definiert Neumann nun eine neue Generation leistungsfähiger Studiomikrofone, die preislich gerade Einsteigern entgegenkommen, ohne an der gewohnten Klangqualität zu sparen.
Im Inneren des TLM 102 werkelt ein Druckgradientenempfänger in Nierencharakteristik. Sein geringes Eigenrauschen von gerade einmal 12 dB[A] macht das Mikro nicht nur zu einem der rauschärmsten seiner Klasse, sondern verhilft Neumanns Kleinstem auch zu einer sagenhaften Dynamik von 132 dB. Mit einem Grenzschalldruckpegel von 144 dB ist das TLM 102 zudem der ideale Partner für extrem laute Klangquellen wie Drums, Gitarrenamps oder Percussions.
Fazit
Aufgrund seines weitgehend linearen Frequenzgangs ist das TLM 102 gleichermaßen für Instrumente, Gesang und Sprache geeignet. Charakteristisch für seinen Klang ist jedoch die deutliche Präsenzanhebung am Ende der unteren Höhen, also im Bereich um 6 kHz. Hiermit lassen sich nicht nur Akustik- oder E-Gitarren spürbar nach vorne bringen, auch die Deutlichkeit von Sprache und Vocals liegt hier verborgen, findet man hier doch die wichtigsten Konsonanten, die insbesondere für die Textverständlichkeit wertvoll sind. Für seidigen Glanz sorgen zudem strahlende Höhen um 10 kHz, die nicht nur Snare oder Becken auffrischen, sondern auch der Gesangsstimme gehörig schmeicheln können. Das TLM 102 ist eine Empfehlung für alle, die trotz kleinen Budgets nicht auf den Neumann-Sound verzichten möchten.