Test

Test: Reloop Beatmix 4

Reloop nimmt mit dem Beatmix 4 primär Einsteiger und semiprofessionelle DJs ins Visier, die ein leistungsstarkes Gerät für ein überschaubares Budget suchen. Erfüllt der neue Bolide diese Anforderungen?

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Viele Hardware-Hersteller setzen seit geraumer Zeit auf das digitale DJ-System Serato DJ, das immer mehr Anwender begeistert und sich als echte Alternative zum Platzhirsch Traktor entwickelt. Kein Wunder also, dass Reloop den gleichen Weg einschlägt und seinen neusten Controller mit der neuseeländischen Software kombiniert.

Arbeitsumgebung

Das Gehäuse des Reloop Beatmix 4 ist komplett aus Kunststoff gefertigt und misst 56 mal 32 Zentimeter. Aufgrund des geringen Gewichts von weniger als drei Kilogramm kann er recht bequem transportiert werden. Die Oberseite des Controllers bietet auf der linken und rechten Seite die Bedienelemente zur Steuerung von bis zu vier virtuellen Decks und in der Mitte die Fernbedienung der Mixer-Sektion. Zwei Jog-Wheels mit LED-Hinterleuchtung dienen der direkten Manipulation von Songs. Pro Deck stehen acht Trigger-Pads zur Verfügung, die verschiedene Aufgaben übernehmen und ihre Färbung entsprechend anpassen. Zur Tempoanpassung der digitalen Songs gibt es Pitchfader und Pitchbend-Tasten. Transportsektionen mit Start-/Stopp-, Sync-, Cup- und Cue-Tasten übernehmen die Basissteuerungen. Oberhalb der Jog-Wheels befinden sich die Bedienelemente für die Effekte von Serato DJ (Intro). Die Mixer-Sektion erlaubt das parallele Mischen von vier Decks inklusive der Kontrolle der Dreibandequalizer und dem Ausgangsignal des Samplers. Der recht leichtgängige Crossfader kann zur Überblendung der Signale aus den Decks genutzt werden. Im Inneren des Beatmix 4 befindet sich eine Soundkarte, die mit 16 Bit und 48 kHz arbeitet und über zwei getrennte Ausgänge verfügt. Einer der beiden Ausgänge ist als Masterausgang auf der Rückseite des Geräts untergebracht, der zweite dient zur Speisung eines Kopfhörers.

Praxis

Reloop spendiert den Käufern der ersten Charge des Beatmix 4 die Vollversion von Serato DJ. Die sonst übliche Beigabe von Serato DJ Intro bietet zwar ebenfalls bis zu vier Decks, weist aber in einigen Bereichen wie der Effektausstattung, der Speicherplätze des Samplers und dem allgemeinen Bedienkomfort Einschränkungen auf [1]. Der Beatmix 4 kann ohne spezielle Treiberinstallation unter Mac OS und Windows eingesetzt werden und lässt sich in Kombination mit Serato DJ (Intro) unmittelbar in Betrieb nehmen. Da die meisten Bedienelemente eindeutig beschriftet sind, gelingt die Steuerung der Software nach einer kurzen Einarbeitungszeit. Für Einsteiger ist die ab Werk vorgenommene Abstimmung der Hard- und Software ein großer Vorteil, da sie sich nicht sonderlich intensiv mit der eingesetzten Technik auseinandersetzen müssen und ihren Fokus auf das Erlernen von DJ-Fähigkeiten legen können. Songs lassen sich ohne Mausbenutzung aus der Songbibliothek auswählen und in die Decks laden. Die mit 15 Zentimetern Durchmesser sehr großzügig bemessenen Jog- Wheels sind von hervorragender Qualität und erlauben ein sehr feinfühliges Manipulieren von Songs. Sie ermöglichen passgenaue Scratch-Manöver und Pitchbends für manuelle Beatmatching-Vorgänge. Für die acht Trigger-Pads pro Deck gibt es unterschiedliche Modi. Sie dienen zum Kontrollieren von Cue-Punkten und Loops und der Steuerung des Samplers. Die Pads ändern ihre Farbgebung je nach Steuerungsaufgabe und reagieren sehr gut auf Anwendereingaben, so dass ihre Nutzung zielsicher und sehr direkt möglich ist. Der Beatmix 4-Controller erlaubt zudem die Auswahl, Dosierung und Bearbeitung der Effekte, mit denen Songs verfremdet werden können. Das Auflegen mit bis zu vier Decks gelingt – wie bei den meisten Controllern – durch ein Umschalten der Decksteuerungen. Die Übersicht bleibt aber auch hier durch entsprechend beleuchtete Bedienelemente erhalten. Die Fader der Mixer-Sektion sind leichtgängig und lassen sich – wie die EQ-Potis mit Mittenrasterung – präzise dosieren. Die Verarbeitung des Beatmix 4 ist ordentlich und die verwendeten Materialien stehen in einer ausgewogenen Relation zum aufgerufenen Preis. Gleiches gilt für das verbaute Audiointerface, das in Verbindung mit einem aktuellen Computersystem mit Latenzzeiten von zwei Millisekunden betrieben werden kann. 

[1] Detaillierter Versions-Vergleich: http://serato.com/dj-intro/upgrade

Fazit

Reloop hat mit dem Beatmix 4 einen sehr guten Vierdeck-Controller für ambitionierte Einsteiger-DJs kreiert. Der Controller ist großzügig dimensioniert und bietet eine komfortable und übersichtliche Steuerung. Der Abstand zur Profiliga äußert sich vor allem in der Haptik der Potis und Fader und dem fehlenden Booth-Ausgang, aber auch in dem fair angesetzten Preis. Allen interessierten Neulingen können wir den Beatmix 4 bedenkenlos Empfehlen.

Bewertung
Name
Reloop Beatmix 4
Pro
  • großzügig dimensionierter Controller
  • intuitives Layout
  • feinfühlig reagierende Jog-Wheels
  • mehrfarbige Trigger-Pads
  • günstiger Preis
Contra
  • kein Booth-Ausgang
Preis
299 EUR
Bewertung
(100%)
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