Der Bausatz des Werkstatt-01 setzt sich aus Platine, Metallgehäuse, Netzteil und einer Handvoll Kleinteilen wie Gummifüßen, Taster-Kappen und Schrauben zusammen. Ferner sind fünf Patch-Kabel und eine leicht verständliche Anleitung zur Montage und Bedienung des Synthesizers enthalten.
Klangerzeugung
Als Soundgenerator benutzt der Werkstatt-01 ein Single-VCO-Design. Der Schwingkreis kann Sägezahn- oder in ihrer Breite einstellbare Pulswellen ausgeben, unterstützende Suboszillator- und Rauschgenerator-Schaltungen sucht man vergebens. Die Tonhöhe lässt sich mittels Poti mit neun Oktaven Regelbereich einstellen. Ergänzend wäre ein zweiter Regler zur Feinstimmung schön gewesen. Klanglich liefert der VCO genau das, was man von einem Moog-Instrument erwartet. Sein Sound ist voll und rund, durch die vergleichsweise spartanische Ausstattung aber natürlich lange nicht so vielseitig wie bei etwa Minitaur oder einem Phatty. Zum direkten Spiel wurde dem Instrument eine Mini-Klaviatur integriert, die aus 13 Tastern besteht.
Subtraktion
Dem Schwingkreis nachgestellt folgt das Filter des Werkstatt-01, eine Tiefpass-Ladder-Schaltung mit 24 dB Flankensteilheit. Die Resonanz reicht bis zur Selbstoszillation. Hohe Werte dünnen tiefe Frequenzen merklich, aber nicht allzu stark aus. Der Klangcharakter ist erneut typisch für einen Moog-Boliden, sprich wohlwollend und fett. Ganz so formvollendet wie die Filter teurer Instrumente des Herstellers wirkt die Baugruppe subjektiv allerdings nicht.
Fazit
Wer sich eingehender mit Hardware-Klangerzeugern beschäftigen möchte, als nur Knöpfe zu drehen, für den ist der Werkstatt-01-Bausatz genau das Richtige. Einsteiger werden spielerisch an wichtige Themengebiete rund um Synthese und Schaltungsdesign herangeführt, fortgeschrittene Bastler erhalten eine interessante und wohlklingende Basis für neue Experimente. Wer nur einen Synthesizer mit typischem Moog-Sound sucht, für den ist der rund 100 Euro teurere Minitaur wahrscheinlich die bessere Wahl.
Beat-Bewertung: 5 von 6 | Preis: 399 Euro