OrilRiver ist ein Halleffekt auf Basis eines Algorithmus, das Plug-in nutzt also weder Impuls Response noch Physical Modeling und ist daher CPU-schonender als viele andere aktuelle Reverb-Plug-ins. Doch was kann das kostenlose Plug-in?
Technisch gesehen basiert OrilRiver vereinfacht gesagt auf einem Netzwerk mehrerer Delays in unterschiedlicher Intensität. Dennoch ist OrilRiver in der Lage, sehr lange, dichte und atmosphärische Räume mit beeindruckender Natürlichkeit zu erzeugen. Mit einer einstellbaren Abklingzeit von bis zu 20 Sekunden und Anpassungsmöglichkeiten für Vorverzögerung, Raumgröße, Stereoweite, Modulation, Equalizer, Dämpfung und Diffusion sind auch weniger subtile und unnatürliche Halleffekte mit OrilRiver realisierbar. Am Besten klingt der Effekt auf Material mit weniger betonten Transienten und längerem Attack, beispielsweise softe Vocals oder E-Pianos. OrilRiver kann trocken aufgenommene Gesangs- und Instrumentenspuren in einen natürlichen Raum setzen oder aber bei extremeren Einstellungen in fremde Galaxien beamen. Bei aller Flexibilität des Plug-ins ist die Bedienung simpel gehalten, die Oberfläche präsentiert sich übersichtlich und funktional. Sie haben die Wahl zwischen 12 Early-Reflections und drei Hall-Variationen. Die Lautstärke der Early Reflections und des Halls lassen sich getrennt regeln, was die Feineinstellung der beiden Bereiche erleichtert.
OrilRiver bietet sehr dichten, lebendigen und natürlichen Hall bei äußerst geringem CPU-Verbrauch. Das Plug-in überzeugt sowohl bei natürlich klingenden Räumen als auch nahezu unendlich erscheinenden überirdischen Atmosphären und kann es klanglich problemlos mit kommerziellen Hall-Effekten aufnehmen.
Diese Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 140 erschienen.