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Digitale Dividende – und die Folgen

Die Digitalisierung von Rundfunk und Fernsehen schafft genau da Freiraum, wo man keine Enge vermutet hätte – in der Luft. Weil Raum aber immer gefüllt werden will, geht das Gedränge um die sogenannte Digitale Dividende jetzt erst richtig los. Beat erklärt im Dialog mit der Industrie, was das ist, wer sie bezahlt, wer sie bekommt – und was das alles mit Musik zu tun hat.

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Wir erinnern uns: Vor nicht allzu langer Zeit wurde die digitale Rundfunk- und Fernsehübertragung eingeführt und alle, die weiter in die Röhre gucken wollten, mussten sich den passenden Receiver kaufen. Seither gibt es mehr Programme und öfter mal pixelige Bilder, wenn der Polizeihubschrauber mal wieder über der Stadt kreist. Jenseits dieser praktischen Unwägbarkeiten schuf die neue Technologie aber vor allem freie Frequenzbänder, die früher zur Fernseh- und Rundfunkübertragung genutzt wurden, denn die digitale Technik benötigt für die Übertragung jetzt nur noch rund zehn Prozent der ursprünglichen Bandbreite.

Tanz um das goldene Band

Die dadurch freigewordenen Frequenzbänder nennt man treffend „Digitale Dividende“, auch wenn dies den technischen Hintergrund eher unzureichend beschreibt. Denn zum einen sind die jetzt freien Frequenzen im ökonomischen und rechtlichen Sinne nicht frei, sondern Eigentum des Staates, der sie über die Bundesnetzagentur verwaltet und einer für das Gemeinwohl sinnvollen Nutzung zuführen soll. Zum anderen kann und soll mit diesen Frequenzen aber auch kräftig Geld verdient werden. Und spätestens jetzt wird aus der Physik dann doch Ökonomie und zu dem unstrittig hohen Gebrauchswert der freien Frequenzen gesellt sich wie selbstverständlich der nicht immer unzweifelhafte Tauschwert, um den auch prompt heftig gefeilscht wurde.

In einer 4,38 Milliarden Euro schweren Versteigerung wurden im Mai 2010 die begehrtesten Frequenzen der Digitalen Dividend schließlich an die üblichen Verdächtigen Deutsche Telekom, Vodafone und O2 verkauft. E-Plus ging leer aus. Die Auflage für die Sieger: zunächst mithilfe des flächendeckenden Ausbaus von „Long Term Evolution“ (LTE), einem neuen Mobilfunkstandard, den drahtlosen Anschluss ländlicher Gebiete an das Highspeed-Internet sicherzustellen, bevor durch neue Dienste in den Städten das Geldverdienen losgehen kann.

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