Reverb ist Raummacher und Stilmittel zugleich, manchmal sogar ein Instrument. Selbst der kleinste Sound lässt sich mit ordentlichem Hall zum wahren Giganten aufbauschen. Doch hier ist der Knackpunkt: der Digitakt ist ein Sampler und sein Reverb nicht unbedingt von Lexicon oder Vahalla. Allerdings kennen wir da so eins, zwei Tricks, mit denen sogar der Digitakt-Effekt zum wahren Texturen-Monster mutiert.
1 Simpler Beat...
Für unserem Workshop-Demotrack brauchen wir erst mal nur Kick, Hi-Hat und ein Instrument, in unserem Falle eine ethnische Flöten-Sample. Die Kick spielt ein simples 4/4-Muster über vier Takte und im ersten davon wird auch die Flöte angetriggert. Und damit die zur amtlichen Textur wird, hauen wir in der AMP-Sektion volle Pulle REV(erb) drauf.
2 ...gigantisches Reverb
Per FUNC+AMP geht’s dann zur Reverb-Abteilung, wo wir dessen Nachhallzeit per DEC(ay) auf maximale Länge strecken. Damit das Ergebnis aber nicht total bassig und/oder blechern klingt, drehen wir das Highpassfilter (HPF) bis etwa zur Hälfte auf. Da wir absichtlich wuchtige Texturen kreieren wollen, lassen wir das Tiefpassfilter (LPF) unangetastet.
3 Mix sauber halten!
In anderen Fällen würden wir das Filter auf ca. 80 runter drehen, damit die grellen Höhen ebenfalls gefiltert werden und das Reverb weniger Raum einnimmt, sich also besser in den Gesamtmix fügt. Wo wir grade dabei sind: Natürlich machen wir auch Gebrauch vom Sidechain-Kompressor, um den Mix aufzuräumen. Daher ganz wichtig: Wähle PRE COMP bei REV.
4 Sidechain nutzen
Denn bei POST COMP umgeht der Nachhall den Kompressor und reagiert somit auch nicht auf das Sidechain. Danach wechseln wir per FUNC+LFO zur Master-Sektion. Dort drehen wir MIX auf volle Pulle CMP und wählen bei SCS (Side Change Source) den Track mit der Kick – in unserem Falle TRK1. Das Side Chain Filter (SCF) brauchen wir jetzt nicht.
5 Sidechain-Filter
Denn auf TRK1 läuft ausschließlich die Kick. Aber falls hier noch weitere Sounds oder ein Loop spielen würden, könntest du per SCF gezielt das gewünschte Signal einstellen. Beispielsweise nur die Bässe, indem du SCF nach links drehst, womit es als Tiefpass fungiert. Aber weiter im Text: Damit der Kompressor ordentlich pumpt, drehen wir RAT(io) voll auf.
6 Threshold & Ratio
ATT(ack) auf 4 und REL(ease) auf 50. Threshold (THR) entscheidet dann über die Intensität des Effekts. Für unseren Beat funktioniert ein Wert um die 50 gut. Die heftige Gain Reduction gleichen wir per Makeup-Gain (MUP) +16 wieder aus. Und voilà, fertig ist ein schier mörderisch laut pumpendes Reverb, das trotzdem genügend Platz für andere Sounds lässt.
Bock auf mehr Workshops?
Neben unseren Serien für Cubase, Logic, Ableton Live, Digitakt, Reason und FL Studio enthält jede Beat-Ausgabe seitenweise nützliche Workshops und Tricks zum Produzieren, Jammen, Mixen, Mastern, Arrangieren und vielen weiteren Themen. Also, Beat abonnieren, Aboprämie abstauben und keine Tipps mehr verpassen!