Surround-Sound ist für Kinogänger und so manchen Studiobetreiber schon lange keine große Sache mehr, aber Immersive Audio und Dolby Atmos wiederum sehr frisch und schwer angesagt. Was aber steckt dahinter? Kann und muss jetzt jeder Surround-Sound im Studio haben? Wie lässt sich das einrichten, was sind die Vor- und Nachteile?
Um Licht ins Dunkel zu bringen, bekommst du jetzt die einmalige Gelegenheit von FOCAL und Dolby, beim kostenlosen Dolby Atmos Workshop am 19. Juli in Berlin.
Was ist Dolby Atmos?
Dolby Atmos hat die Art und Weise, wie Unterhaltung geschaffen und erlebt wird, neu erfunden und ermöglicht es Kreativen überall, jeden Ton genau dort zu platzieren, wo sie ihn haben wollen, um ein realistischeres und intensiveres Klangerlebnis zu schaffen. Egal, ob du ein Spiel spielen, deinen Lieblingsfilm oder Lieblingsserie sehen willst oder einen neuen Titel in der Wiederholung hörst – Dolby Atmos versetzt dich in ein räumliches Klangerlebnis, das dich tiefer in die Welt hineinzieht, sodass du mehr hörst und mehr fühlst.
Immersive Audio: Wie geht 3D-Surround-Sound?
Der Tonmeister Harald Gericke gibt einen Einblick in seine Arbeit anhand der Atmos Mix-Projekte von Schillers Top 10 Alben Illuminate und Epic. Produktspezialisten von Dolby und Focal runden das Programm mit weiteren Infos rund um Dolby Atmos Studio Design, und Workflows ab. Weiterhin können in dem neuen FOCAL Dolby Atmos Studio und dem FOCAL Dolby Atmos „Living Room“ SCHILLER Produktionen und viele andere Atmos Musikproduktionen unter Studiobedingungen bzw. Konsumentenbedingungen angehört werden.
Über den Dozenten Harald Gericke:
Harald Gericke ist studierter Tonmeister und Produzent und ist sowohl bei klassischen als auch Pop & Jazz Produktionen aktiv. Dabei sind für ihn Surround-Sound und 3D-immersive Audio Produktionen immer wichtiger geworden und er war sehr früh im Bereich 3D-immersive Audio aktiv – sowohl im technischen als auch im künstlerischen Bereich. Harald Gericke hat mit seinem Studio *platin media productions* bis heute hunderte 3D-Audio / Atmos-Tracks erstellt – neben klassischer Musik unter anderem Produktionen von Schiller, Alvaro Soler, Nico Santos, Sarah Connor, InExtremo, Unheilig uvm.
Jetzt zum kostenlosen Workshop anmelden
Zwar ist die erste Session am 19. Juli 2023 um 15 Uhr vollständig ausverkauft, doch für 18 Uhr gibt es noch freie Plätze, deshalb heißt es beeilen. Der Workshop ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich:
Melde dich hier zum Dolby Atmos Workshop an.
Good to know: die Basics zu Audio in 3D
Surround ist im Musikbereich heutzutage unweigerlich mit dem Dolby Atmos-Format verbunden. Tauchen wir also ein in die Welt von immersive Audio ...
Über die Jahre gab es viele Versuche, diese Vision salonfähig zu machen. Die Erweiterung des Soundspektrums von Mono auf Stereo in den 60ern war ein erster Schritt, in den 70ern gab es Quadrophonie-Experimente, ab den 80ern/90ern wurden ausgewählte Alben auch in Surround-Formaten wie 5.1. oder 7.1. auf DVD und später Blu-ray veröffentlicht. Hören konnte diese besonderen Mischungen jedoch immer nur eine kleine Minderheit, da die meisten Musik-Fans kein derartiges Setup zu Hause haben. Film-Liebhaber mit Surround-Heimkinosystem haben da einen Vorteil. Überhaupt scheint es, dass sich Surround vor allem im Film durchgesetzt hat. Man denke nur an Kinos, die ohne dieses Tonformat kaum mehr vorstellbar wären.
Vorreiter Apple
Um 2022 hat Apple Music den nächsten Schritt gewagt und strengt sich seitdem an, mit Dolby Atmos ein neues immersives Surround-Format zu etablieren. Entsprechend wurde in die hauseigene DAW Logic Pro die Option integriert, in Dolby Atmos mischen zu können. Der dazugehörige Streaming-Service Apple Music bietet Musik in diesem Format an, die jeder Artist über Anbieter wie Distrokid, CD Baby oder Tunecore selbst uploaden kann. Der Streaming-Anbieter Tidal hat bereits nachgezogen. Weitere werden vermutlich zeitnah folgen. Der Vertrieb klassischer Surround-Produktionen dagegen ist im Netz schwierig und auf Tonträger kostspielig, sodass davon auszugehen ist, dass Dolby Atmos das Format der Zukunft sein wird.
Dolby Atmos in den Charts
Derzeit erobert Dolby Atmos – sinnbildlich gesprochen – die Charts, denn 53 Prozent der Top 100 Single-Jahrescharts 2022 sind bereits in Dolby Atmos verfügbar. Am erfolgreichen waren die Tracks „Heat Waves“ von den Glass Animals, „abcdefu“ von Gayle und und Ed Sheeran mit „Shivers“, bei den Alben hingegen „Zeit“ von Rammstein und „Rasch“ von Helene Fischer. Immer mehr Tonstudios rüsten auf Dolby Atmos um, derzeit bereits mehr als 50 bundesweit und mehr als 750 weltweit. Auch die Kinos haben diesen Trend für sich entdeckt und veranstalten vermehrt immersive Listening-Sessions oder zeigen entsprechende Konzertfilme, wie jüngst von Herbert Grönemeyer, Billy Joel oder Billie Eilish.
7.1 mit Höhenkanälen
Doch was ist Dolby Atmos überhaupt? Vereinfacht gesagt erweitert Dolby Atmos das 7.1. Surround-System (links, rechts, Center, hinten links, hinten rechts, Seite links, Seite rechts sowie LFE) um vier Höhenkanäle, sodass man auf sieben Speaker plus Subwoofer und vier Lautsprecher an der Decke kommt. Doch das ist eher die Minimalausstattung, denn der Erweiterung bis zu insgesamt 128 Speakern sind theoretisch keine Grenzen gesetzt. Das dürfte aber eher für Kinos realistisch sein als für kleinere Studios. Durch die Speaker an der Decke können Sounds als dreidimensionale Objekte interpretiert werden. Wir erhalten durch Dolby Atmos eine höhere räumliche Auflösung inklusive einer neuen Z-Achse und dadurch eine vergrößerte Audio-Leinwand, um die Illusion, mitten im Sound zu sein, zu erzeugen. Was Dolby Atmos so revolutionär macht, ist die Tatsache, dass es sich flexibel an das Hörer-Setup anpasst. Ob Stereo-Kopfhörer, 5.1., 7.1. oder das als Standard vorgeschlagene 7.1.4. – binaurales Audio funktioniert auf allen Formaten, wenngleich mit Einschränkungen.
Objektbasiertes Audio
Dahinter steckt eine neue Technik, die objekt- statt kanalbasiert ist. Das heißt, es lassen sich bis zu 128 Objekte frei im virtuellen Raum platzieren und der Dolby Atmos-Codec passt die Metadaten an das Hörsystem an. Doch auch in einem Dolby Atmos-Mix haben wir die Möglichkeit, eine Spur einem bestimmten Kanal zuzuweisen. Dafür gibt es das sog. Dolby Atmos Bed. Dieses besteht aus einem 7.1 Setup, das um zwei Höhenkanäle erweitert wird, und belegt somit zehn Ausgangskanäle. Das Masterfile enthält entsprechend immer diese zehn nicht-dynamischen Kanäle (wie bei traditionellen Nicht-Atmos-Konfigurationen wie 7.1 und 5.1) plus bis zu 118 weitere dynamische Objekte.
Das Handy wird 3D-fähig
Durch diese revolutionäre Technik, die sich ans Setup des Hörers anpasst, kann im Grunde jeder in den Genuss der neuen Räumlichkeit kommen, der oder die einen Kopfhörer besitzt und sein Betriebsystem im Handy oder Computer auf eine der neueren Versionen geupdated hat, die dies unterstützen. Dahinter steckt die Technik Head Related Transfer Function (HRTF), die Laufzeit- und Frequenzdifferenzen berechnet, welche zwischen beiden Ohren entstehen, wenn Signale aus verschiedenen Richtungen kommen. Diese rechnet der Algorithmus auf das Atmos Master und erzeugt so eine Illusion von Räumlichkeit.
Der Wow-Effekt
Dabei verursacht diese „Illusion“ beim Hören einen Wow-Effekt, denn Dolby Atmos klingt im Vergleich zu Stereo größer, weiter, tiefer und räumlicher. Zu bedenken ist jedoch, dass HRTF nicht die genaue Lokalisierung von Klängen im Raum ermöglicht, wie es physische Lautsprecher in einem Raum können. Und Obacht, nicht jeder Mix profitiert von der neuen Technik! Wir haben auf Apple Music testweise einige Klassiker durchgehört und fanden bei so manchem Stück, dass es in Stereo besser funktioniert, da der Stereo-Mix dichter, wuchtiger und kompakter klingt. Aber zum Glück lässt sich der Dolby Atmos-Modus auch einfach abstellen. Und noch mal Obacht: Dolby Atmos funktioniert nicht über Stereo-Lautsprecher!
Steige tiefer ein in Dolby Atmos
Sind noch Fragen offen? Dann komm am 19. Juli zum kostenlosen 18 Uhr Workshop nach Berlin. Einfach über folgenden Link anmelden: Dolby Atmos Workshop
