Die neue Generation der Xkey-Controller von CME überzeugt mit schickem Design, guter Tastatur und integrierter Bluetooth-Schnittstelle.
- MIDI-Keyboard
- 25/37 normal große Tasten
- polyphoner Aftertouch
- Anschluss per Bluetooth/Micro-USB
- interner Lthium-Akku
- frei konfigurierbar per App
- WIDI-Bud für automatisches Pairing (optional)
- Gewicht: 610g/890g
Das CME Xkey Air ist die erweiterte Variante der beliebten Xkey 25 und 37. Das extrem flache Keyboard ist weiterhin mit 25 oder 37 Tasten erhältlich, wurde aber um eine Bluetooth-Funktionalität erweitert. Die anschlagdynamische Tastatur verfügt als Besonderheit über polyphonen Aftertouch. Damit richtet sich das X-Key Air eher an Tastenvirtuosen als an Sound- und Beat-Schrauber.
CME Xkey Air: Gute Tastatur
Das CME Xkey 37 sieht nicht nur stylisch aus, sondern fühlt sich auch sehr wertig an. Das Gehäuse aus gebürstetem Aluminium mit den elegant geschwungenen Kanten wird insbesondere Nutzern von Apple-Produkten gefallen. Die Tasten haben normale Größe, dennoch ist das Keyboard äußerst kompakt ausgefallen. Dies liegt darin begründet, dass der Rand um die Tasten sehr schmal ist, eine weitere Parallele zu Apple-Produkten wie dem Wireless Keyboard. Bemerkenswert ist die gute Bespielbarkeit der Tastatur. Obwohl der Tastenhub schätzungsweise gerade einmal vier Millimeter beträgt, lässt sich das Xkey angenehmer spielen als viele preiswerte Controller-Keyboards mit normal hohen Tasten. Dynamisches Spiel wird erstaunlich gut umgesetzt. Die flachen Tasten haben dabei sogar den Vorteil, dass sie auch sehr schnelles Spiel erlauben. Wir kennen einige Keyboarder, die das Xkey zusätzlich zu Ihrem Standard-Keyboard mit hochwertiger gewichteter Tastatur nutzen, um z.B. Orgelsounds oder ähnliche Klänge schneller spielen zu können. Vor allem bei Flächenklängen macht sich der polyphone Aftertouch bezahlt. Wenn der angeschlossene Klangerzeuger dies unterstützt, können Sie beispielsweise bei einem gehaltenen Akkord nur den oberen Ton mit einem Vibrato versehen, während der tiefere Grundton statisch bleibt.
Das CME Xkey Air ist frei programmierbar
Aufgrund der flachen Bauweise verfügt das Xkey weder über Modulationsrad noch Pitchbender. Diese und weitere Funktionen werden über sechs Taster links neben der Tastatur gesteuert. Zwei Taster transponieren die Tastatur um jeweils eine Oktave nach oben oder unten, zwei weitere übernehmen die Funktion des Pitchbenders und ziehen die Tonhöhe auf Druck nach oben oder unten. Ein weiterer Taster aktiviert die Modulation, und der verbleibende Sustain-Taster sorgt für gehaltene Noten. Pitchbend- und Modulation-Taster sind druckempfindlich, setzen also die Stärke des ausgeübten Drucks in entsprechende MIDI-Befehle um.
Über einen Editor für Mac, PC und iOS lassen sich allen Tasten beliebige MIDI-Befehle zuweisen. Auf diese Weise können Sie nicht nur die sechs gerade beschriebenen Taster umprogrammieren, sondern auch jeder beliebigen Taste des Keyboards statt eines bestimmten Notenwertes einen MIDI-Controller zuweisen. Beim Xkey 37 können Sie auf diese Weise z.B. über zwei Oktaven eine Basslinie spielen und mit den verbleibenden Tasten die Filterfrequenz, Resonanz und weitere Klangparameter per MIDI-CC steuern. Den Wert bestimmen Sie dabei über die Anschlagdynamik der jeweiligen Taste, was ein sehr lebendiges Spielen erlaubt. Spannend ist dies auch bei Pad-Sounds mit gehaltenen Akkorden, die über die weiteren Tasten dann dynamisch moduliert werden. Solch flexible Konfigurationsmöglichkeiten kennt man bei kompakten Controllern bisher nur von den Nano-Controllern von Korg, die in Sachen Haptik aber dem Xkey nicht das Wasser reichen können. Der Editor bietet noch zahlreiche weitere Anpassungsmöglichkeiten wie eine frei zeichenbare Velocity-Kurve.
Bluetooth oder USB beim CME Xkey Air
Das Air im Namen steht für die integrierte Bluetooth-Anbindung, die aufgrund der direkten Integration vor allem für Mac OS und iOS-Nutzer interessant ist. Die Kopplung funktionierte im Test einwandfrei, und der eingebaute Akku zeigte auch nach einem mehrstündigen Testlauf noch keine Schwächen. Eine Verzögerung durch die drahtlose Übertragung war im Test kaum spürbar - auch nicht im Vergleich zum Anschluss per USB-Kabel, der alternativ möglich ist. Wir hätten wir uns für Letzteres allerdings einen etwas festeren Sitz des USB-Steckers für den Einsatz im Club gewünscht.
Das CME Xkey wirkt auf den ersten Blick wie ein überteuertes Gadget für Style-verwöhnte Apple-Jünger, erweist sich im Test allerdings als äußerst praxistauglich. Trotz der flachen und sehr kompakten Bauweise lässt sich die Tastatur erstaunlich gut spielen, Dynamik wird nuanciert umgesetzt und der polyphone Aftertouch erlaubt ausdrucksstarkes Spiel. Die umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten über den Editor erweitern das Anwendungsspektrum, die Bluetooth-Anbindung funktionierte im Test reibungslos.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 140 erschienen.
- gute Tastatur
- polyphoner Aftertouch
- frei konfigurierbar
- Bluetooth
- lange Akkulaufzeit
- flaches Design