Der SPL Iron ist in seiner originalen Hardware-Form ein Mastering-Kompressor für höchste Ansprüche und entsprechend hochpreisig. Umso schöner, dass dieser nun im Plug-in-Format verfügbar ist und weniger als ein Zehntel des Hardware-Preises beansprucht.
Iron ist die exakte Kopie des gleichnamigen Originals und ein sehr vielseitiger Variable-Bias Röhren-Kompressor in echter Stereo-Ausführung, der zwei unterschiedliche Röhren pro Kanal verwendet, sechs Dioden-Schaltungen nutzt und gleich fünf EQ-Presets für den Sidechain mitbringt. Kurz gesagt: Stellschrauben satt! Das Regelverhalten lässt sich also präzise einstellen, weshalb der Kompressor nicht nur für das Mastering geeignet ist, sondern auch für Bus-Spuren und Einzelsignale. Über die AirBass- und Tube-Bias-Schaltungen kann der sonst sehr klare Grundklang auch angenehm verzerren. Gerade beim Zusammenschweißen von Bass und Kickdrum machen diese Optionen den klanglichen Unterschied im Vergleich zu gewöhnlichen Kompressoren. Die typischen Brainworx-Zusätze wie M/S-Betrieb, Monomaker bis 2 kHz, Dry/Wet-Regler oder auch TMT geben dem Klon sinnvolle Zusatzoptionen. TMT steht für unterschiedlich modellierte Kanäle, sodass man stets kleine Variationen im Signalweg haben kann, wie man es von analoger Hardware kennt (klingen sehr subtil).
Mit dem neuesten Streich von Plugin Alliance gibt es einen herausragenden Kompressor für nahezu jedes Territorium. Die Verdichtung ist sehr musikalisch und präzise, der Klang kann transparent bis stark färbend sein und der CPU-Verbrauch ist absolut moderat. Der Preis ist zwar happig, aber mit Blick auf das Original immer noch ein Spottpreis.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 161.