Spotify möchte einem Bericht der US-amerikanischen Webseite Wall Street Journal zufolge sein Geschäftsmodell ändern. Der Musik-Streaming-Dienst verfolgt bisher die Politik, dass alle Lieder sowohl im kostenlosen Dienst als auch im Premium-Dienst Spotifys zur Verfügung stehen müssen. Musiker und Plattenfirmen können es sich nicht aussuchen, ob ihre Lieder kostenlos oder kostenpflichtig angehört werden - ganz nach dem Motto ''ganz oder gar nicht''.
Die beiden Abonnement-Modelle unterscheiden sich für Nutzer in anderer Hinsicht: Zwar steht sowohl Nutzern des kostenlosen Dienstes als auch Nutzern des kostenpflichtigen Dienstes die gesamte Datenbank Spotifys zur Verfügung, aber die Premium-Abonnenten bleiben für 10 Euro im Monat von der Werbung verschont. Zudem können sie die Musikdatenbank Spotifys uneingeschränkt nutzen, während Nutzer der kostenlosen Version zwischen Liedern Werbe-Clips hören und auf einige Funktionen verzichten müssen.
Dies soll sich nun ändern. Angeblich will Spotify es Künstlern und Plattenfirmen ermöglichen, nur noch einen der beiden Dienste für ihre Lieder auszuwählen. Je nachdem würden entweder die 20 Millionen zahlenden Kunden oder die 55 Millionen Kunden der kostenlosen Version in die Röhre schauen. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, Lieder nur für einen bestimmten kurzen Zeitraum auf Spotify anzubieten und den Dienst somit ausschließlich als Werbeplattform zu nutzen.
Vor rund einem Jahr hatte Taylor Swift ihren kompletten Musikkatalog aus Spotify herausgenommen, da der Musik-Streaming-Dienst ihre Lieder auch in der kostenlosen Version anbot. Das würde Swifts zufolge Musik aber abwerten. Möglicherweise ist diese Aktion von Taylor Swift der Anstoß für diese Entwicklung.
Dieser Artikel von Martin Grabmair ist erstmalig in unserer Schwesterpublikation Tech.de erschienen.