Das Celviano AP-300 vermittelt mit einer smarten Hammermechanik-Klaviatur ein tolles Spielgefühl und integriert den bewährten Piano-Klang. Dank großer Funktionalität unterstützt das Homepiano zudem pädagogisch.
Das AP-300 aus Casios Celviano Serie scheint auf den ersten Blick eine praktische Alternative zum AP-750 zu sein. Es ist deutlich günstiger als das Topmodell und bietet durchaus alle Features, die der ambitionierte Freizeitpianist in seinen eigenen vier Wänden benötigt. Das im September 2024 erschienene Modell ist in drei unterschiedlichen Farben erhältlich. Man hat die Wahl zwischen einer klassischen schwarzen Holz-Optik (AP-300BK), einer Variante mit Palisanderholz-Optik (AP-300BN) oder in weißer Ausführung (AP-300WE). Die digitale Tonerzeugung stellt 19 verschiedene Klangfarben bei einer 192-fachen Polyphonie bereit. Fürs Üben zuhause gibt es reichlich Unterstützung.
Optisch erinnert das Casio Celviano AP-300 sehr an ein akustisches Klavier. Für Pianisten, die auf die äußere Erscheinung einen größeren Wert legen, ist es sicherlich eine Empfehlung. Speziell der aufklappbare Klavierdeckel ist ein Blickfang. Die Abmessungen liegen bei 140 x 44 x 87 cm, auch das Gewicht von rund 47 Kilogramm passt gut. Vorhanden ist eine langsam schließende Tastaturabdeckung. Das Lautsprechersystem arbeitet mit 2 x 20 Watt und erfüllt klanglich zumindest nicht allein Ansprüche von Anfängern. Ein Display bietet das Casio AP-300 leider nicht. Dies hat aber ebenso Vorteile, so wird man beim Üben nicht abgelenkt. Zu den Anschlüssen gehören ein USB-to-host, ein USB-to-Device, ein zweifacher Kopfhörer-Ausgang und auch die dreifache Pedaleinheit lässt sich natürlich anschließen. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem schon erwähnten Wireless-Adapter WU-BT10, ein Notenständer, ein Netzteil sowie ein Kopfhörerhaken – nicht mehr und auch nicht weniger.
Tastsinn
Die Klaviatur des Casio AP-300 ist eine spezielle 88er Hammermechanik-Tastatur, die Casio als „Smart Scaled Hammer Action Keyboard“ betitelt. Der in fünf Stufen variierbare Tastenanschlag und die interne Klangerzeug interagieren. Je nach Anschlagstärke und Loslassen der Tasten variiert beispielsweise das Dämpfungsverhalten. Für den Musiker ist es jedenfalls ziemlich angenehm, das AP-300 klangdynamisch und haptisch differenziert anspielen zu können. Die 88 Tasten fühlen sich auch gut an. Bei den weißen Tasten ist eine elfenbeinartige Beschichtung zu spüren. Wer Singstimmen und andere Solisten begleiten möchte, kann den Klang um zwölf Halbtonschritte auf- wie abwärts transponieren und ihn auch um zwei Oktaven verschieben. Über eine Split/Layer-Funktion verfügt das Casio AP-300 ebenso. Alternativ zur gleichtemperierten Stimmung lassen sich 16 alternative Tonsysteme auswählen. Damit ist man für historische Musik gewappnet.
Realismus
Beim AP-300 setzt Casio entschieden auf die klangliche Reproduktion eines Konzertflügels. Diesbezüglich braucht sich das AP-300 nicht vor dem Spitzenmodell AP-750 zu verstecken. Der Akustik Simulator berücksichtigt alle in der Praxis relevanten Klangaspekte. So werden beispielsweise auch die Saiten- und Dämpferresonanz und Tastengeräusche nachempfunden. Das Schließen und Öffnen eines Klavier- oder Flügeldeckels wirkt sich akustisch aus. Mit dem Lid Simulator des Casio AP-300 lässt sich der Klang entsprechend verändern. Der räumlichen Klangeindruck lässt sich mit den internen Effekte Hall, Reverb, Chorus, Brillianz gestalten. Für Split- und Layer-Kreationen sind Sounds von E-Piano, Orgel oder Streicher gut verwendbar. Nicht zuletzt ist der Pianist am Casio AP-300 keineswegs auf die üblichen 440 Hertz für den Kammerton A festgelegt, sondern kann sich zwischen 415 bis 465 Hz bewegen.
Support
Das Klavierüben kann dank Verbindung zur Casio-App (Casio Music Space) sinnvoll unterstützt werden. Diese kostenfreie App stellt Noten dar, spielt Titel ab und ermöglicht insbesondere eine übersichtliche Bearbeitung der internen Klänge. Vorhanden ist eine Song-Datenbank mit populärklassischer Klaviermusik wie Etüden, Inventionen oder Sonatinen. Im Kontext mit der Lernfunktion des Casio AP-300 können die Stücke beidhändig oder nur mit einer der beiden Hände einstudiert werden. Stets bereit ist das interne Metronom, das alle wichtigen Einstellungen erlaubt. Eine Begleitautomatik sollte man diesem Preis nicht erwarten. Praktischerweiser lässt sich das Spiel auf der Tastatur als WAV- oder MIDI-Datei aufnehmen und wiedergeben.
Fazit
Mit dem Casio Celviano AP-300 bekommt man ein insgesamt attraktives Instrument für das Klavierspiel zuhause. Zusätzliche Features wie ein Bildschirm sind zugunsten eines günstigen Preises verzichtbar, zumal sich das Instrument praktisch einfach per Casio Music Space App bedienen lässt. Auf der Suche nach einem Digitalpiano in der Preisspanne zwischen 1.000 und 1.500 Euro sollte man das Casio AP-300 unbedingt in die engere Wahl nehmen und es beim Händler einmal selber anspielen. Letztlich überzeugt eine hervorragende Preis/Leistungsrelation.
Preis: 1.449 Euro | www.casio.com