Mit dem Triton Taktile hat Korg eine innovative Kombination aus USB-Controller-Keyboard und Hardware-Synthesizer geschaffen. Die hier getestete Variante besitzt 49 leicht gewichtete Tasten, Pitch- und Mod-Räder, 16 anschlagdynamische Drumpads, ein X/Y-Touchfeld und einen Ribbon-Controller. Ferner sind jeweils acht Drehregler und Fader sowie insgesamt 31 Taster an Bord. Ein Rundum-glücklich-Paket für Musiker, die ihr Keyboard sowohl zur Steuerung von Programmen als auch im Alleingang nutzen möchten?

Haptik
Äußerlich präsentiert sich das Triton Taktile trotz der großen Auswahl an Bedienelementen schlank. Zur Darstellung von Parametern und Werten wurde dem Instrument ein recht kleines, aber ausgesprochen scharfes OEL-Display spendiert. Als Klaviatur kommt das gleiche Modell wie in KingKorg und Krome zum Einsatz. Das Spielgefühl ist angenehm, nur Aftertouch wurde vermisst. Diesen Parameter kann man auf Wunsch aber zumindest durch das Mod-Rad beeinflussen.
Trommeln
Die Pads des Triton Taktile sind aus vergleichsweise hartem Material gefertigt, dennoch lassen sich Rhythmen und Melodien sauber einklopfen. Neben einzelnen Noten kann man auch komplette Chords spielen, musikalische Parameter helfen bei Definition und Variation der Ergebnisse. Alternativ ist das Senden von MIDI-CC-Werten oder Program Changes mithilfe der Schlagflächen machbar, als Verhalten stehen Toggle und Momentary zur Auswahl. Stetige Werteveränderungen erlauben die Bedienelemente aufgrund fehlender Druckempfindlichkeit leider nicht. Wem 16 Pads zu wenig sind, der kann eine zweite Controller-Bank konfigurieren und im Betrieb umschalten. Die Velocity-Kurve ist, wie schon bei der Klaviatur, auch hier justierbar.
Schrauben
Die Potis und Fader des Triton Taktile senden ausschließlich MIDI-CC-Werte. Sie sind gemeinsam mit acht Tastern in einer Mischpult-ähnlichen Struktur angeordnet. Die Druckschalter können alternativ Notendaten abgeben, auch hier gibt es die Wahl zwischen Toggle- und Momentary-Verhaltensweisen. Zudem lassen sie sich dreifach belegen. Insgesamt neun weitere Taster sind Navigations- und Transportfunktionen gewidmet, sie können neben den schon genannten Datenarten auch DAW-Function-Befehle ausgeben. Die restlichen Knöpfe befassen sich mit internen Optionen. Fertige Mappings lassen sich in 16 Speicherplätzen ablegen.
Sound
Die interne Klangerzeugung des Triton Taktile macht erneut Gebrauch von der Mischpult-Sektion. Durch Potis und Fader lassen sich acht Synthese-Einstellungen verändern, im Einzelnen Lautstärke, Cutoff und Resonanz des Filters, Attack-, Decay- und Release-Werte der Verstärker-Hüllkurve sowie zwei Effekt-Parameter. Durch das X/Y-Feld hat man noch einige andere Stellgrößen wie etwa Panning im Zugriff. Das Repertoire deckt sämtliche Standards einer gängigen Workstation ab, die Qualität des Klangmaterials ist durchweg gut. Aufgrund der eingeschränkten Beeinflussungsmöglichkeiten dürften Klangtüftler zwar nicht so ganz auf ihre Kosten kommen, wer aber nur eine Zusammenstellung an Brot-und-Butter-Sounds erwartet, wird jedoch nicht enttäuscht. Speziell Streicher und Pads wussten subjektiv sehr zu gefallen, hier dürfte allerdings jeder Nutzer seine eigenen Vorlieben haben.
Fazit
Als MIDI-Controller-Keyboard macht das Triton Taktile eine sehr gute Figur. Klaviatur und Drumpads sind angenehm spielbar, mit Pitch- und Mod-Rädern, Drehreglern, Fadern und Tastern deckt das Gerät sämtliche Standards ab. Darüber hinaus hat es auch noch das X/Y-Touchfeld dabei, welches schon in Mini-KaossPad und Mini-Kaossilator überzeugen konnte. Dank mehrerer Bedienebenen und Speichermöglichkeiten für Konfigurationen lassen sich auch komplexe Setups umfangreich editieren. Die integrierte PCM-Klangerzeugung bietet zwar nicht den Tiefgang eines vollwertigen Synthesizers, als Ideengeber oder für Jam-Sessions erweist sie sich dank sauberer Audioqualität aber trotzdem als kompetenter Partner. Wem das hier getestete Triton Taktile mit 49 Tasten zu groß ist, der sei zu guter Letzt auf die kleine 25er-Version hingewiesen. Zusätzlich gibt es zwei Modelle ohne Synthese.
Beat-Bewertung: 4.5 von 6 | Preis (Taktile 49): 499 Euro