Ratgeber

Mach mehr aus deinen Beats: 6 Gründe für Pad-Controller

Bock, mal aus dem schnurgeraden, langweiligen Bumm-Tschak-Muster auszubrechen und lieber mitreißende Beats zu bauen? Ja, ok, die Frage ist rhetorisch, aber es nutzt ja der Musik und vor allem den Hörern und Tänzern. Was es dafür braucht, ist idealerweise ein Controller mit 16 Pads à la Akai MPCs, vielleicht sogar mit Aftertouch für den Extra-Kniff...

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1 Warum Controller...

...und kein Plug-in? Klar, es gibt schier endlos viele Tools, die beim Bauen von amtlichen Beats helfen, aber die direkte Verbindung von Hand zu Sound ist einfach logisch, konsequent und bringt am meisten von dir selbst mit ein. Ideal für Signature-Beats. Probier’s mal aus und du wirst sehen, dass aufregendere Patterns zustande kommen als mit der Maus.

2 Fokus auf die Beats

Noch ein Vorteil: Ist ein Kit geladen, verlagert sich dein Fokus weg vom Bildschirm und voll auf den Beat. Aber genug geschwatzt, gehen wir’s an: wir nutzen einen ESI Xjam Controller zusammen mit Kong in Reason, aber eben so gut kannst du unseren kostenlosen Speedrum Beat verwenden, Ableton Drumrack, Battery oder deine Lieblings-Drummachine.

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3 Synchronisieren

Drei Dinge stellen wir eben am Controller ein: das Tempo soll synchron zur DAW laufen, die REPEAT-Funktion 16tel-Noten liefern und SWING stellen wir für mehr Groove auf 20%. Fertig. Dann laden wir ein Kit, starten die Aufnahme und aktivieren Loop sowie Overdub, damit wir den Flow nicht unterbrechen müssen, sondern immer weiter aufnehmen können.

4 Live-Shaker

Starte mit der Kick für ein grobes Grundgerüst und dann geht’s los mit den anderen Drums: für uns wird das ein Shaker, den wir zusammen mit gehaltener REPEAT-Taste einspielen. Da die Pads Velocity-Daten schicken, halten wir das Pad gedrückt, variieren aber den Druck. So kommt ein klasse Shaker-Motiv zusammen, das mit der Maus zur Qual geworden wäre.

5 Aftertouch-Trick

Überhaupt klingen viele Sounds deutlich interessanter, wenn sie mit einer Repeat-Funktion und variierender Velocity gespielt werden. Dazu noch ein Trick: Der Xjam bietet Aftertouch. Diesen haben wir mit dem Feedback-Regler eines Tape-Delays auf dem Clap unseres Kits verbunden, womit wir per Nachdruck auf das Pad also das Delay-Feedback steuern.

6 Effekte per Regler

Das ist super praktisch, um vereinzelt Akzente zu setzen. Probiere das unbedingt auch mit Parametern wie Tonhöhe, Filter und Sample-Länge aus, um die Drums live zu verändern! Apropos: die sechs Regler des Xjam verbinden wir mit einem Kompressor, Verzerrer und Filter, um Gesamtbeat live zu beeinflussen. Wetten, dass deine Beats so authentischer klingen?

Passend zum Thema: Der ESI Xjam Controller im Test

Einfache Pad-Controller mit direktem MIDI-Ausgang sind selten geworden, oft verfügen neuere Exemplare nur noch über einen USB-Anschluss und sind daher in ein computerloses Setup schwer einzubinden. Diese Lücke will Xjam von ESI füllen. Mit ca. 20 x 13 x 2 cm ist der Controller äußerst kompakt und flach ausgefallen, dies entspricht im Vergleich gerade mal einem alten iPad mini. Auch das Gewicht von unter 400g fördert die Mobilität. Aber auch auf dem voll gestellten Desktop wird sich ein festes Plätzchen für Xjam finden lassen, z. B. auf dem Masterkeyboard.

Xjam bietet 16 Pads, 6 Drehregler und 6 Taster. Taster und Pads sind hintergrundbeleuchtet. Die Kombination aus Plastik und Metall macht einen sehr robusten Eindruck, der Controller steht stabil auf dem Desktop und die Pads lassen sich angenehm leise spielen – ein großer Vorteil, wenn man nur leise abhört und Mitbewohner nicht stören will. Bei unserem Testgerät war allerdings einer der Regler etwas schwergängiger als die anderen, was beim Schrauben ein wenig irritierend war.

Da der Xjam wirklich sehr klein und flach ist, mussten die Anschlüsse für MIDI-Ausgang und Fußschalter-Eingang als Miniklinke ausgeführt werden. Zur Verbindung mit Computer oder mobiler Device gibt es einen USB-C-Anschluss. Drehregler und Pads lassen sich je dreifach belegen, entweder über den zugehörigen Editor oder unterwegs auch direkt am Gerät. Die zwischen gelb, rot und grün wechselnde Hintergrundbeleuchtung zeigt dabei an, in welchem Modus du dich gerade befindest. Die eigene Belegung lässt sich in einer Scene speichern, 48 Scenes stehen zur Auswahl. Die Pads können dabei nicht nur Notenwerte senden, sondern auch MIDI-CC, Program-Change oder Transportkommandos (MMC).

Die Pads haben einen angenehm harten Anschlag, lassen sich sehr gut spielen und setzen Dynamik sauber um. Die von den Akai MPCs inspirierte Repeat-Funktion erleichtert das Einspielen von Snare-Fills, schnellen HiHats und Percussion-Elementen, auf Wunsch synchron zum Songtempo. Über den Editor sind noch weitere Anpassungen z. B. der Velocity-Kurve an die eigene Spielart sowie Triolen und Swing für die Repeat-Funktion möglich.

Fazit

Sehr kompakt, robust verarbeitet und mit angenehm spielbaren Pads: Xjam ist ein gelungener Controller mit guter Ausstattung, vor allem der direkte MIDI-Ausgang ist ein Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz. Die solide Verarbeitung und das schicke Design und Format rechtfertigen auch den Preis von 149 Euro.

Hier findest du den ESI Xjam bei Thomann.

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