Wie in so ziemlich jedem Musikstil ist der Bass auch beim Psytrance das tragende Element, steht aber weiter im Vordergrund und fällt vergleichsweise perkussiv aus. Wo es anderswo eher rund und weich klingen soll, sind für die Staccato-Basslines eher Sounds der Marke kurz und knackig gefragt. Es zählt jede Feinheit und die vermitteln wir Ihnen jetzt, Punch-Trick inklusive.
Projektinfos
Material: Bitwig Studio 4
Zeitaufwand: 30-60 Minuten
Inhalt: Sound für Psytrance-Bassline mit FM-4 erzeugen und per Filter und Bitcrusher knackiger gestalten.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
1 Grundsound
Für den Start brauchen wir natürlich einen passenden Sound und den holen wir aus dem FM-4 mit dem Preset Three Nought Four, das wir noch ein wenig anpassen: Einerseits entfernen wir alle Effekte aus dem FX-Slot, andererseits fahren wir das Feedback von Operator 1 auf Null (der Wert links oben in der Operator-Matrix), was den Sound weniger bullig macht.
2 Filter
Außerdem fahren wir dort die Modulationen von Operator 2 hoch, auf 89 und 86 (statt 60 und 57) und drehen Release ein wenig hoch. Hinter den Synth laden wir ein FILTER, stellen Cutoff auf 9 Uhr, Resonanz auf Null und setzen ein ADSR-Modul in die Inserts. Bei Letzterem stellen wir Decay auf 12 Uhr, Release auf 10 Uhr und Attack wie Sustain auf Null.
3 Anschlagsdynamik
Verbinde die Hüllkurve zu 40% mit Cutoff, damit das Filter kurz auf- und wieder zuschnappt, wenn eine Note gespielt wird. Damit der Bass per Anschlagstärke dynamisch spielbar wird, fügen wir noch einen Expressions-Modulator hinzu und verbinden dessen VEL zu 90% mit dem Out-Parameter. Dieser ist ebenfalls mit dem Volume-Macro verbunden.
4 Bitcrusher
Mit Volume kannst du anschließend den Umfang der Dynamik regeln. Wir stellen den Regler auf 10 Uhr. Damit haben wir schon eine Grundlage für die Bassline. Die Sequenz halten wir erst mal simpel im 16tel-Muster, lassen allerdings jeweils den Taktanfang frei. Den eigentlichen Clou erzeugen wir per Bitcrusher. Laden Sie BIT-8 hinter den Synth.
5 Crusher-Peak
Stelle die Clock auf rund 4 kHz, Jitter auf Null und Mix auf 16%. Das entstandene „Grundrauschen“ macht den Bass knackiger, aber da geht noch mehr: Und zwar wollen wir nur den Start jeder Note noch crisper gestalten, indem wir den Mix-Regler kurz aufdrehen, ähnlich dem Filter. Dazu bietet sich eine ADSR-Hüllkurve an oder aber auch eine Automation.
6 Bouncen & Fades
Wir nutzen Letztere und zeichnen bei jeder Note einen kurzen Peak bei 80% ein. Der Vorteil dieser Methode: Sie ist akurrat und erzeugt bei abweichenden Mix-Werten einen ganz eigenen Groove. Für noch mehr Punch bouncen wir die Bassline auf eine Audiospur, schneiden die Noten so aus und entfernen alle Fade-ins, damit der Sound noch knackiger wird.