Das Pumpen der Bassline mittels Sidechain und schon längst kein Geheimtipp mehr und gilt eher als Standard in Genres wie Tech House, Hip-Hop etc. Doch wäre es nicht genial, eine flexible Sidechain-Maschine zu haben, in der sich Shuffle, Pattern, Akzente, Variationen etc. definieren lassen? Reason macht's möglich!
In diesem Video-Tutorial zeigt Kai Chonishvili, wie man die Drummachine Redrum in der DAW Propellerhead Reason 9.5 als umfassende Sidechain-Zentrale umfunktioniert. Dadurch hat man den Vorteil, das man wesentlich umfangreichere Pump-Effekte in der Produktion aufbauen kann, als mit der gängigen Methode, die Bassdrum als Kompressor-Trigger zu nutzen.
Dieser Video-Workshop basiert auf dem Power Producer Tutorial ''Sidechain-Machine'' von Kai Chonishvili, der in der Heft-Ausgabe 142 veröffentlicht wurde (siehe unten).
Power Producer Reason - Sidechain-Machine (Original Artikel)
Anstelle der Klangerzeugung von Reasons eigener Drum Machine Redrum nutzen wir die Instrumente lediglich als Steuersignale. Diese verkuppeln wir mit den Kompressoren der anderen Spuren und bringen diese zum „Ducken“. Der Vorteil: Wir können das Pattern und somit die Ducking-Komposition jederzeit ändern. Doch bevor wir schon alles verraten, beginnen wir zunächst mit der Einrichtung.
Als Ausgangsposition haben wir ein Reason-Projekt mit sechs Instrumenten-Spuren für Beats, Hihat, Bassline, Drum-Tops etc. Jedem Instrument fügen wir nun den Reason-Kompressor MCLass Compressor als Effekt hinzu. Zusätzlich laden wir Redrum und wählen ein beliebiges Preset aus. Die Hauptsache ist, dass Samples wie Bassdrum, Snare, Hi-Hat etc. in der Drum Machine geladen sind.
Die erste Bassdrum-Spur des Redrum füttern wir mit einem 4x4-Pattern, also einer Note auf der 1, 5, 9 und 13. Das zweite Snare-Pattern bekommt auf der 5 und 13 einen Eintrag. Nach diesem Schema füllen wir sechs Redrum-Instrumente mit simplen Pattern und wechseln zur Rückansicht. Jeder Instrumenten-Ausgang wird mit dem Sidechain-Eingang eines Kompressors verkabelt.
Nun gibt Redrum keinen Ton von sich, führt seine Signale jedoch in die einzelnen Kompressoren. Für jede Einheit stellen wir eine maximale Ratio, einen minimalen Threshold-Wert von -30 dB sowie eine kurze Attack-Zeit ein. Auf diese Weise reagieren die Kompressoren sofort, wenn die Redrum-Instrumente erklingen. Das Ergebnis klingt noch etwas matschig, da überall Pump-Effekte zu hören sind.
Zunächst stimmen wir jede Spur inklusive Kompressor und Ducking-Pattern aufeinander ab. Hierzu experimentieren wir mit dem Redrum-Möglichkeiten: der Length-Parameter steuert die Ducking-Dauer während Level für die Intensität zuständig ist. Im Umkehrschluss ist auch die Anschlagdynamik für die Ducking-Intensität zuständig. Also probieren wir unterschiedliche Noten-Betonung von Soft bis Hard.
Des weiteren kann der Shuffle-Button in Redrum helfen, einen Sidechain-Groove zu erzeugen. Im nächsten Schritt probieren wir andere Pattern und versuchen, für unterschiedliche Song-Parts geeignete Ducking-Pattern zu entwerfen. Das Sahnehäubchen: Wenn Redrum in einen Combinator gesteckt wird, lassen sich wichtige Ducking-Parameter auf die vier Combinator-Regler legen und live steuern.