Mit Grind überträgt Audio Damage das Konzept seines Eurorack-Waveshapers Shapes auf ein Plug-in. Ein "Must have"-Tool für die Produktion?
Das ansprechend gestaltete Kreativwerkzeug unterteilt sich in drei Blöcke: ein Wavetable-Modul, einen algorithmischen Saturation/Distortion-Effekt sowie ein Multimode-Filter. Zunächst passiert das Signal das Wavetable-Modul, wo es amplitudenabhängig durch eine von 15 verschiedenen Wavetables ersetzt wird. Der Klangcharakter lässt sich mit den Reglern Windows Size und Phase anpassen. Nun folgt die Sättigungsstufe mit 11 verschiedenen Algorithmen zwischen einfacher Übersteuerung bis hin zu aggressiver Verzerrung.
Das nachfolgende Filter bietet 11 Modelle, die man aus der Audio Damage Filterstation kennt. Dabei sind auch detailgetreue Nachbildungen des Tief- und Hochpassfilters des Korg MS-20 an Bord. Mit dem integrierten LFO können Sie die Filterfrequenz und Wellenform des Waveshapers jeweils in positiver oder negativer Intensität steuern. So lassen sich im Handumdrehen Wobble- und Sample-&-Hold-Effekte und vieles mehr erzielen. Neben einer regelbaren Ein- und Ausgangsverstärkung bietet das Tool auch ein Noise-Gate.
Ob Sie Oszillatorwellenformen anzerren, Basslines mehr Biss verleihen oder Beats in pulsierende Noise-Texturen verwandeln möchten: Grind glänzt als Kreativeffekt mit hohem Suchtpotenzial und Spaßfaktor, dessen Klangspektrum von dezenter röhrenartiger Sättigung bis hin zu brachialer Wavetable-Distortion reicht. Im Test wusste das Werkzeug auch als kraftvoll zupackendes Filter zu überzeugen. Ein vielseitiger, hervorragend klingender Soundzerstörer, an dem nicht nur Freunde von Nine Inch Nails ihre Freude haben werden.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 140 erschienen.