Test: Faderfox DJ4 - Besser als sein Vorgänger?

Controller von Faderfox sind seit rund zwölf Jahren ein ständiger Begleiter von DJs und Live-Acts. Die jetzt veröffentlichte vierte Generation beinhaltet den DJ4, ein Spezialist für das Auflegen von Songs. Lohnt sich der Kauf?

Viele Controller-Hersteller bauen immer größere Geräte, die aufgrund ihres hohen Gewichts nur schwierig zu transportieren sind. Diesen Trend ignorierend, hält Faderfox an seinen kompakten Controllern fest, deren Neufassungen aber trotzdem erstaunlich viel Neues zu bieten haben.

Faderfox DJ4 - Hosentaschen-Controller

Der Faderfox DJ4 begnügt sich wie seine Vorgänger mit kompakten Abmessungen von 180 x 105 x 70 Millimetern und bringt dabei nur 350 Gramm auf die Waage. Der Controller steuert bis zu vier Decks und bietet hierzu 24 Taster, 4 Encoder und 8 Potis. Zur Überwachung von Einstellungen und für Statusmeldungen gibt es zudem 22 LEDs. In der Mitte des Geräts finden Sie zwei Kanalfader und einen Crossfader zum Mixen von Songs. Die Rückseite des DJ4 beherbergt einen USB-Anschluss, der zum Anschluss an einen Computer oder ein iPad dient und die Stromversorgung übernimmt. Zwei kleine MIDI-IN/OUT-Buchsen, für die optionale Kabel benötigt werden, lassen sich zur Setup-Erweiterung durch zusätzliche Faderfox-Controller nutzen oder zum Senden von Steuerbefehlen an Hardware-Geräte. Für einen festen Stand befinden sich Gummifüße auf der Geräteunterseite.

Digitales Auflegen mit Faderfox

Der Faderfox DJ4 ist mit wenigen Handgriffen betriebsbereit, da er ohne Treiberinstallation mit einem Mac- oder Windows-PC kombinierbar ist. Sein interner Speicher umfasst eine Ablagemöglichkeit für vier Gerätekonfigurationen. Ab Werk finden Sie hier ein Setup für Traktor Pro und ein weiteres für Ableton Live. Wenn Sie mit Traktor Pro arbeiten möchten, genügt der Import einer TSI-Datei, die dem Controller beiliegt. Der DJ4 lässt sich im Anschluss zum Laden und Mixen von Songs und zur Steuerung von Effekten nutzen. Aufgrund der clever programmierten Doppel- und Mehrfachbelegungen, deren Beschreibung Sie der Dokumentation des Controllers entnehmen können, bietet das kleine Gerät erstaunlich viele Steuerungsmöglichkeiten. Die vom Hersteller vorgenommenen Programmierungen haben uns gut gefallen, da sie praxisgerecht sind. Anpassungen oder Neubelegungen für eine individuelle Nutzung des Controllers können jederzeit vorgenommen werden.

Traktor oder Ableton Live?

Alternativ zur Steuerung von Traktor Pro können Sie den DJ4 in Kombination mit Ableton Live nutzen. Live ist zwar streng genommen keine DJ-Software und muss für diesen Einsatzzweck in Eigenarbeit eingerichtet werden, doch das ist auch der große Vorteil dieser Lösung, da sie viele Freiheitsgrade bietet. Um den Einstieg zu erleichtern, befindet sich eine Ableton-Live-Datei im Lieferumfang des Controllers, die ein Vierdeck-Setup mit Equalizer-, Filter- und Effektschaltungen umfasst. Diese vorgegebene Konfiguration lässt sich mit dem Faderfox DJ4 passgenau steuern. Sie können mit dem Gerät Songs starten, mixen, Loops aktivieren und Effekte in Aktion versetzen. Neben den Steuerungszuweisungen lässt sich bei dieser Lösung auch das Ableton-Live-Set bearbeiten und neue Spuren oder Kanäle ergänzen oder eine komplett eigene Auflegeumgebung erschaffen.

iOS-DJing

Die Kombination mit einem iPad klappt mithilfe eines optionalen Camera Connection Kits. Was uns gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass hierbei weder ein zwischengeschalteter aktiver USB-Hub noch ein Netzteil benötig werden und der DJ4 direkt an das iPad angeschlossen werden kann. Der Faderfox DJ4 sendet gewöhnliche MIDI-Befehle und lässt sich zur Steuerung von Apps nutzen, die diese Kommandos verarbeiten. In unserem Praxistest konnten wir nach manuellen Zuweisungen die App „DJ Player“ umfassend fernbedienen. Super: Die Steuerungsbefehle werden nahezu verzögerungsfrei ausgeführt, sodass eine gezielte Programmbedienung möglich ist.