Mit dem Multimode Filter XL möchte Universal Audio eine originalgetreue Emulation klassischer Moog-Schaltungen geschaffen haben. Bei UA darf die Messlatte ruhig hoch angesetzt werden, ist das Plug-in ein voller Erfolg?

Das Plug-in setzt sich aus Eingangs-, Filter- und Ausgangssektion plus Modulatoren zusammen. Bereits am Einlass können Signale, via Drive-Regler, mit ordentlich pseudo-analogem Charme versehen werden. Hohe Verstärkungswerte führen zu kernigen Zerrungen. Das Filter lässt sich als Hochpass, Bandpass, Tiefpass oder Kerb-Stufe mit einer Flankensteilheit von 6 dB bis 24 dB pro Oktave betreiben. Der Klangcharakter ist hervorragend getroffen. Die Software liefert bauchig-runde Ergebnisse, hohe Resonanzwerte führen zu schneidendem Pfeifen. Die Ausgangssektion bietet neben Standards einen Mix-Parameter.
Ein wichtiges Highlight des Multimode Filters XL sind die Modulatoren. Es gibt zwei LFOs mit sieben Wellenformen, Sync-Option und einem Regelbereich von 0,01 Hz bis 1 kHz. - Saftige Filter-FM-Effekte sind also kein Problem. Per Routing lassen sich die LFOs kombinieren und Phasen-Verschiebungen für Stereoeffekte kreieren. - Leider ist aber nur die Grenzfrequenz beeinflussbar. Dies sieht beim Envelope Follower anders aus. Hier gibt es vier Ziele. Das Modulationssignal wird mit Hilfe von Attack- und Release-Potis plus Sensitivitäts-Regler geformt. Der vierspurige Mod-Sequenzer mit bis zu 16 Schritten und Glide-Optionen geht noch einen Schritt weiter. Hier stehen 23 Parameter zur Auswahl. Geschwindigkeit, Schrittlänge, Ablaufrichtung und Swing-Faktor können global geregelt werden.
Das Multimode Filter XL glänzte im Test durch satten, stark an Moogs Kult-Schaltungen erinnernden Sound. Dank der reichhaltigen Modulator-Auswahl lassen sich im Handumdrehen groovende Ergebnisse erzielen. Das vielleicht beste Filter-Plug-in am Markt!
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 138 erschienen.