Test

K-Devices OOG Series im Kurztest: Stepsequenzer, Modulatoren für Ableton Live

Hinter der mysteriösen Bezeichnung OOG Series stehen vier Max4Live Devices, die mit ihren „Out Of Grid“ Ansätzen völlig neue Pforten öffnen wollen.

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Dabei sind AutoTrig, MOOR, Twistor und TATAT keine Klangerzeuger, sondern Stepsequenzer bzw. Modulatoren. Davon gibt es zwar schon jede Menge und auch die in Live enthaltenen Möglichkeiten sind auch nicht zu verachten, doch die vier Tools bieten tatsächlich frische Ansätze. AutoTrig kann bis zu sechs Noten an ein Instrument schicken, wobei diverse Parameter festlegen, in welcher Geschwindigkeit, wie oft und wie sehr abweichend von der vorgegebenen Quantisierung. Die ersten vier Noten teilen sich dabei in Zweier-Teams einen Slot, sodass immer nur eine von beiden ausgegeben wird. Sind die Noten mal eingestellt, entstehen dabei durchaus interessante Melodiemuster oder Drumpatterns, die je nach Zufallsintensität für abwechslungsreiche Varianten und Fill-ins sorgen.

MOOR ist ein Noten-Sequenzer mit klassischerem Look, jedoch mit einem ganz besonderen Schmankerl: Das Tempo der 16 Steps lässt sich beschleunigen oder abbremsen, sodass beispielsweise die ersten Steps schneller oder langsamer wiedergegeben werden als die letzen. In Kombination mit Snapshot-Speichern, Zufallsfunktionen und einem Export der Sequenzen zu Live-Clips (inkl. Temposchwankungen) ein praktisches Tool, um mal eben etliche Patterns zu erstellen.

Twistor schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist jedoch ein reiner Modulationseffekt und kann somit jeden beliebigen Parameter innerhalb Ableton modulieren. Wie bei MOOR lässt sich auch hier das Tempo variieren und verschiedene Settings als Snapshots speichern.

Das vierte Tool im Bunde ist TATAT, ein generativer Sequenzer, der mit vier Basisnoten und zwei möglichen Intervallen gefüttert wird. Die Chance für das Auftreten der Noten und Intervalle lässt sich prozentual festlegen. Auch Anschlagstärke, Delays und Notenlängen können variieren. Wer existierende Clips mit etwas Abwechslung versehen will, aktiviert den MIDI thru Modus, der durchgehendes Material von leicht bis schwer modifiziert. Dank Loop-Memory lassen sich Sequenzen spontan einfrieren und wie MOOR verfügt auch TATAT über einen Clip Export.

Im Gegensatz zum „Selbsterklärend“-Claim in der Anleitung bedürfen die Module einer gewissen Einarbeitung, denn ihre Funktionsweisen sind äußerst komplex. Doch zum Glück ist die Anleitung dabei mit grafischen Ansichten enorm hilfreich und nach einer Stunde hat man die Funktionen aller Devices verinnerlicht. Und ist froh darum, denn mit dem nötigen Know-how bringen sie tatsächlich frischen Wind in die Drumgrooves und Sequenzen. Ein großes Lob geht auch an die beiliegenden Demosongs, welche die Plug-ins in sinnvollem Kontext zeigen, sowie die nahtlose Integration von Push Controllern. Auch praktisch sind die Hinweise zu allen Elementen, die beim Überfahren mit der Maus im Infoview von Live angezeigt werden. Lediglich ein paar mehr Presets wären toll.

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Fazit

Die OOG Devices sind erst mal ein harter Brocken und das Lesen der Anleitung ist Pflicht, sonst ist der Spaß schnell wieder zu Ende. Ist diese Hürde genommen, belohnen die Sequenzer mit ausgefeilten und praxisnahen Ideen, die sowohl einen endlosen Output an Patterns liefern, als auch bestehende Melodien anreichern können. Haupteinsatzgebiete dürften minimalere Techno-, Trance- oder auch Chillout-Tracks sein, bei denen generative Ideen oder experimentelle Beats gefragt sind. Doch mit etwas Geschick lässt sich den Tools durchaus auch die eine oder andere EDM Hookline entlocken. Die OOG Series ist sicher keine Lösung für jedermann, aber definitiv bereichernd. Abzug gibt's für den happigen Preis.

Dieser Kurztest ist in unserer Heft-Ausgabe 155 erschienen.

Bewertung
Name
K-Devices OOG Series
Website
Preis
106 EUR
Bewertung
(75%)
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