Mit Comp G erweitert Overloud sein Plug-in-Repertoire um eine Nachbildung des Bus-Kompressors der SSL-G-Serie. Eine gelungene Emulation?
Diese zeigt sich klassisch parametrisiert, wobei sich der Ratio-Wert sowie die Zeitkonstanten stufenlos regeln lassen. Wie man es von dem Hersteller kennt, hat er auch dem Dynamikprozessor zeitgemäße neue Funktionen spendiert: einen Dry/Wet-Regler für Parallelkompression, die Möglichkeit zur individuellen Bearbeitung des Mitten- und Seitensignals sowie ein Hochpassfilter im Sidechain-Weg. Leider kann jedoch kein externes Signal als Sidechain-Signal genutzt werden.
Durch eine Übersteuerung kann Comp G helfen, sterilem Audiomaterial mehr Charakter und Lebendigkeit zu spendieren. Mittels Parallelkompression können Sie dem Eingangssignal mehr Druck verleihen und dabei gleichzeitig die Transienten bewahren. Mit einem präzisen VU-Meter, einer mehrstufigen Undo- und Redo-Option sowie einer A/B-Vergleichsfunktion kommt bei dem Plug-in auch der Bedienkomfort nicht zu kurz. Toll ist auch die Möglichkeit, auf der Bedienoberfläche Notizen anzubringen.
Wie auch die anderen Plug-ins von Overlouds GEM-Serie punktet Comp G mit einem hervorragenden und musikalischen Sound. Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten reicht das Einsatzspektrum von subtiler Dynamikbearbeitung bis hin zu drastischer Effektkompression. Eine der Stärken des Kompressors ist zweifelsohne die Bearbeitung von perkussivem Klangmaterial, aber auch beim Verdichten von Summensignalen oder Hervorheben der Dynamik von Einzelspuren leistet er ausgezeichnete Dienste. Ein dickes Lob gibt es zudem für die intuitive Bedienung sowie den geringen Ressourcenbedarf.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 154 erschienen.