Mit insgesamt 22 Synthesizer- und Effekt-Plug-ins verspricht die fünfte Version der eXplorer-Kollektion von Rob Papen langfristige Inspiration. Lohnt sich die Investition?
- Synth- & FX-Sammlung
- 14 Synth-Plug-ins
- 7 Effekt-Plug-ins
- inkl. Predator 2, Blade, Blue 2, Vecto und Go2
- Layering-Tool
- über 15000 Presets
- für VST2, VST3, AU, AAX
- 32 / 64 Bit
Das eXplorer-Bundle versteht sich als Werkschau aller noch erhältlichen Plug-ins von Rob Papen. Allen Werkzeugen gelingt dabei der Spagat zwischen einer intuitiven Bedienung und flexiblen Einstellmöglichkeiten: So warten die enthaltenen Synthesizer mit leistungsfähigen Multimode-Filtern, Modulationsoptionen, Effekten und Spielhilfen wie Arpeggiatoren und Step-Sequenzern auf und besitzen z. T. Eine Easy-Edit-Seite, die den Einstieg erleichtert. Mit Prisma enthält die Sammlung zudem ein cleveres Tool, welches das Erstellen expressiver Split- und Layer-Sounds aus verschiedenen Rob-Papen-Instrumenen gestattet.
Synthesizer
Das Arsenal an Synthesizern, das eXplorer 5 bietet, kann sich sehen und hören lassen: Dabei trifft der druckvolle VA-Bolide Predator 2, der eine klassische subtraktive Struktur und digitale Wellenformen kombiniert, auf den Tiefton-Spezialisten SubBoomBass. Der additive Synthesizer Blade begeistert hingegen mit sich permanent verändernden Sounds wie filigranen Arpeggios und lebendigen Klangtexturen. Blue 2 vereint FM- und subtraktive Synthese, Phase Distortion und Wave Shaping und glänzt mit einem glasklaren, kraftvollen Klang und einem immensen Kreativ- und Suchtpotenzial. Wie der Name RAW bereits suggeriert, verbirgt sich dahinter ein Synth für aggressive Sounds, der sich durch umfangreiche Verzerrmöglichkeiten auf allen Ebenen der Klangerzeugung auszeichnet. Eine echte Empfehlung für Industrial, Dubstep & Co.! RG versteht sich indessen als Experte für abgefahrene Gitarren-Grooves mit elektronischem Charakter. Dank des Drumsynthesizers und -Samplers Punch kommen auch druckvolle Beats in dem Bundle nicht zu kurz. Mit Punch-BD enthält eXplorer 5 auch eine auf Bassdrums spezialisierte Variante des Plug-ins, die 808-Kicks ebenso meistert wie Hardcore-Drums. Des Weiteren sind die älteren Versionen von SubBoomBass, Blue und Predator an Bord.
Neuzugänge
Nicht zuletzt dank seines flexiblen Morphing-Oszillators fühlt sich der vielseitige VA-Synthesizer Go2 in allen Spielarten elektronischer Musik zuhause. Der von Korgs Wavestation und dem SCI Prophet VS inspirierte Synthesizer Vecto wartet mit vier Oszillatoren mit klassischen analogen, spektralen und additiven Wellenformen und Samples auf. Zwischen den Oszillatoren lässt sich dynamisch überblenden, indem Sie in einem XY-Pad eigene Verläufe aufnehmen oder auf vorgefertigte geometrische Formen zurückgreifen – facettenreiche und sehr lebendige Klangtexturen garantiert! RAW-Kick ist – Sie erraten es sicher schon – der Bruder von RAW mit einem Fokus auf die Erzeugung von Bassdrums. Neben brutalen Kicks für härtere Genres sind auch klassische Drum-Sounds à la TR-808 möglich.
Effekte
Obwohl der Hersteller vor allem für seine exzellenten Synthesizer bekannt ist, haben es auch seine Effekte in sich. Denn selbst Standardeffekte wie Equalizer, Reverb, Delay und Distortion bieten innovative Zusatzfunktionen und Modulationsmöglichkeiten für spannende Klangexperimente. Das neue Effekt-Plug-in RP-Reverse erlaubt es, das Eingangssignal aufzunehmen und dann synchron zum Host-Tempo rückwärts abzuspielen. Das Reverse-Signal lässt filtern und verzerren. Ein spannender Kreativeffekt, der auf einer Vielzahl von Instrumenten, aber auch Gesang eine gute Figur macht. Ebenfalls neu ist das einfach zu bedienende Plug-in MasterMagic für den finalen Schliff Ihrer Songs. Das Air-Modul sorgt bei Bedarf für mehr Höhenglanz, während das Mono/Stereo-Split-Filter sicherstellt, dass der kritische Bassbereich monokompatibel bleibt. RP-Amod punktet als kleines, aber feines Plug-in, in dem Sie zwei Modulationseffekte wie Chorus, Flanger, Phaser und Tremolo kombinieren können. Nicht unerwähnt bleiben soll das Plug-in PredatorFX, das es erlaubt, jedes beliebige Signal durch die flexible Effektsektion von Predator 1 zu schicken. Ein Highlight ist dabei der gut klingende Vocoder. Schade nur, dass die Bedienoberflächen der Effekte im Gegensatz zu denen der Synthesizer größtenteils nicht skalierbar sind.
Mit seinen vielseitigen Synthesizern und Effekten stellt eXplorer 5 eine ausgezeichnete Grundausstattung für jegliche Art der elektronischen Musik dar. Ob Sie die sehr gelungenen Presets nutzen oder lieber eigene Sounds schrauben möchten: Als umfangreiche Kollektion inspirierender und flexibler Kreativwerkzeuge weiß eXplorer 5 ohne Zweifel langfristig zu fesseln – und das zu einem sehr attraktiven Gesamtpreis. Dass dabei nicht alle Bedienoberflächen und Preset-Browser ganz auf der Höhe der Zeit sind, tut dem hohen Nutzwert und Spaßfaktor keinen Abbruch.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 162 erschienen.
- vielseitige Kollektion
- charaktervoller Sound
- enormes Kreativpotenzial
- durchdachte Bedienung
- inspirierende Presets
- gutes Preisleistungsverhältnis
- Oberfläche z. T. nicht mehr zeitgemäß
- teils unkomfortable Preset-Verwaltung