Test

Roland GO:MIXER PRO: Smartphone-Mischpult im Test

Rolands GO:MIXER PRO mischt Audiosignale von Mic, Instrument und Mediaplayer mit Video-Aufnahmen. Doch wie schlägt sich dieser Smartphone-Mixer in der Praxis? 

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Features
  • Audio-Mixer und -Interface
  • 7 Eingänge mit max. 9 Kanälen
  • Plug-&-Play
  • Batteriebetrieb
  • 48V-Phantomspeisung

Der GO:MIXER PRO ist etwas größer ausgefallen als die Version ohne PRO, was in dem zusätzlichen Batteriefach begründet liegt. Er gehört aber nach wie vor zu den kompakten Vertretern seiner Zunft und passt locker in eine Hand. Das zunächst etwas klobig und aufgesetzt wirkende Batteriefach erfüllt in der Praxis durchaus eine sinnvolle Funktion, denn die Spalte zwischen Mixer und Fach lässt sich als praktischer Smartphone-Halter nutzen. Die Option des Batteriebetriebs ermöglicht eine Nutzung des Geräts als Standalone-Mixer ohne Smartphone oder Computer. Zudem ist die zusätzliche Stromversorgung für ein beim kleinen Bruder schmerzlich vermisstes Feature erforderlich: Der GO:MIXER PRO verfügt über 48V-Phantomspeisung, sodass sich jetzt auch Kondensatormikrofone ohne weitere Spannungsversorgung direkt an den Mixer anschließen lassen. Die passende XLR/Klinke-Kombibuchse wurde in das aufgesetzte Batteriefach integriert. Zusätzlich lässt sich ein Clip-Mikrofon an eine 3,5-mm-Miniklinkenbuchse anschließen, die hierfür 2,5V zur Verfügung stellt.

Mobile Video- oder Musikproduktion

Zwei weitere Stereo-Eingänge in Form von Miniklinkenbuchsen sind für den Anschluss von Mediaplayern geeignet, aber auch perfekt für Desktop-Synths. Denn der GO:MIXER PRO ist aufgrund seiner Ausstattung nicht nur für das erstrangig beworbene Anwendungsfeld Video-Aufnahmen für Videocasts, Vlogs, Reviews, Tutorials etc. nutzbar (wofür Roland kompatible plattformübergreifende Apps wie „Virtual Stage Camera“, „4XCAMERA“ und „Camcorder for go:mixer“ anbietet), sondern auch für die reine Musikproduktion. In Zeiten mobiler Setups mit Tablet/Smartphone und kompakten Klangerzeugern wie Korg Volca, Roland Boutique oder Behringer Neutron kann ein handlicher und zu mobilen Devices kompatibler Mixer durchaus hilfreich sein, um mehrere dieser Synthesizer gemeinsam mit einer passenden App auf dem Smartphone oder Tablet zu betreiben und aufzunehmen. Diese Desktop-Synthesizer verfügen passend zu den Eingängen des GO:MIXER über Stereo-Miniklinke-Ausgänge, sodass Sie sich Adapterlösungen sparen können.

Zwei große 6,3-mm-Klinkenbuchsen sind für Instrumente mit Line-Pegel ausgelegt, die darüber in Stereo oder Mono abgenommen werden können. Eine weitere 6,3-mm-Klinkenbuchsen erlaubt den Anschluss eines hochohmigen Instruments wie E-Gitarre oder E-Bass. Insgesamt besitzt der PRO-Mixer also 7 Eingänge für 9 Kanäle und damit zwei mehr als die kleine Variante. Da alle Anschlüsse ringsherum um das Gehäuse verteilt sind, kommen sich die Stecker auch bei voller Bestückung nicht in die Quere.

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Neue Loopback-Option

Die Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite. Es gibt jeweils einen eigenen Lautstärkeregler für die Line-Eingänge, die Mikrofonanschlüsse, die Gitarrenbuchse sowie den Gesamtpegel. Vor Übersteuerung warnt eine Peak-LED, ein weiteres Lämpchen zeigt die Betriebsbereitschaft an. Der Anschluss an Rechner und Smartphone erfolgt über eine Micro-USB-Buchse. Im Lieferumfang sind bereits passende Kabel mit Lightning-Anschluss für iOS-Devices wie iPad und iPhone sowie Micro-USB OTG für Android-Geräte und USB-C für aktuelle Laptops und Tablets enthalten. Zur Sicherheit sollten Sie vor dem Kauf einen Blick in die Kompatibilitätsliste auf der Roland-Seite werfen.

Der GO:MIXER PRO bietet auch eine zuschaltbare Center-Cancel-Funktion, die das in der Mitte des Stereo-Panoramas gelegenen Audiosignale auslöscht. Dies betrifft hauptsächlich den Gesang, weshalb diese Funktion in erster Linie für spontane Karaoke-Sessions sinnvoll ist. Neu hinzu gekommen ist eine Loopback-Option. Per Schalter entscheiden Sie, ob das per USB eingespeiste Audiosignal am Ausgang mit ausgegeben und aufgenommen werden soll oder nicht. Das macht das Monitoring flexibler und verhindert Feedback-Schleifen. Zum Abhören dient eine 3,5-mm-Stereo-Miniklinkenbuchse, an die in der Regel ein Kopfhörer oder Kompaktboxen angeschlossen werden. Per Adapterkabel lassen sich hier theoretisch auch Studiomonitore anschließen, falls dies gewünscht ist.

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Fazit

Der GO:MIXER PRO von Roland ist eine platzsparende Lösung, um Handy-Videos mit gutem Sound aus mehreren Audioquellen gleichzeitig aufzunehmen. Auch für mobile Sessions mit Gesang, Gitarre und/oder ein paar elektronischen Klangerzeugern ist die kompakte, stromunabhängige Kombination aus Mischpult und Audio-Interface gut geeignet. Klanglich wird der GO:MIXER PRO mit einer Auflösung von nur 48 kHz/16 Bit sowie hörbarem Rauschen bei Aufnahmen mit Kondensatormikrofonen dem PRO im Namen aber nicht ganz gerecht.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 158 erschienen.

Bewertung
Name
Roland GO:MIXER PRO
Pro
  • kompakter Mixer
  • Audio-Interface
  • kompatibel mit iOS&Android
  • passende Kabel im Lieferumfang
  • Phantomspeisung
  • Batteriebetrieb
Contra
  • durchschnittliche Klangqualität
Preis
169 EUR
Bewertung
(83%)
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