Der analoge Chorus in Pedalform soll ohne Frage Erinnerungen an den im Synthesizerklassiker Roland Juno60 verbauten Chorus wecken, zu ähnlich sind Name und Design gewählt.
Klanglich hat der June60 aber nicht viel mit dem Original gemeinsam. Zwar verfügt er wie der Juno60-Chorus über drei verschiedene Varianten, die sich mit Hilfe zweier Taster umschalten lassen. Die Geschwindigkeit des LFO und die Intensität der Modulation ist aber bei allen drei Presets viel höher, weshalb der June60 deutlich mehr „eiert“. Mangels zusätzlicher Einstellmöglichkeiten lässt sich dies auch nicht anpassen, ein kurzer Blick ins Innere ergab keine offensichtlichen Modifikationsmöglichkeiten. Aufgrund etwas seltsam klingender Phasenverdrehungen fehlt dem June60 auch die Tiefe und die Weite im Stereopanorama. Für Gitarristen, an die sich das Pedal wohl in erster Linie richten soll, mag dies klanglich besser passen. Direkt hinter einen Synthesizer geschaltet ist der June60 dagegen kaum sinnvoll zu verwenden. Interessant wird es aber, wenn Sie den Chorus als Send-Effekt über Mischpult oder DAW einbinden und dem Originalsignal nur zumischen. Hierdurch klingen Plug-ins etwas organischer und runder, und auch eine analoge SH101 ließ sich auf diese Weise in Richtung Juno60 trimmen.
Mit Design und Namensgebung hat sich TC Electronic keinen Gefallen getan, denn den dadurch geweckten Erwartungen wird der June60 nicht gerecht. Unter dem Strich erhalten Sie mit dem June60 aber zu einem sehr günstigen Preis einen gut verarbeiteten analogen Chorus mit eigenständigem Klang, der als Sendeffekt statischen Plug-ins und Synthesizern zu mehr Leben und Wärme verhelfen kann.