Über Familienzuwachs konnte sich jüngst die Silver-Line-Collection der D16 Group freuen. Einer der neuen Sprösslinge hört auf den Namen Fazortan und präsentiert sich als flexible Emulation eines klassischen analogen Allpass-Phase-Shifters. Den Signalfluss des Plug-ins kann man sich dabei folgendermaßen vorstellen: Das Eingangssignal passiert zunächst die Phasing-Filter-Sektion, für welche die Stufenanzahl (2, 4, 6 oder 8) sowie die Feedback-Intensität eingestellt wird. Die fundamentale Frequenz lässt sich dabei mit zwei LFOs modulieren.
Diese verfügen über die Wellenformen Rechteck, Sinus, ansteigender und abfallender Sägezahn sowie Sample & Hold.
Außerdem sind die Modulationstiefe und für den ersten LFO der Versatz einstellbar. Mithilfe des Stereo Phase-Reglers lässt sich zudem eine Phasenverschiebung zwischen den beiden Stereokanälen des Plug-ins erzeugen. Des Weiteren bietet Fazortan Regler zum Einstellen des Effektanteils sowie der Ausgangslautstärke. Wie auch seine Brüder arbeitet Fazortan intern mit einer Auflösung von 64 Bit und integriert eine Preset- Verwaltung. Die Presets wurden dabei in Gruppen unterteilt.
Dank der MIDI-Lernfunktion ist auch eine Steuerung des Plug-ins mit entsprechenden Controllern ein Kinderspiel. Mit seiner flexiblen Struktur eignet sich das Plug-in für eine Vielzahl von Anwendungen: So kann man Klängen dezent mehr Leben einhauchen, den charakteristischen Klang eines Rotationslautsprechers simulieren oder auch extrem abgedrehte Modulationen erzeugen. Positiv zu erwähnen sind ferner die ansprechende, klar strukturierte Bedienungsoberfläche des Modulationseffekts sowie die gelungene, wenn auch englischsprachige Anleitung.
Fazit
In unserem Test konnte Fazortan sowohl auf Gitarren-, Keyboard- und Synthesizerklängen als auch auf Gesangsspuren überzeugen. Dabei kommt der Effekt dem Vorbild eines Retro-Phasers aus den Siebzigerjahren erstaunlich nahe.