Das Scarlett 18i20 (Jetzt bei Amazon kaufen) ist wie sein Vorgänger in einem stabilen Rackgehäuse aus Metall mit einer Höheneinheit verbaut, aber dennoch kompakter ausgefallen. Dies liegt einerseits an den Rackwinkeln, die beim neuen Modell optional anschraubbar und nicht mehr fest verbaut sind. Zudem ist das Gehäuse der neuen Generation einige Zentimeter weniger tief. Die Regler auf der Vorderseite sind jetzt in einer Reihe angeordnet und ein wenig kleiner als die versetzten Regler des Vorgängers, bietet aber eine ähnlich gute Haptik. Die versenkten Taster gefallen uns sogar besser als die höher herausstehenden Taster des Vormodells. Statt einer simplen LED bieten sie bei Aktivierung visuelles Feedback in Form einer beleuchteten Anzeige der Funktion, beispielsweise INST bei aktiviertem Instrumenteneingang oder MUTE bei Stummschaltung der Boxen. Die dritte Generation besitzt deutlich mehr Taster auf der Vorderseite, denn es gibt jetzt für alle acht Eingangskanäle einen eigenen PAD-Schalter zum Absenken für laute Eingangssignale sowie Taster für das zweite Boxenpaar und die Talkback-Funktion. Geblieben sind die acht 5-stufigen LED-Ketten zur Anzeige der Pegel der Eingänge.
Zusätzliche ADAT-Anschlüsse
Die Anschlüsse auf der Rückseite entsprechen größtenteils dem Vorgänger. Zusätzlich zu den zwei XLR/Klinke-Eingängen gibt es hier sechs weitere Kombibuchsen, insgesamt besitzt die 18i20 also acht analoge Eingänge für Mikrofone, Instrumente oder Line-Signale. Auch die zehn als symmetrische Klinkenbuchsen ausgelegten Ausgänge entsprechen dem Vormodell, ebenso wie Wordclock-Ausgang, S/PDIF- und MIDI-Pärchen. Neu hinzugekommen sind zwei weitere ADAT-Buchsen, insgesamt gibt es also vier. Es bleibt dadurch zwar bei jeweils 8 Eingangs- und Ausgangskanälen per ADAT, allerdings ist diese Maximalzahl jetzt auch bei Sampleraten höher als 48 kHz möglich. Bei nur einem Anschluss reduziert sich die Kanalzahl ansonsten um die Hälfte auf vier. Eine weitere Neuerung ist der modernere USB-C-Anschluss. Ein Kabel auf USB-A ist aber im Lieferumfang enthalten, sodass die Kompatibilität zu älteren Systemen sichergestellt ist.
Erweiterter Monitor-Controller
Gegenüber der zweiten Generation wurden die Abhörfunktionen deutlich erweitert, sodass das 18i20 3rd Gen im Heim- und Projektstudio einen zusätzlichen Monitorcontroller überflüssig macht. Per Taster lässt sich zwischen zwei Boxenpaaren umschalten, eine Talkback-Funktion nebst eingebautem Mikrofon erlaubt die direkte Kommunikation mit dem aufnehmenden Musiker. Hinzu kommen wie beim Vorgänger zwei separat adressierbare Kopfhörerausgänge mit eigenen Pegelreglern sowie zwei Taster DIM und MUTE für Stummschaltung und Absenkung der Lautstärke. Die neue Loopback-Funktion erlaubt die direkte Aufnahme beispielsweise eines im Browser abgespielten Videos direkt auf eine Spur in die DAW, hierfür musste man bei der zweiten Generation noch den Umweg über die direkte Verkabelung von S/PDIF-Ausgang und -Eingang gehen.
Verbesserter Klang
Auch klanglich haben die Scarletts in der dritten Generation zugelegt und sich der teureren Clarett-Serie angenähert. Der erweiterte Headroom sorgt für deutlich mehr Lautstärkereserven sowohl bei den Eingängen als auch Ausgängen. Im Direktvergleich mit dem 18i20 der zweiten Generation klingt das neue Modell auch transparenter und detaillierter, insbesondere in den tiefen und hohen Frequenzen macht sich dies gegenüber dem Vorgängermodell bemerkbar. Für jeden Eingang lässt sich zudem die bisher den Claretts vorbehaltene AIR-Funktion aktivieren, eine digitale Simulation der Focusrite ISA Mic Preamps mit entsprechender Anhebung der oberen Frequenzen. Hierdurch wirkt vor allem Gesang offener und präsenter, aber auch akustischen Instrumenten kann damit mehr Luftigkeit verliehen werden. AIR verwandelt die Scarlett zwar nicht in einen analogen Edel-Preamp, macht aber als zuschaltbarer Enhancer eine gute Figur.
Das Audiointerface Scarlett 18i20 3rd (Jetzt auf Amazon kaufen) Generation hat ohne Frage das Zeug zum zukünftigen Mittelklasse-Standard. Der bekannt gute Sound der Scarlett-Serie wurde in der dritten Generation noch einmal verbessert und steht der professionellen Clarett-Serie kaum noch nach, durch die neue AIR-Option wirken Mikrofonaufnahmen offener und durchsetzungsfähiger. Die erweiterten Abhörfunktionen ersetzen in den meisten Fällen einen zusätzlichen Monitor-Controller. Das Interface lief im Test stabil mit verbesserter Latenz, die mitgelieferten hochwertigen Plug-ins unterstreichen das gute Preisleistungsverhältnis.
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