Das Angebot an frei erhältlichen Synthesizern, die mit SynthEdit erstellt wurden, ist mittlerweile nahezu unerschöpflich. Viele Exemplare greifen jedoch auf vorgefertigte Module zurück. Mit seinem monophonen Synthesizer Maestro geht der Softwareentwickler Istvan Kaldor bewusst nicht ausgetretene Wege: So wurde sein Klangerzeuger von Grund auf neu mit SynthEdit erstellt, wobei die möglichst expressive Spielbarkeit mit einem MIDI-Keyboard eine wichtige Rolle spielt.
Die Klangerzeugung des Synthesizers greift auf zwei Oszillatoren mit den typischen analogen Wellenformen sowie weißem und rosa Rauschen zurück. Dabei kann der erste Oszillator die Frequenz von Oszillator 2 modulieren. Ist eine Pulswelle eingestellt, lässt sich ihre Weite mit einem Regler bestimmen. Des Weiteren bietet das Plug-in einen Unisono-Modus und eine Portamento-Funktion. Erfreulicherweise kann sogar auf das Driften der Oszillatoren Einfluss genommen werden. Das Signal der Oszillatoren lässt sich wahlweise mit einem zwei- oder vierpoligen Tiefpassfilter bearbeiten, dessen Resonanz bis zur Selbstoszillation getrieben werden kann.
Zur Modulation der Amplitude, Oszillatortonhöhe und Filterfrequenz stehen ferner dedizierte LFOs bereit. Darüber hinaus gibt es einen frei zuweisbaren Modulations- LFO und eine ebensolche ADSR-Hüllkurve. Für Modulationen stehen 17 Quellen und sechs Ziele zur Auswahl, darunter auch Aftertouch sowie ein Zufallssignal. Ein besonderes Ausstattungsmerkmal stellen überdies drei Joysticks dar, die zur Modulation von Parametern verwendet werden können. Die Synthesefunktionen werden durch einen einfachen Delay-Effekt, einen Auto-Panner sowie eine Sättigungsstufe ergänzt.
Fazit
Dank seiner pfiffigen Echtzeitkontroll- und umfangreichen Modulationsmöglichkeiten ist der Synthesizer erfreulich expressiv spielbar. Maestro meistert kräftige und dreckige Sounds und ist insbesondere für durchsetzungsfähige Bass- und Lead-Klänge zu empfehlen.