Das Gehäuse jeder Box ist gerade einmal 163 x 180 x 241 mm groß, und mit 3,7 kg (Master) bzw. 2,2 kg (Slave) sind die Lautsprecher auch keine Schwergewichte. Das ist natürlich optimal für die beengten Verhältnisse im Desktop-Studio. Auch die Anschlüsse sind eher auf den Heimanwender ausgerichtet. XLR-Eingänge sucht man vergeblich, Soundkarte oder Mixer werden entweder per 6,3mm-Klinke oder Cinch angeschlossen. Zumindest sind die Klinkenbuchsen symmetrisch beschaltet, um Störgeräusche zu minimieren.
Aktiv-Kombination und Passiv-Kombination
Die Kombination aus aktiver Masterbox mit eingebauter Endstufe und passiver Slavebox kennt man eher aus dem Multimediabereich. Das hat in Sachen Verkabelung durchaus Vorteile, denn nur die Masterbox benötigt einen Netzanschluss sowie eine Verbindung mit der Klangquelle. Die zweite Box wird mit einem klassischen zweiadrigen Boxenkabel mit der Masterbox verbunden. Ein solches Standardkabel hat den Vorteil, dass es problemlos gekürzt oder ausgetauscht werden kann. Mitgeliefert wird eine 2 Meter lange Variante, was im Nahfeldbereich locker ausreicht. Bestückt sind die Monitore mit einem 4,5 Zoll großen Woofer aus Kevlar sowie einer 1 Zoll Seidenmembran für die hohen Frequenzen, angetrieben mit getrennten Class-AB-Endstufe mit 2x 25 W Sinus. Das bringt ausreichend Lautstärke für das Desktop-Studio. Der Übertragungsbereich wird von 70 Hz bis hinauf zu 20.000 Hz angegeben, die Trennfrequenz zwischen Hoch- und Tieftöner liegt bei 2,8 Hz. Die Eris-Monitore arbeiten mit einem Bassreflexsystem, die entsprechende Röhre aus Plastik strahlt nach hinten ab.
Alle wichtigen Bedienelemente direkt zugänglich
Eingeschaltet wird das Boxenpaar über einen großen Powerknopf, der gut zugänglich auf der Vorderseite der aktiven Box platziert ist und so ein wenig über die fehlende automatische Abschaltung hinwegtröstet. Auch der Lautstärkeregler sowie ein kräftiger Kopfhörerausgang sind hier zu finden, sodass die Box gegebenenfalls einen separaten Monitorcontroller ersetzen kann. Eine LED zeigt an, ob die Boxen eingeschaltet sind und ob eine Bluetooth-Verbindung besteht. Alternativ können Smartphone & Co. auch analog über einen 3,5mm-Stereoklinkeneingang angeschlossen werden. Dieser Audioeingang ist nicht exklusiv, sondern summiert das Signal mit den Eingängen auf der Rückseite.
Neben den Audioeingängen sowie dem Anschluss für das Netzkabel gibt es auf der Rückseite noch eine zweibandige Klangregelung. Ein HighShelf- und ein LowShelf-Equalizer dämpfen oder verstärken Frequenzen oberhalb von 10 kHz und unterhalb von 100 Hz um ±6 dB. Ein Druck auf den Pair-Taster aktiviert die Bluetooth-Funktion und erlaubt die Kopplung mit kompatiblen Geräte, was durch ein weißes Blinken der frontseitigen LED signalisiert wird.
Heimstudio-Sound mit knackigem Bass
Im Praxistest fiel uns nach dem Einschalten zunächst ein gewisses Grundrauschen auf, das empfindliche Gemüter stören könnte. Bei normaler Abhörlautstärke wird es aber vom Nutzsignal ausreichend unterdrückt. Überrascht waren wir über den satten und knackigen Bass, den die kleinen Boxen liefern können. Auch bei höheren Lautstärken dröhnen oder komprimieren sie nicht. Zwar ist der Bassbereich nicht 100 % neutral angelegt, uns gefiel aber die etwas in Hifi-Richtung zielende Abstimmung. Für professionelles Mixing ist dies natürlich nicht perfekt, aber für das Desktop-Studio passend, denn dort soll das Musikhören ja auch Spaß machen. Notfalls kann man die Bässe mit der Klangregelung auch zurücknehmen. Die Abbildung von Mitten und Höhen ist gemessen an Preis und Größe sehr gelungen, die Boxen klingen auch bei höherer Lautstärke rund und nicht zu harsch. Transienten werden sauber abgebildet, bei Weiten- und Tiefenstaffelung müssen allerdings gewisse Abstriche gegenüber den zum Gegenhören verwendeten Profimonitoren in Kauf gemacht werden.
Die Bluetooth-Funktion hat im Test problemlos und mit geringer Latenz funktioniert. Sie sollte aber eher als Bonus angesehen werden, da die neuesten Codecs nicht unterstützt werden: Daher müssen gewisse klangliche Einschränkungen gegenüber dem direkten Anschluss per Kabel in Kauf genommen werden.
Eris E 4.5 BT sind schicke kleine Monitorboxen, die auch im beengten Desktop-Studio Platz finden und dabei gut aussehen. Trotz der relativ geringen Abmessungen liefern Sie einen satten Bass ab. Saubere Mitten und transparente Höhen sowie ein weiter Sweetspot runden das gelungene Klangbild ab. Auch die Ausstattung mit frontseitigen Anschlüssen und Bedienelementen sowie Bluetooth ist auf das kleine Heimstudio optimiert.
Zweite Meinung gefällig? Bei unseren Kollegen von Amazona können Sie einen weiteren Testbericht zu diesem Produkt lesen.
- gute Verarbeitung
- satter Bass
- großer Sweetspot
- Lautstärkeregler vorne
- Kopfhörerausgang
- Bluetooth