Test

Test: Toontrack EZBass - Hilfe beim Arrangieren und Komponieren

Souveräne E-Basslinien für die DAW: Mit EZBass (Jetzt auf Amazon kaufen) von Toontrack bekommen viele Musiker und Producer eine kompetente Hilfe beim Arrangieren und Komponieren. Alles „bässtens“? Lange entwickelt, noch länger gewartet: Nun endlich ist Toontracks virtueller Bassist EZ Bass offiziell startbereit. Auf den ersten Blick sind konzeptionell Ähnlichkeiten zu erkennen mit den etablierten virtuellen Playern EZDrummer und EZKeys, die viele Fans gefunden haben.
 

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Lange entwickelt, noch länger gewartet: Nun endlich ist Toontracks virtueller Bassist EZBass offiziell startbereit. Auf den ersten Blick sind konzeptionell Ähnlichkeiten zu erkennen mit den etablierten virtuellen Playern EZDrummer und EZKeys, die viele Fans gefunden haben. Man muss aber nicht beide Software-Produkte beherrschen oder besitzen, um mit Toontrack EZBass glücklich zu werden. Bei Synthbässen kann man sich noch per Arpeggiator oder Step-Sequencer und auch mit hippen Sounds behelfen. Soll jedoch ein fähiger E-Bassist imitiert werden, schaut die Lage vor den Bildschirmen etlicher Produzenten schon ernster aus. Professionelle Hilfe ist erwünscht – ein klarer Fall für EZBass.

Sounds

Am Start stehen zwei E-Bässe. Der EZBass (Jetzt auf Amazon kaufen) Modern klingt hörbar anders und präsenter als die Vintage-Variante. Es muss nicht beim unbearbeiteten Sound „Clean DI“ bleiben, sondern der Player bietet jeweils ein gutes Dutzend an Presets in den Bereichen „Finger“ und „Pick“. Das schafft einige Varianten, die angenehm bodenständig und spielbereit klingen. Die Presets sind zudem sinnvoll betitelt (etwa Deep Amp oder Heavy Pick) worden, sodass man wirklich nicht im Dunkeln tappt. Falls der Sound nicht passt, hilft die gute Effekt-Parameterisierung. Für ein ordentliches Fundament sorgt der Sub-Bass-Modus mit zwei verschiedenen Sinusoszillatoren, die jeweils per Drehregler hinzugemischt werden können. Ein artikuliertes Spiel ist möglich. Die Spielarten (Finger, Plektrum, Slap) lassen sich per KeySwitches am unteren Ende der 88er Tastatur abrufen. Slides, Ghost Notes, Down Strokes, Legati und Tonwiederholungen, die menschlich wirken, sind ein leichtes Spiel mit und für EZBass. Ein direktes Anspielen per Tastatur macht auch ohne jede Artikulation schon viel Freude.

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Praxis

Der EZBass ist vor allem erstaunlich kollegial. Für jeden Anwendertypen gibt es eine passende Herangehensweise. Natürlich kann man die Bässe zunächst einfach per MIDI-Keyboard eigenhändig anspielen und EZBass nur als Klanglieferanten verwenden. Raffiniert ist die Audio-MIDI-Konvertierung: Auf der Gitarre eine Basslinie spielen, aufnehmen, konvertieren und mit den gewonnenen MIDI-Noten den EZbass beschäftigen - so ein Praxisbeispiel.
Für die meisten Producer dürfte aber das automatisches Erstellen von passenden Basslinien für Drum- oder Keyboardspuren interessant sein, die per MIDI importiert wurden. Guter Ansatz: Die Basslinie kann sich rhythmisch wahlweise nach einzelnen oder mehreren Drum-Instrumenten oder nach Keyboard-Akkorden richten. Es findet aber keine Reharmonisierung in Echtzeit („Begleitautomatik“) statt, die Prozedur läuft stets über den internen Songtrack, bei dem Formteil, MIDI-Noten und Akkorden eingegeben und abgespielt werden. EZBass reagiert nicht auf andere MIDI-Spuren eines DAW-Projekts.

Es ist so auch nicht möglich, MIDI-Parts (Akkordfolge oder Drumgroove) vom Arrangierfenster direkt auf EZBass zu ziehen, was die meisten DAWs untersagen. Bei Audio-Loops muss EZBass komplett passen. Man kann also nicht zum House-Groove als WAV direkt eine Bassfigur erstellen lassen. In der Grooves-Library finden sich Basslinien, die nicht frei erfunden sind, sondern sich an bekanntere Songs orientieren. Für jeden Formteil (Intro, Vers, Bridge, Prechorus, Chorus, Ending) gibt es Muster. Gut dabei sind Pop, Funk, Soul, R&B oder Blues. Per „Pap2Find“ lassen sich passende Grooves finden, indem man eine rhythmische Figur oder Melodie per Maus vorgibt. Im Grid Editor (eine Pianorollen-Ansicht) lassen sich die MIDI-Noten beliebig variieren.

Fazit

​Noch nie ist das Arrangieren von authentischen E-Bass-Spuren, die handwerklich sowie musikalisch brillieren, so einfach und kostengünstig gewesen. Dabei wird jeder Anwender seine eigene Arbeitsweise finden - so offen und flexibel einsetzbar ist EZBass (Jetzt auf Amazon kaufen) letztlich. Zugegeben, man muss sich schon etwas einarbeiten, um die Features in der Praxis zu erschließen. Wer diese sinnvolle Beschäftigung scheut, ist mit einem funktionell deutlich schlichteren Virtual Bassist von UJAM besser beraten.

Ansonsten ist das Produkt der Schweden derzeit konkurrenzlos am Markt, denn etwa auch der ebenfalls neue Mosaic Bass von Heavyocity ist allein schon klangästhetisch anders positioniert. Insgesamt sieht man bei Toontrack mit EZBass in der Version 1.0 einen aktuellen Beststand mit Perspektiven. Die EZ Packs Kontra-, Fretless- und Synthbass kommen hoffentlich bald für diese sicher expansive Software-Lösung. Über EZGuitar, EZVocal und weitere Player würden sich viele Producer ebenso freuen. Weiter so, Toontrack!

Bewertung
Name
Toontrack EZBass
Systemvoraussetzungen
VST, AU, AAX, Standalone
Pro
  • überzeugender
  • Basisklang
  • hohe Funktionalität
  • unterstützt Songwriting
  • gute Spielbarkeit
  • gutes
  • Preisleistungsverhältnis
Preis
155 EUR
Bewertung
(100%)
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