Tracktion Waveform 9 ist die neueste Version der Ein-Fenster-DAW und richtet sich nach wie vor an anspruchsvolle Musikproduzenten, die eine nicht überladen Produktions-Umgebung suchen. Doch was birgt Version 9 an Neuheiten und für wen ist das Update ein Pflicht-Kauf?
Das Prinzip von Waveform kennt man bereits von anderen DAWs: Audio- und MIDI-Spuren werden auf einer Timeline arrangiert, mit Plug-ins verfeinert, von MIDI-Controllern gesteuert, automatisiert, gemixt und gemastert oder exportiert, aber mit einigen einzigartigen Features. Die wichtigsten Neuerungen umfassen Melodyne Essentials, einen Multisampler, Makroparameter, Faceplates zum Zaubern von Oberflächen für Plug-ins, Racks 2.0, einen Chord Track und sechs neue Modifier, wodurch Parameterautomationen noch flexibler werden. An der Übersicht der Modifier wurde mit Mini-Icons über den jeweiligen Spuren gefeilt. Effekt-Stacks und Faceplates tragen bei komplexeren Spur-Setups zur Übersicht bei, indem nur gewünschte Parameter als Rack dargestellt werden.
Der Multisampler ist zwar nicht so leistungsfähig wie beispielsweise Kontakt, dafür aber auf schnellen Workflow ausgelegt. Sie können Samples einfach per Drag & Drop hineinziehen, mappen und loslegen oder direkt aus einer beliebigen App, z. B. von YouTube im Browser sampeln. Unser Highlight ist der Chord Track, mit dem sich melodische Verläufe global arrangieren lassen. Die gewünschten Spuren folgen den Akkordwechseln automatisch mit ihren Patterns, Arpeggios und Akkorden. Ein bis dato einmaliges und unglaublich nützliches Feature!
Für Waveform-User ist das Update Pflicht, alle anderen sollten unbedingt einen Blick auf die DAW werfen. Nach ein paar Tagen Einarbeitung sind ein schneller Workflow und Feature-Flut die große Belohnung. Lediglich Besitzer von Retina-Displays sollten vorher die Performance mit der Demoversion testen. Davon abgesehen Hut ab für die innovativen Ideen!
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 151 erschienen.