Die modulare Welt ist Herberge für ausgefallene Tools... und unverzichtbare Standards. Vermona's twinVCFilter gehört mit seinen zwei resonanzfähigen Multifiltern zur zweiten Gattung. Warum? Das erfahren Sie in diesem Kurztest!
Die beiden identischen Filter bieten jeweils die Modi Hoch- und Tiefpass mit einer Flankensteilheit von 12 dB/Oktave, sowie einen Bandpass mit 6 dB/Oktave. Die Filter lassen sich seriell, dual und parallel betreiben. In ersterem Fall lässt sich die Flankensteilheit verdoppeln. Im dualen Modus arbeiten die Filter unabhängig, während bei parallelem Betrieb nur das erste der beiden Eingangssignale durch beide Filter läuft. Die Resonanz reicht bis zur Selbstoszillation, sodass dem Filter auch musikalische Töne zu entlocken sind. Eine extra Drive-Sektion gibt es nicht, doch per Gain-Regler lassen sich Eingangssignale in eine amtliche Sättigung fahren. Über sechs CV-Eingänge können Cutoff und das Mix-Verhältnis der beiden Filter moduliert werden, wobei die drei Eingänge mit absoluten Werten arbeiten und die anderen drei per Regler justiert werden.
Soviel zur Technik, wie klingen das Modul? Kurz gesagt: Fett! Ob mit Link oder ohne, die Filter klingen rund und warm, wie man es von analoger Hardware erwartet. Die Resonanz packt richtig zu, wird aber niemals unangenehm, plastisch oder dünn. Dank den mehrfachen CV-Schnittstellen kommt genügend Bewegung ins Spiel. Mit einer optionalen tVCF-Extension lassen sich übrigens Einzelausgänge für jeden Filtertyp und ein Bandsperr-Filter nachrüsten.
Wer ein wirklich analog klingendes Filter braucht, ist mit dem twinVCFilter gut bedient. Schon allein die Gain-Saturation ist eine Wucht. Vermisst haben wir einzig einen CV-Eingang für die Resonanz.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 160 erschienen.