XILS-lab hat dem semi-modularen Analog-Synthesizer EMS VCS3 von 1969 mit dem XILS 3 ein virtuelles Denkmal gesetzt. Das Plug-in XILS 4 verdoppelt das Klangpotenzial des Software-Synthesizers, indem es zwei Instanzen mit einem flexiblen Sequenzer kombiniert. Doch was bringt das Update?
Die aktuelle Version 1.5 spendiert dem Kreativkraftwerk einen komfortablen Tag-basierten Browser, einen neuen Halleffekt sowie die Möglichkeit, die Effekt-Reihenfolge zu ändern. Nutzer der Vorgängerversion erhalten das Update auf XILS 4 1.5 kostenlos.
Geblieben ist die überaus flexible Struktur: So bietet jede der beiden Synthesizer-Instanzen drei Oszillatoren und einen Rauschgenerator, einen Ringmodulator, ein resonanzfähiges Tiefpassfilter mit wählbarer Flankensteilheit, Hüllkurve und Verstärker sowie einen virtuellen Plattenhall. Modulationszuweisungen lassen sich in einer virtuellen Steckmatrix vornehmen. Beide VCS3-Synthesizer können dabei entweder parallel arbeiten oder in Reihe geschaltet werden. So sind nicht nur Keyboard-Split- oder Stack-Sounds möglich, sondern auch dass der eine Synthesizer mit dem Keyboard gespielt und der andere von dem Sequenzer gesteuert wird.
In Version 1.5 ist XILS 4 nun noch flexibler. Klangforscher mit einem Faible für Vintage-Sounds kommen hier voll auf ihre Kosten. Dank der cleveren Kombination zweier Synthesizereinheiten und des flexiblen Sequenzers begeistert das Kreativkraftwerk mit vielschichtigen und äußerst lebendigen Klängen. Bässe, Leads und Flächen gelingen dabei ebenso wie bissige FM-Sounds, komplexe Sequenzen und abgefahrene Effektklänge. Der gut klingende Halleffekt, der den virtuellen Plattenhall ergänzt, wertet das Plug-in noch weiter auf. Die Bedienung könnte allerdings komfortabler sein.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 158 erschienen.