Die Karriere von Monika Kruse reicht bis in die frühesten Tage der Techno-Bewegung in Deutschland zurück. Seit ihrer Zeit im Münchner Ultraschall-Club, den ersten eigenen Produktionen sowie der Gründung ihres Monika-Enterprises-Labels sind zwei Jahrzehnte ins Land gegangen, in denen sich Kruse beständig weiterentwickelt hat. Höchste Zeit, auf ihrem aktuellen Album „Traces“ den eigenen Wurzeln nachzuspüren. Mit Tobias Fischer sprach Monika Kruse über das Tanzen ohne Beats, den DJ als Roboter und Sets mit Ecken und Kanten.
Beat / Warum hast du dich für dein aktuelles Album für einen Blick in die Vergangenheit entschieden?
Monika Kruse / „Traces” sollte eine Mischung verschiedener Musikstile darstellen, die mich in meinem Leben geprägt haben, aber in dem Soundgewand von 2012. Für mich war daran spannend zu versuchen, eine andere Seite von mir zu zeigen, aber diese verschiedenen musikalischen Aspekte dann so miteinander zu verweben, dass es eine stimmige Einheit gibt.
Beat / Dabei verwischt schon mal die Grenze zwischen Club- und Hörmusik. Gilt das in deinen Sets genauso?
Monika Kruse / Da ich meistens zur Peaktime gebucht werde, spiele ich dementsprechend auch Dancefloor-orientierte Musik. Hörmusik ist da nicht angebracht – wir wollen ja schließlich im Club nachts um zwei tanzen. Wenn ich aber ein langes Set spiele oder auch den Anfang in einer Club-Nacht mache, dann fange ich gerne mit Ambient und ruhigen Stücken an. Überraschenderweise fangen die Leute dabei manchmal schon an zu tanzen, obwohl gar kein Beat läuft – was ich sehr schön finde.