Architektur und Musik sind für Joris Voorn eng miteinander verbunden: Sein Studio befindet sich einem Haus aus dem siebzehnten Jahrhundert, seine DJ-Sets sind wie Streifzüge durch urbane Landschaften. Schon lange hat sich Voorn für eine Karriere als Produzent und DJ und gegen die Architektur entschieden. Doch hat ihn das Thema bis heute nicht losgelassen.von Tobias Fischer
Man kann sich dem Thema Architektur und DJing bei Joris Voorn aus einer Vielzahl von Perspektiven annähern. Allein schon seine Mix-CDs vermitteln stets auch räumliche Eindrücke, sind mehrdimensional in sich verschachtelt wie algorithmische Rastergeflechte in AutoCAD. 2007 nahm Voorn „Balance 014“ auf, ein hochkomplexes Klang-Konstrukt, in dem sich in jedem Takt mehrere Tracks bis an die Decke des virtuellen Dancefloors türmten – ein möglicherweise in seiner Konsequenz noch radikalerer Ansatz als Richie Hawtins visionäres „DE9“. Doch muss man sich gar nicht in Abstraktionen verlieren. Denn ein Auge für visuelle Einflüsse hat sich Voorn bis heute erhalten.