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Techno-Basslines: So baust du Subs like Landry & Letyago

Die Basslandschaft des Techno hat sich in den letzten Monaten gravierend verändert: Waren zuvor noch fette Subs und klanglich eher undefiniertes Rumpeln die angesagten „Lückenfüller“ zwischen Kicks, sind nun knatternde 16tel-Muster und Offbeat-Bässe an der Tagesordnung.

So simpel das klingen mag, so schwierig kann es aber sein, die richtigen Sounds dafür zu finden – vor allem im Zusammenspiel mit der Bassdrum. Daher zeigen wir dir gleich drei Kombis, mit denen du immer sicher fährst. Übrigens: powered by u-he.

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Schwerer Bass-Roller

1) Die erste Kombi besteht aus einer knochentrockenen, harten Kick mit rollender Bassline im Gepäck. Das typische Grundpattern dazu ist schnell gebaut: Zeichne 16tel-Noten in einen MIDI-Clip und kürze alle einen Tacken, damit sie nicht direkt aneinander grenzen. Außerdem löschen wir die Noten auf den Spielzeiten der Kick, um Überlagerungen zu vermeiden.

2) Damit die Sequenz aber nicht starr klingt, bekommt nur die Note im Off volle Anschlagstärke, die anderen senken wir ab. Hiermit hast du eine Menge Groove im Griff! In unserem Beispiel nutzen wir die Velocities 50, 127 und 75. Ebenfalls cool klingt 50, 75 und 127. Außerdem könntest du auch beide abwechselnd verwenden, was den Rhythmus relaxter macht.

3) Das erstmal zum Pattern, jetzt geht’s ab in den Synth: Wir wählen den Hive 2. Rechtsklicke ins Display mit dem Patchnamen und wähle init. Schalte OSC1 und SUB1 bei FILTER1 zu und reduziere OSC1 Volume auf 60 (damit der SUB1 von der Lautstärke mithalten kann). Als Wellenform haben wir die Wavetable Sync Saws Mirrored gewählt, ein Sägezahn ginge auch.

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4) Ganz wichtig: die PHASE muss auf reset stehen, sonst wabert die Bassline zu dynamisch aus den Speakern, wodurch sie an Punch verliert. Hier muss es mal statisch zugehen, damit der Sound verlässlich knackig ausfällt. Beim Filter wählen wir Lowpass 12 – der klingt ebenfalls knackiger als sein 4-poliges Pendant – und drehen Cutoff auf 9 Uhr.

5) Per Mod Env steuern wir das kurze Öffnen des Filters. Wir empfehlen Mod Env auf 9 Uhr als Start und fahren bei MOD 1 alle Regler runter, nur Decay bleibt auf etwa 30%. Diese beiden Parameter solltest du variieren, bis dir der Sound gefällt. Ein Automatisieren des Mod Env im Break oder zum Aufbau ist übrigens ein gutes Mittel zum Erzeugen von Spannung!

6) Hier noch drei optionale Tipps: Wir nutzen die Synth Engine DIRTY, vielleicht passt eine andere aber besser zu deinem Track? Falls du mehr Knacken im Sound möchtest, schalte OSC2 mit White Noise zu FILTER1 dazu und lasse OSC2 Volume von MOD1 modulieren. Noch mehr Punch? Dann schalte den DISTORT-FX ein und lasse Amount von MOD1 modulieren.

High-Energy-Sub

1) Für diese Bassline verwenden wir Beatzille oder alternativ Bazille, denn neben dem fetten Grundsound liefert der Synth vor allem mit seiner Fractalize-Funktion einen hoch energetischen Sound, bei dem wir aus irgendeinem Grund immer an Raves und Laser denken müssen. Außerdem können wir abkürzen, indem wir die Patterns vom vorigen Workshop übernehmen.

2) Und auch hier stellen wir ENVELOPE 2 so ein wie MOD1 zuvor beim Hive: Alle Regler runter, nur Decay etwas aufdrehen. Das ist schonmal die wichtigste Grundeinstellung. Aber von vorne: Verbinde den OSC 1 Output mit dem FILTER, dessen LP12 mit OUT 1, fahre Cutoff auf 11 Uhr, einen der MOD-Regler auf volle Pulle und verbinde diesen Regler mit ENVELOPE 2.

3) Außerdem verbinden wir ENVELOPE 2 mit dem Mod-Eingang von Fractalize und wähle Max statt Off. Damit klingt der Sound ungleich knackiger. Experimentiere für den Feinschliff mit der Phase Distortion (PD). Soll der Bass beispielsweise wuchtiger klingen, wähle hier 2Pulse statt Saw als Wellenform. Auch könntest du PD von ENVELOPE 2 modulieren lassen.

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Weich und rotzig im Off

1) Der dritte Bass im Bunde wird ein weicher, variabler Sound, den du mit einem Handgriff wesentlich komplexer und dreckiger machen kannst. Diesmal nutzen wir die Diva mit dem init-Preset (Rechtsklick auf den Patchnamen) und mischen die drei Oszillatoren und Noise zu 0%, 55%, 100% und 25% bei. Deren RANGE stellen wir auf 8‘, 2’und 4‘.

2) Als Wellenformen wählen wir Sägezahn, Dreieck und den umgekehrten Sägezahn. Schalte beim Filter um auf das CASCADE-Modul und fahre CUTOFF auf etwa 55 herunter. Dafür nutzen wir wieder ENV 2 mit kurzem DECAY zum Öffnen. Außerdem drehen wir VEL bei beiden Hüllkurven auf, damit die Anschlagstärke Einfluss auf Lautstärke und Filter nimmt.

3) Soweit klingt erstmal alles unspektakulär. Wenn du nun jedoch FM(OSC1) beim Filter nach links drehst, kommt ein angenehmer Schmutz in den Sound. So richtig schwer und wuchtig wird es, wenn du FM 1>2/3 beim ersten Oszillator aufdrehst. Hier fanden wir den Sound mit Regler auf 10 Uhr super, über die letztliche Einstellung entscheidet dein Kontext.

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