Willkommen zum Vierteiler in Sachen Drum-Design mit Ableton! Sind gute Vocals so etwas wie der heilige Gral, gibt es an Drums wahrlich keinen Mangel. Dennoch: Selbst die vermeintlich besten Samples lassen sich oft nur schwer in die eigenen Tracks integrieren, ohne sie gründlich zu verbiegen. Warum dann nicht gleich selbst bauen und noch den Bonus für Individualität einheimsen? Mit Abletons Wavetable ein Kinderspiel…
1 Zwei Layer
Während synthetisch erzeugte Kicks dank ihrer Oszillatoren-Basis meist lebendiger klingen, fallen sie auf der anderen Seite oft unangenehm wuchtig und grob aus, im negativen Sinne. Daher teilen wir unsere Kicks in zwei Teile: Einen für den Knack, die andere für den Bass im Ausklang. Erzeugen Sie eine neue Spur und laden den Wavetable Synth von Ableton.
2 Grundlagen
Transponieren Sie den Synth gleich um -48 Halbtöne nach unten und fahren Sustain beim Amp Envelope auf null, Decay auf rund 300 ms. Als Grundlage für den Sound verwenden wir die Wellenform Sweep 2 aus der Filter-Kategorie, alternativ tut es die Triangle der Basic Shapes. Das Knacken ist ist schnell erzeugt: Verbinden Sie Env 2 und Env 3 mit Pitch.
3 Sweet Spot
Vorerst genügt eine Intensität von je 50. Wichtig ist, den Sweet Spot in Kombinaton mit den Hüllkurven zu finden. Env 2 liefert den Bauch der Kick, also lassen wir Decay mit 600 ms länger ausfallen. Env 3 wiederum sorgt mit Decay von 45 ms und Sustain null für ein kurzes Klicken. Decay und die Auswirkung auf Pitch bilden wortwörtlich den Knackpunkt.
4 Entdröhnen per EQ
Hier spielt auch der Geschmack eine Rolle. Für uns haben die Decay-Werte von 600 ms und 45 ms bei einer Intensität von 36 und 48 auf Pitch funktioniert. Für mehr Wucht spendieren wir der Kick eine Dynamic Tube mit volle Pulle Drive, sowie einen EQ, der das Dröhnen um 323 Hz per Gain von -5 dB entfernt und Kick damit weniger grob ausfallen lässt.
5 FM und Filter
Klicken Sie den Wavetable an und erzeugen per STRG+G oder CMD+G ein Instrument Rack und laden einen zweiten Wavetable für den Bass-Part. Hier verwenden wir die Sinus-Wellenform, aktivieren jedoch den Fm-Effekt mit Tune 100% und Amt 3.1%, wodurch der Sound reichhaltiger wird. Auch aktivieren wir ein 24 dB-Tiefpassfilter und stellen Cutoff auf 9 Uhr.
6 Bewegung im Sound
Per Modmatrix gestalten wir den Sound: Env 2 moduliert mit seinem langsamen Decay von 9 s den Osc 1 FM Amt zu 100%, die Filter Freq 1 zu 34%, Filter 1 Drive zu 100% und Pitch zu 2.2%. Die beiden LFOs wiederum modulieren Filter 1 Res zu 39% und Osc 1 FM Amt zu 30%. Dadurch bleibt der Bass lebendig und druckvoll und lässt Platz im Mix für andere Elemente.
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