Ok, Hi-Hats selbst bauen klingt erst nicht so spannend, doch die Power ist nicht zu unterschätzen. Einerseits lassen sich synthetische Hats super einfach auf die gewünschte Tonlage bringen, was der Wucht eines Tracks im Gesamten zugute kommt. Andererseits bringen sie wahnsinnig viel eigene Energie mit. Welcher Art und wie Sie die erzeugen, zeigen wir Ihnen gleich...
1 Die Ikone
Als Grundlage wählen wir die Hi-Hat des ikonischsten Drummers aller Zeit: der TR-808. Aber nicht nur, weil diese einen ganz besonderen Sound hat, sondern weil sich dieser für jeden beliebigen Stil adaptieren lässt. Während manche Hats nur aus Rauschen bestehen, schlägt die 808 mit satten sechs Oszillatoren zu Buche. Also laden wir ein Instrument-Rack.
2 Grundklang
Vorerst fügen wir nur einen Wavetable-Synth hinzu, aktivieren beide Oszillatoren mit Basic Shapes als Wellenformen und stellen Wave Position auf 100%, damit die Rechteck-Wellenform gewählt ist. In der Mod-Matrix verbinden wir auch gleich Vel(ocity) mit -80, mit den Parametern Osc 1 Pos und Osc 2 Pos. So bestimmt die Anschlagstärke mit über den Sound.
3 Sechs Oszillatoren
Die Oszillatoren der Original 808 Hi-Hat sind getuned auf die Frequenzen: 205 Hz, 370 Hz, 304 Hz, 523 Hz, 359 - 1.150 Hz und 254 - 627 Hz, wodurch der typische disharmonische Klang der Hats entsteht. Ganz so genau nehmen wir es nicht, halten uns aber in etwa an die Abstände der Frequenzen und transponieren Oszillator 2 um zwei Halbtöne nach oben.
4 Modulationen
Außerdem verbinden wir Velocity mit Amp Release und einer Intensität von 40. Beim Amp Envelope stellen wir Decay auf 240 ms, Sustain auf -inf dB und Release auf etwa 500 ms. Schalten Sie den Effect Mode pro Oszillator auf Fm und fahren Tune auf 80% bzw. 100%, was den Sound gleich metallischer klingen lässt. Duplizieren Sie die Chain nun zwei Mal.
5 Mehr Modulationen
Beim ersten Duplikat tunen wir Osc 1 auf +7 und Osc 2 auf +19 Halbtöne. Außerdem variieren wir den Tune des Effect Mode. Die variierenden Einstellungen machen den Klang reichhaltiger. Bei der zweiten Kopie schalten wir Osc 2 aus und Osc 1 um auf White Noise. In der Matrix lassen wir Osc 1 Pos von LFO 1 modulieren. Fertig ist das Sounddesign.
6 Dynamische Hats
Das Hi-Hat können Sie per Keyboard auf der gewünschten Tonart spielen, per Anschlagstärke den Sound und Release beeinflussen, sowie durch extrem kurzes Antriggern von Noten Ride-Cymbals erzeugen. Tipp: Um den Klang weicher zu machen, laden Sie einen Frequency Shifter und stellen diesen auf etwa 190 Hz oder automatisieren dessen Frequency-Parameter.
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