Nicht jeder Produzent hat genug Platz im Studio, um Lautsprecher zu platzieren. Außerdem bringt selbst die beste Abhöre nichts, wenn die Raumakustik nicht stimmt. Wieso also nicht mit dem Kopfhörer mischen? Wir geben Tipps und zeigen Ihnen, was es zu beachten gilt und welche Modelle sich eignen.
1 Leise abhören
Ein zu lautes Signal sorgt nicht nur in großen Studios für ein unangenehmes Gefühl oder sogar Schädigungen des Gehörs. Besonders Kopfhörer laden Anwender dazu ein, zu laut abzuhören. Achten Sie darauf, mit einem leisen Pegel zu arbeiten. Ein weiterer Vorteil des leisen Abhörens ist, dass sich so herausfinden lässt, welche Spuren zu laut oder leise sind.
2 Referenzsysteme
Eine Mischung auf einem Abhörsystem alleine zu erstellen, ist nicht empfehlenswert. Jedoch brauchen Sie kein teures Boxen-Setup. Wenn Sie einen Mix auf Kopfhörern erstellen, sollten Sie Referenzsysteme nutzen, die Sie gut kennen und oft benutzen. Die Anlage im Auto, eine Bluetooth-Box oder auch ein Küchenradio können hier hilfreich sein.
3 Crossfeed-Plugins
Kopfhörer liefern einen anderen Stereoeindruck als Speaker. Die Kanäle arbeiten getrennt, was bei der Platzierung im Stereofeld problematisch ist. Das Stereobild entsteht im Kopf und nicht vor der Nase, das Panorama wird oft nicht ausgenutzt. Crossfeed-Plugins wie CanOpener Studio [1] sorgen für künstliches Übersprechen und verbessern die Wiedergabe.
4 Offene Kopfhörer
Bei offenen Kopfhörern ist das Gehäuse der Ohrmuschel luftdurchlässig. Das hat einen offenen Klang und eine gute räumliche Darstellung zur Folge. Somit eignet sich diese Bauform perfekt fürs Abmischen. Jedoch sind Geräusche von außen wahrnehmbarer als bei geschlossenen Systemen. Das kann vor allem bei mobilen Anwendungen negativ ins Gewicht fallen.
5 Geschlossene Kopfhörer
Hier ist die Ohrmuschel von außen verschlossen und nicht luftdurchlässig. Außengeräusche werden bei diesen Modellen schon bauartbedingt gut gedämpft. Gleichzeitig leidet jedoch die räumliche Darstellung, vor allem in Bezug auf offene Varianten im gleichen Preisbereich. Wer das Beste aus beiden Welten möchte, kann auf halboffene Systeme zurückgreifen.
6 In-Ear-Systeme
In-Ear-Kopfhörer sind kompakt und bieten dank eines festen Sitzes im Gehörgang eine gute Abschirmung. Doch zum Mischen gibt es bessere Systeme. In-Ears verfügen über kleine Treiber, die besonders im Bassbereich Schwächen zeigen. Durch Bassreflextechnologien lässt sich diesem Umstand entgegenwirken, geht jedoch oft mit verwaschenen Mitten einher.
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