Acustica Audio Cream ist ein umfassender Kanalzug nach dem Vorbild legendärer britischer Konsolen der 60- und 70er-Jahre, nämlich EMI TG und REDD. Dementsprechend wird ein warmer und analoger Klang versprochen. Was steckt dahinter?
Cream ist ein Software-Bundle bestehend aus einem großen Kanalzug-Plug-in inklusive Vorverstärker, 4-Band-Equalizer und Kompressor sowie den genannten Komponenten in Form separater Plug-ins. Wer mit den Signalprozessoren von Acustica vertraut ist, kennt bereits die Möglichkeit, einzelne Module von Vorverstärker, EQ und Kompressor auszutauschen. So kann man sich auf einfache Weise eine individuelle Vintage-Konsole schrauben. In der Praxis bedeutet das Flexibilität pur, denn das Ausprobieren unterschiedlicher harmonischer Verzerrungen gehört ebenso zum Programm wie das Zusammenstellen des „perfekten“ EQs.
Die Klangqualität des EQs darf – ohne zu zögern – als hervorragend beschrieben werden: Jedes Signal – ob Drums, Beats, Gruppen etc. - lässt sich sehr musikalisch formen, ohne dass der EQ aufgesetzt klingt und so einen unschönen Eindruck hinterlässt. Für die Dynamikbearbeitung steht der Kompressor bereit, der sich über Sidechain triggern lässt und mittels Dry/Wet-Regler auch parallele Kompression erlaubt. Dieser agiert ebenfalls sehr musikalisch und eignet sich ausgezeichnet für das Zusammenschweißen von Drum-Gruppen etc.
Beim neuesten Streich von Acustica Audio ist der Name Programm, denn Cream klingt in allen Belangen wunderbar cremig und vintage-warm – und dies auf höchstem Niveau. Doch aufgrund der Sampling-Technologie muss man mit einer hohen CPU-Auslastung sowie einer Reaktionsverzögerung in der Bedienung rechnen.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 152 erschienen.