Nachdem wir uns schon die T7V aus ADAMs neuer Serie preiswerter Studiomonitore angeschaut haben und hiervon sehr angetan waren, sind jetzt die T5V an der Reihe. Weshalb das kleinere und günstigere Modell der T-Serie der T7V sogar teilweise überlegen ist, zeigt unser Test.
- 2-Wege Nahfeldmonitor
- Bassreflex-System
- 5-Zoll-Tieftöner
- Leistung: 50 + 20 Watt
- 1.9-Zoll-Bändchenhochtöner
- rückseitige Bassreflexöffnung
- Frequenzbereich 45 Hz – 25 kHz
- Anschlüsse XLR, Cinch
Das Gehäuse mit den abgeschrägten Kanten ist im typischen ADAM-Look und wirkt dadurch professionell, die Boxen sind sehr kompakt ausgefallen.
Der T5V ist ein aktiver Nahfeldmonitor und als vertikal ausgerichtetes 2-Wege-System angelegt. Er verfügt über einen 5″-Tieftöner, der eine Basswiedergabe bis zu 45 Hz ermöglicht, während die T7V bis auf 39 Hz herabreicht. Die Membran des U-ART-Hochtöners bildet wie beim großen Modell einen Hochtonbereich von bis zu 25 kHz ab. Die Übergangsfrequenz liegt bei 3 kHz und damit etwas höher als bei der T7V (2,6 kHz). Der U-ART Hochtöner ist eine Neuentwicklung für die T-Serie, es handelt sich wohl um eine kostengünstige Variante des bekannten AMT, bzw. des X-ART und S-ART getauften Nachfolgers in anderen ADAM-Boxen. Dieser Schallwandler hat eine Ziehharmonika-ähnliche Membran, auf der sich Leiterbahnen aus Aluminium befinden. Hierdurch wird die Luft schneller angetrieben, um ein besseres Impulsverhalten und einen höheren Wirkungsgrad zu erreichen. Er ist in einem Waveguide verbaut, der aus der S-Serie von ADAM bekannt ist und die gleiche Abstrahlcharakteristik aufweisen soll. Der U-ART Hochtöner wird mit einem 20-Watt-Verstärker versorgt, während ein 50-Watt-Verstärker den Tieftöner antreibt. Hier gibt es also keine Unterschiede zur T7V.
Rückseitige Bassreflexöffnung
Die metallene Rückwand des T5V beherbergt die Bassreflexöffnung. Auch die T5V bietet keine spezielle Anpassungsmöglichkeit für die Aufstellung in Wandnähe oder Ecken, was aufgrund des geringeren Hörabstands und des relativ kleinen Tieftöners in der Praxis aber eher verschmerzbar ist als beim großen Modell. Mit zwei Schaltern können zumindest hohe oder tiefe Frequenzen um jeweils 2 dB angehoben oder abgesenkt werden, Angaben zum genauen Frequenzbereich macht ADAM nicht.
Darunter befindet sich der Lautstärkeregler mit einem ungewöhnlich weiten Regelbereich von -60dB bis +18dB. Da der Regler über keinerlei Rasterung verfügt, kann eine korrekte Abstimmung beider Boxen zur nervenaufreibenden Feinarbeit werden. Wie die T7V erschienen uns auch die T5V bei 0dB leiser zu sein als vergleichbare Boxen, aber der Pegelregler hat ja genug Luft nach oben.
Zum Anschluss der Audioquelle stehen eine symmetrisch ausgelegte XLR-Buchse sowie eine Cinch-Buchse zur Verfügung, die Stromversorgung erfolgt über einen Kaltgerätestecker. Eine grüne LED signalisiert die Einsatzbereitschaft.
Prägnante Mitten
Nach dem Einschalten fällt ein leichtes Grundrauschen auf, was angesichts des günstigen Preises aber tolerierbar ist. Positiv ist die geringe Anfälligkeit für Störgeräusche wie Einstreuungen von Mobilfunkgeräten.
Die T5V liefern ein sehr ausgeglichenes und unangestrengtes Klangbild. ADAM-typisch gelingt die Abbildung der hohen Frequenzen sehr gut. Die schnelle Ansprache der U-ART-Membran ermöglicht eine hervorragende Transientenwiedergabe. Die gleichmäßige Wiedergabe hoher Frequenzen durch den Waveguide sorgt für einen breiten Sweetspot, sodass Sie beim Abhören problemlos die Sitzposition ändern können. Auch der Bassbereich wird präzise und mit gutem Impulsverhalten wiedergegeben. Bauartbedingt gehen die T7V etwas tiefer und können für Bassliebhaber daher die bessere Wahl sein. Wer richtig tiefe Bässe braucht, wird aber bei beiden Modellen einen zusätzlichen Subwoofer wie ADAMs Sub8 einplanen müssen.
Räumlichkeit und Detailabbildung sind ebenfalls sehr gut gelungen. Auffälligster Unterschied zu den T7V ist die Mittenabbildung. Dieser Bereich ist bei den T5V etwas mehr betont, was wohl der unterschiedlichen Trennfrequenz geschuldet ist. Hierdurch sind Gesang, Gitarren und andere akustische Instrumente etwas präsenter, was uns persönlich gut gefallen hat.
Mit guter Verarbeitung, professioneller Optik und ausgewogenem Klang sind die ADAM T5V eine gute Wahl für jedes Studio mit begrenztem Platz und Budget. Wie der große Bruder T7V zeigten die Studiomonitore im Test keine wirklichen Schwächen und bieten sogar ein noch besseres Preis/Leistungsverhältnis bei präsenterer Mittenabbildung. Hinzu kommen die sehr gute Höhenabbildung, ein angesichts der geringen Größe ordentlicher Bass und hervorragende Transientenwiedergabe und Tiefenstaffelung.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 154 erschienen.
- sehr gute Höhenabbildung
- Gute Mittenabstimmung
- Transientenwiedergabe
- Tiefenstaffelung
- professionelle Optik
- günstiger Preis