Test

Audio-Interface, Mixer & Controller: Keith McMillen K-Mix im Test

Der Keith McMillen K-Mix kombiniert Audiointerface, digitalen Mixer, DSP-Effekte und MIDI-Controller in einem Gehäuse ohne bewegliche Teile. Haben die Entwickler jetzt also den ultimativen Alleskönner für Studio, Bühne, Park und Bahn auf den Markt gebracht? Jan Wilking hat's herausgefunden!

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Das Gehäuse des K-Mix unterscheidet sich in Größe und Gewicht nicht von anderen handelsüblichen portablen Audiointerfaces. Auffällig ist das Fehlen jeglicher beweglichen Teile. Wer viel unterwegs ist, wird dies zu schätzen wissen, denn als Erstes gehen meist die Regler und Fader kaputt. Statt mechanischer Fader setzt Keith McMillen auf gummierte Touchstrips, die dank mehrfarbiger Hintergrundbeleuchtung nicht nur den eingestellten Wert anzeigen, sondern auch als Pegelanzeige in Echtzeit dienen. Sie reagieren schnell und direkt auf Eingaben und lassen sich geschmeidig bedienen. Dies gilt auch für die großen Endlosregler, die ebenfalls als Touchpads ausgeführt sind. K-Mix spielt dabei auch die Vorzüge digitaler Technik aus und lässt Sie in den Regelbereich hineinzoomen, was feinere Einstellungen ermöglicht.

Eckdaten

USB-Audiointerface

programmierbarer Mixer

DSP-Effekt & Controller

mit 24 Bit/96 kHz

8 symmetrische Eingänge

48-Volt-Phantomspeisung)

8 sym./2 unsym. Ausgänge

9 Touch-Fader

4 Touch-Drehreglern

Surround-Unterstützung

OS-X-Editor

Interface & Mixer

Das eingebaute USB-Audiointerface bietet acht symmetrische Eingänge, von denen zwei mit XLR/Klinke-Kombibuchsen und sehr rauscharmen Mikrofonvorverstärkern inklusive Phantomspeisung ausgestattet sind. Ausgangsseitig verfügt K-Mix über zehn Anschlüsse inkl. Kopfhörerausgang, wovon acht symmetrisch beschaltet sind. Die Klangqualität ist dank hochwertiger Vorverstärker und Wandler sehr gut. Über digitale Ein- oder Ausgänge verfügt K-Mix leider nicht, eine spätere Erweiterung z.B. per ADAT-Interface scheidet also aus. Je eine Micro- und Mini-USB-Buchse dienen der Stromversorgung im Stand-alone-Betrieb (über das mitgelieferte Netzteil) sowie dem Anschluss an Computer oder Tablet. Hierüber sollen zukünftig per optionalen MIDI-Expander auch MIDI-Geräte direkt und ohne zwischengeschalteten Computer angeschlossen werden können. K-Mix unterstützt verschiedene Surround-Formate wie Quadrophonic, Octophonic, 5.1 und 7.1; inklusive Panning-Algorithmen. Die Konfiguration erfolgt über einen Software-Editor, der zum Zeitpunkt des Tests leider nur für Mac OS verfügbar war. Eine Windows-kompatible Version soll aber zeitnah folgen. K-Mix kann zwölf Presets intern speichern, um beispielsweise während des Gigs schnell zwischen verschiedenen Mixer-Einstellungen zu wechseln.

DSP-Effekte

K-Mix hat DSP-Effekte eingebaut, die insbesondere dann hilfreich sind, wenn das Gerät als Stand-alone-Mixer ohne Computer betrieben wird. Sowohl Masterausgang als auch die acht Kanäle verfügen jeweils über einen halb-parametrischen 3-Band-Equalizer sowie Kompressor und Noise Gate. Die einzelnen Parameter können Sie über den Editor oder die Endlosregler der Hardware anpassen, die Bedienung wird durch die farbigen LEDs unterstützt. Global bietet K-Mix einen per Soft- oder Hardware editierbaren Halleffekt, der als Send-Effekt individuell von jedem der acht Eingangskanäle beschickt werden kann. Sie haben dabei die Wahl, ob der Signal vor oder hinter dem Fader abgegriffen werden soll.

MIDI-Controller

Sämtliche Bedienelemente können Sie mit frei wählbaren MIDI-CC- und Notenwerten belegen. Hierfür stehen die acht Kanalfader, der Masterfader sowie die vier Endlosregler und dreißig Taster zur Verfügung. Fader und Regler sind mit mehreren LEDs versehen, die den entsprechenden Status anzeigen. Auch Änderungen in der DAW können so visualisiert werden, soweit die Software bzw. das Remote-Skript bidirektionale Verbindung unterstützt. Derzeit müssen Sie die Anpassungen noch selbst für die von Ihnen verwendete Software vornehmen (die Webseite des Herstellers bietet hierzu unterstützende Tutorials), spezielle Skripts für Ableton & Co. sind laut Hersteller aber auch geplant.

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Fazit

Keith McMillens K-Mix bietet eine einzigartige Kombination aus Audiointerface, digitalem speicherbarem Mixer mit DSP-Effekten und MIDI-Controller. Insbesondere für Musiker mit kleinem Gerätepark, die mit den acht Eingängen auskommen und neben der Studioarbeit auch gerne mal einen Gig spielen, gibt es kaum bessere Alternativen: Im Studio dient das K-Mix als Multichannel-Audiointerface, Mikrofonvorverstärker und DAW-Controller und auf der Bühne als vorprogrammierbarer Stand-alone-Mixer und Effektgerät, wobei das robust verarbeitete Gerät mit geringer Größe und rückenschonendem Gewicht punktet. Wenn der Hersteller noch die versprochenen Erweiterungen, insbesondere den MIDI-Expander und Windows-Unterstützung nachreicht, lässt K-Mix kaum Wünsche offen.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 128 erschienen.

Bewertung
Name
Keith McMillen K-Mix
Pro
  • robuste Verarbeitung
  • ohne bewegliche Elemente
  • wertige Wandler & Pre-Amps
  • Digital-Mixer & DSP-FX
  • Stand-alone-Betrieb möglich
  • als MIDI-Controller nutzbar
Contra
  • keine digitalen I/Os
  • nur OS-X-Editor
Preis
679 EUR
Bewertung
(83%)
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