Der DeepMind 12 bietet satte zwölf analoge Stimmen zum Preis von 1200 Euro und hat den Juno 106 als großes Vorbild. Revolutioniert Behringer damit den Markt polyphoner Analog-Synthesizer?
- 12-stimmiger Synthesizer
- 2 analoge Oszillatoren (DCO)
- analoger Tiefpassfilter
- 3 Hüllkurven
- 2 LFOs (digital)
- 49 Tasten, Velocity, Aftertouch
- Arpeggiator, Control-Sequenzer
- vier digitale Effektgeräte
- 1024 Speicherplätze
- Anbindung via USB, MIDI und WiFi
Uli Behringer hat bereits vor einigen Jahren im Rahmen einer öffentlich geführten Produktstudie deutlich gemacht, dass ein großer Traum von ihm der Bau eines eigenen Synthesizers ist. Schon damals hat er keinen Hehl daraus gemacht, dass insbesondere die analoge Juno-Serie von Roland als gelungenes Vorbild dienen könnte. Wer mehr hierzu wissen möchte, sollte einmal nach Phat 108 googeln, eine deutliche Anspielung auf den Roland Juno 106.
Es hat zwar etwas gedauert, aber mittlerweile ist der erste Behringer-Synthesizer tatsächlich erhältlich. Der angepeilte Preis von unter 1.000 US-Dollar konnte zwar nicht ganz gehalten werden, aber angesichts der Feature-Liste erscheinen auch 1200 Euro nahezu unschlagbar günstig. Wir waren daher sehr gespannt, wie sich der DeepMind 12 im Praxistest schlägt.
Fader & Menüsteuerung
Der DeepMind 12 ist für ein 4-Oktaven-Keyboard mit normal großen Tasten überraschend kompakt und portabel ausgefallen, hinterlässt durch das Metallgehäuse aber dennoch einen robusten und wertigen Eindruck. Die Tastatur ist nur sehr leicht gewichtet und verarbeitet sowohl Anschlagdynamik als auch Aftertouch. Die Bedienung erfolgt über 26 Fader, die allerdings wie die Tastatur nur durchschnittliche Haptik bieten, sowie die dazugehörigen beleuchteten Taster.
Nicht nur die Faderkappen, sondern der komplette Aufbau der Klangerzeugung erinnern doch stark an den angesprochenen Juno 106, was aufgrund der Vorgeschichte keine große Überraschung ist. Da der Funktionsumfang des DeepMind 12 allerdings deutlich umfangreicher ausgefallen ist, kommt dem zentral angeordneten Display eine entscheidende Rolle bei der Soundprogrammierung zu. Das monochrome Display bietet eine nicht unbedingt topaktuelle Auflösung von 128 mal 96 Pixeln. Es ist auch nicht berührungsempfindlich, die Bedienung erfolgt über die rechts daneben angeordneten Taster und einen Regler. Im Inneren werkeln übrigens Lüfter, die die Chips kühlen und bei unserem Exemplar durchaus hörbar waren. Es gibt allerdings die Option, die Lüftergeschwindigkeit herunterzuschrauben. Bei höheren Außentemperaturen z.B. auf einer Bühne dürfte dies aber wenig empfehlenswert sein, denn umsonst wird Behringer die Lüfter nicht eingebaut haben.
Anschlüsse: kein CV/Gate am Behringer DeepMind 12
Die Rückseite bietet einen symmetrischen Stereoausgang, einen Kopfhörerausgang sowie Anschlüsse für Sustain- und Expression-Pedal, allesamt als 6,3-mm-Klinke ausgelegt. Drei DIN-Buchsen bilden das MIDI-Trio In/Out/Thru. Auch über den daneben angeordneten USB-Anschluss werden MIDI-Signale gesendet, eine Übertragung von Audiosignalen findet hierüber leider nicht statt. Eine direkte Verbindung zu anderem analogen Equipment ist nicht im Konzept vorgesehen, der DeepMind 12 verfügt über keine weiteren Anschlüsse für CV/Gate oder Triggersignale. Positiv zu vermerken ist das eingebaute Netzteil, das per Kaltgerätekabel mit Strom versorgt wird und über einen Ein-/Ausschalter verfügt.
Oszillatoren
Jede der 12 Stimmen verfügt über zwei Oszillatoren. Es handelt sich hierbei nicht um VCO, also spannungsgesteuerte Oszillatoren, sondern – wie bei vielen anderen analogen Synthesizern neuerer Bauart – um digital gesteuerte DCOs (die wiederum nicht mit digitalen Oszillatoren verwechselt werden dürfen).
Einem VCO wird ein lebendigerer und fülligerer Klang nachgesagt, während ein DCO eine höhere Stimmstabilität bieten soll. So pauschal würden wir das nicht unterschreiben, denn auch der Juno 106 oder Juno 60 arbeiten mit DCO und klingen dabei voll und lebendig, aber sicher ist: Da bei einer subtraktiven Klangsynthese ja nur etwas vom Grundklang der Oszillatoren abgezogen (subtrahiert) wird, ist dieser immens wichtig. Hört man sich einmal den reinen Oszillatorklang vom Behringer DeepMind 12 bei offenem Filter und ohne Effekte und Modulationen an, so fehlt diesem Sound nach unserer Einschätzung das gewisse Etwas, das den Charme analoger Klassiker ausmacht. Die Oszillatoren klingen unbearbeitet etwas zu mittig, spitz und auf Dauer anstrengend, ähnlich wie z.B. auch beim Korg Minilogue. Ein kurzer Vergleich mit dem (allerdings auch doppelt so teuren) DSI Prophet 6 zeigt die deutliche klangliche Überlegenheit dessen VCOs. Auch die DCOs in einem Juno 106 klingen in unseren Ohren organischer und voller. Insgesamt hat man beim Sound des DeepMind immer das Gefühl, dass hier bereits ein Exciter/Enhancer auf der Summe liegt.
Wellenform-Auswahl
DCO1 bietet die Wellenformen Sägezahn und Rechteck, die sich Juno-typisch auch gleichzeitig aktivieren lassen. Hinzu gesellen sich zwei Fader, mit denen Sie die Intensität der Tonhöhen- und Pulsweitenmodulation regeln. Falls Sie (wie wir beim Testen) den Auswahlschalter für die Modulationsquelle vermissen: Diese Zuweisung müssen Sie über das Menü vornehmen. Schon hier zeigt sich, dass die Fader nur einen Teil der Funktionen abdecken, und bei der Soundprogrammierung und Anpassung viel auf das Display und die Menüsteuerung ausgewichen werden muss – dies wird nicht jedem gefallen, da es die intuitive Sounderstellung rein nach Gehör erschwert.
Behringer hat der Klangerzeugung im Gegensatz zum Juno einen zweiten Oszillator spendiert. Bei diesem fehlen die Wellenformschalter, was schlicht daran liegt, dass DCO2 nur eine Rechteckwelle erzeugen kann. Zum Ausgleich besitzt DCO2 eine Waveshaping-Funktion, für die der Fader Tone Mod zuständig ist und die den Charakter des Klanges von nasal bis metallisch formen kann – Ähnliches kennen wir von den Oszillatoren des Korg Minilogue. Der Parameter kann auch moduliert werden und erweitert das Klangspektrum vor allem in Verbindung mit dem zuschaltbaren Hard Sync zwischen den beiden Oszillatoren deutlich.
Analoger Tiefpass am Behringer DeepMind 12
DCO2 verfügt – ebenso wie der zusätzliche Rauschgenerator – über einen eigenen Lautstärkeregler. Einen Mixer bietet der DeepMind 12 erstaunlicherweise nicht, DCO1 gibt also immer die Lautstärke vor und kann nicht einfach heruntergeregelt werden, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das Oszillatorsignal wandert in das analoge Tiefpassfilter mit Resonanz. Die Flankensteilheit kann zwischen 12 dB und 24 dB umgeschaltet werden, was natürlich ein großer Vorteil gegenüber dem Original-Juno ist. Uns hat im Test die 12-dB-Option klanglich ein wenig besser gefallen, vor allem bei polyphonen Sounds. Bei höherer Resonanz wird das Signal aber in beiden Varianten deutlich ausgedünnt.
Mit drei weiteren Fadern regeln Sie die Stärke der Filtermodulation durch Hüllkurve, LFO oder Keyboard-Tracking. Es folgt der Verstärker, der wie das Filter über eine eigene ADSR-Hüllkurve mit anpassbarer Kurvencharakteristik verfügt.
Flexible Hüllkurven
Die beiden bereits angesprochenen Hüllkurven teilen sich gemeinsam mit einer dritten Modulationshüllkurve vier Fader, eine gleichzeitige Bedienung ist also nicht möglich. Zwar werden Oszillatoren und Filter analog erzeugt, Hüllkurven und LFO dagegen digital berechnet. Ganz so analog, wie er beworben wird, ist der DeepMind 12 unter der Haube dann also doch nicht. Dies wäre zu dem Kampfpreis auch selbst für Behringer schwer umsetzbar gewesen. So richtig zuschnappende Filterbässe, wie sie sich mit den schnellen Hüllkurven eines Moogs problemlos erzeugen lassen, wollten uns im Test trotz der verschiedenen Hüllkurvencharakteristika damit zwar nicht gelingen (was aber auch am Filter selbst liegen mag). Grundsätzlich sind die Hüllkurven aber ausgesprochen flexibel und auch schnell, und die separat einstellbaren Kurvenverläufe von exponential über linear bis logarithmisch erlauben die Simulation zahlreicher Synthesizer-Klassiker.
Schneller LFO, Bass-Boost
Ganz links noch vor den Oszillatoren sind die Fader für die beiden LFOs angeordnet. Geschwindigkeit und Verzögerung der Modulation lassen sich damit direkt einstellen, zudem wird die ausgewählte Wellenform per LED angezeigt. Die Auswahl selbst muss aber wiederum über das Menü erfolgen, was nicht sehr intuitiv ist. Dafür reicht die Geschwindigkeit bis in den Audiobereich, sodass auch FM-Sounds möglich sind, die trotz der digital-analog-Kombination durchaus überzeugend klingen.
Unterschlagen haben wir bisher zwei Juno-typische Klangparameter, die hinter den Verstärker geschaltet sind und die gesamte Summe bearbeiten, also nicht separat pro Stimme verfügbar sind. Zum einen ein einfaches 6-dB-Hochpassfilter, wie wir es aus quasi allen Roland-Klassikern kennen, zum anderen eine Boost-Funktion. Boost simuliert die Bassanhebung des Original-Juno und resultiert in einem druckvolleren, aber auch etwas dumpferen Klang.
Klangvielfalt
Eine mächtige Modulationsmatrix dient der Verknüpfung der Modulationsquellen mit diversen Zielen. Acht Slots bieten Zugriff auf 22 Quellen und 130 Ziele. Hiermit sind vor allem in Verbindung mit den bis zu vier gleichzeitig aktivierbaren Effekten, deren Parameter teilweise auch modulierbar sind, sehr komplexe Sounds möglich, von denen Juno-Besitzer nur träumen dürfen und die teilweise durchaus auch digitalen Synthesizer-Referenzen wie dem Access Virus TI Paroli bieten können. Über weiche Padsounds, trockene Bässe, modulierende EDM-Leads und metallische Klänge bis hin zu komplexen atmosphärischen Sounds ist das Klangspektrum des DeepMind 12 für einen Analog- bzw. Hybrid-Synthesizer sehr weitreichend. Interessant ist auch die Möglichkeit, die zwölf Stimmen (deren Aktivität übrigens über zwölf LEDs visualisiert wird) im Stereopanorama zu verteilen, ähnlich wie bei den DSI-Synthesizern Prophet 08 & Co., was für breitere Sounds sorgt.
Chord-Memory, Arpeggiator und Control-Sequenzer
Der DeepMind 12 verfügt neben dem obligatorischen Pitchbend- und Modulationsrädern über weitere Spielhilfen. Mithilfe der Chord Memory speichern Sie Akkorde und können Sie anschließend mit einer einzigen Taste abfeuern. Dabei können den einzelnen Tasten sogar verschiedene Akkorde zugeteilt, was einen deutlich flexibleren Einsatz ermöglicht. Auch der eingebaute Arpeggiator bietet mehr als einfaches Rauf und Runter. Zur Auswahl stehen ein Zufallsmuster sowie invertierte und alternierende Varianten. Damit nicht genug, auch 64 verschiedene Pattern sind vorhanden. 32 davon können Sie selbst programmieren. Hierdurch mutiert der Arpeggior zu einem 32-Step-Sequenzer. Alle Eingaben müssen allerdings über das Menü erfolgen, eine Programmierung der Notenwerte über das Keyboard ist leider nicht vorgesehen, was die Angelegenheit wieder etwas fummelig macht.
Der Control Sequencer dagegen erzeugt keine Noten, sondern dient der rhythmischen Modulation von über die Modulationsmatrix zuweisbaren Klangparametern. Er verfügt zusätzlich über einen Slew-Parameter für fließende Übergänge, eine gern gesehene Funktion.
Digitale FX
Wichtiger Bestandteil des Sounds des DeepMind 12 sind die vier parallel nutzbaren Effekte; entsprechend machen die Presets hiervon auch regen Gebrauch. Leider fehlt ein globaler Schalter zum Deaktivieren der Effekte. Ein Schelm, wer hier Absicht unterstellt. Denn nach einem manuellen Abschalten der Effekte brechen viele der Preset-Sounds doch ein wenig ein. Man sollte die Effektsektion daher am Besten als direkten Bestandteil der Klangerzeugung und des Sounds des DeepMind 12 ansehen, was ja nichts Verwerfliches ist.
Der Muttercompany The Music Group ist nicht nur die Marke Behringer unterstellt, sondern auch namhafte Firmen wie TC Electronics und Klark Teknik, sodass auf einige Erfahrung hinsichtlich hochwertiger Audioeffekte zurückgegriffen werden konnte. Tatsächlich klingen die Effekte auch sehr gut. Der Schwerpunkt liegt auf der Simulation klassischer Analogeffekte wie dem Roland Dimension D Chorus, Moog-Filter sowie berühmter Hallgeräte wie Lexicon 480L. Die vier Effektslots können flexibel konfiguriert werden, hierfür stehen zehn Algorithmen inklusive einer internen Feedbackschleife zur Verfügung. Effekte können im Signalpfad verschoben werden, ohne dass sich die eingestellten Parameter ändern, und eine Kopierfunktion erlaubt das Verwenden gelungener Effektketten in anderen Sounds. Zudem lassen sich diverse Effektparameter über die Matrix modulieren.
WiFi-Anbindung Behringer DeepMind 12
Auch wenn die Anzeige der Menüs über das Display durchaus übersichtlich gestaltet wurde und zahlreiche grafische Wiedergaben z.B. der Hüllkurven optisches Feedback geben, ist die Bedienung über einen klickbaren Regler und vier Cursortaster manchmal doch etwas mühsam. Im Studiobetrieb bietet Behringer eine Alternative in Form eines Editors an. Hierüber werden unter anderem die Effektgeräte mit passenden Grafiken angezeigt, was die Erstellung passender Effektketten sehr viel übersichtlicher macht.
Den Editor gibt es nicht nur für Mac und PC, sondern auch für iOS und Android. Gerade bei den letztgenannten portablen Geräten spielt der DeepMind 12 ein Alleinstellungsmerkmal aus, die direkte WiFi-Anbindung. USB- oder MIDI-Kabel sind nicht erforderlich, die Editor-App auf dem Tablet kommuniziert ohne weitere Hilfsmittel direkt mit dem Synthesizer. Und nicht nur die Klangerzeugung lässt sich hierüber schneller überblicken und editieren, sondern auch Arpeggiator und Sequenzer profitieren von der größeren Darstellung und der Bedienung per Touch. Hinzu kommen sinnvolle Zusatzfunktionen wie ein Patch-Librarian und eine Morph-Funktion zwischen verschiedenen Presets. In Vorbereitung ist sogar Augmented Reality in Verbindung mit Microsofts HoloLens, also quasi eine Steuerung per Bewegung im freien Raum – wir sind gespannt!
DeepMind 6 & Desktop
Leider ist der DeepMind 12 streng monotimbral und kann seine zwölf Stimmen nicht auf mehrere Sounds aufteilen. Zumindest eine Split- und Dualfunktion hätten wir uns doch sehr gewünscht. Die Stimmen können aber auf verschiedenste Weise geschichtet werden, wobei sowohl monophone als auch polyphone Unisono-Klänge möglich sind. Hier zahlen sich die vielen Stimmen aus, polyphone SuperSaws sind kein Problem. Die Verstimmung der einzelnen Stimmen im Unisono-Modus erfolgt per eigenem Fader neben der Filtersektion. Wem sechs Stimmen reichen, kann auf den günstigeren DeepMind 6 ausweichen, muss dann aber auch mit drei Oktaven und auf WiFi auskommen. Für die Bühne stellt diese Variante aber durchaus eine spannende Alternative dar. Zudem gibt es den DeepMind 12 mit identischem Funktionsumfang auch als Desktop-Version. Interessant für Keyboarder, die bereits eine gute Tastatur besitzen, denn das im DeepMind 12 verbaute Keyboard ist nur von durchschnittlicher Qualität.
Behringer DeepMind 12 Alternativen
Zwölf analoge Stimmen sind in diesem Preisbereich eigentlich konkurrenzlos. Wie beschrieben sind die klanglichen Möglichkeiten auf Oszillatorebene aber beschränkt und auch der Grundklang nicht besonders füllig. Daher werden Sie oftmals für vollere Klänge die Unisono-Optionen wählen, was die Zahl spielbarer Stimmen wieder entsprechend einschränkt. Als ärgster Konkurrent kommt der System-8 von Roland in den Sinn, dessen eingebaute Juno-Emulation klanglich deutlich dichter an einem Original-Juno ist als der DeepMind 12. Der System-8 bietet neben besserem Grundklang zudem direkten Zugriff auf alle Klangparameter, Dual/Split, einen polyphonen Sequenzer, Plug-out-Funktion und CV/Gate-Anbindung. Der DeepMind 12 punktet dagegen mit deutlich besseren Effekten und flexibleren Modulationsmöglichkeiten. Überzeugenden analogen Sound wird auch der Prophet08-Nachfolger REV2 bieten. Beide Synthesizer sind allerdings auch gut 400 Euro teurer als der DeepMind 12. Preislich etwas dichter dran wird dagegen der auf der Superbooth neu vorgestellte Novation Peak sein (s. Test in diesem Heft), mit digitalen Oszillatoren und analogen Filtern sowie umfangreichen Modulationsmöglichkeiten.
600 Euro billiger als der Deepmind 12 ist dagegen der Korg Minilogue. Er bietet allerdings nur vier analoge Stimmen und ist daher eher ein Konkurrent zum DeepMind 6, der voraussichtlich bei 700 bis 800 Euro liegen wird. Vorteil des Korg Minilogue ist der direkte Zugriff auf alle Parameter, dafür ist die Klangerzeugung weniger flexibel und es fehlen hochwertige eingebaute Effekte. Vom Grundklang her sind beide Synthesizer aber durchaus vergleichbar.
Ein Synthesizer mit zwölf analogen Stimmen, dazu vier eingebaute hochwertige Digitaleffekte sowie zahlreiche weitere Features wie WiFi-Einbindung für 1200 Euro, das klingt schon märchenhaft. Aber auch Behringer kann nicht zaubern, und so müssen preisbedingt doch ein paar Abstriche vorgenommen werden. Dies beginnt beim nicht ganz überzeugenden Grundklang, setzt sich über die etwas umständliche Bedienung fort und endet in den Nebengeräuschen durch die Lüfter. Dennoch bleibt unter dem Strich ein positives Fazit, denn der DeepMind 12 bietet in Kombination aller seiner Möglichkeiten eine Vielzahl an guten, teilweise auch sehr charakteristischen und eigenständigen Sounds und ist damit ein absolut empfehlenswerter Synthesizer. Er wird zwar nicht den Synthesizermarkt revolutionieren, aber er bietet Einsteigern und Fortgeschrittenen flexiblen polyphonen Sound für Bühne und Studio zum erschwinglichen Preis.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 139 erschienen.
- 12 Stimmen
- flexible Hüllkurven
- eingebaute Digitaleffekte
- Klangvielfalt
- Chord-Memory
- Arpeggiator/Sequenzer
- kostenloser Editor
- Wifi-Einbindung
- günstiger Preis
- Grundklang nicht ganz überzeugend
- kein Dual/Split-Modus