Der dänische Hersteller Dynaudio bietet mit der LYD-7 einen aktiven sieben Zoll Nahfeldmonitor an, der die Nachfolge des beliebten BM-5 MKIII antritt. Mit Erfolg?
- 2-Wege-Nahfeldmonitor
- Bassreflex-System
- 7 Zoll Tieftöner
- 28 mm Hochtöner
- Übertragungsbereich: 45 Hz – 22 kHz
- DSP-Frequenzweiche: 4,3 kHz
- Ausgangsleistung: 50/50 Watt
- Maximalpegel: 109 dB SPL
- XLR-/RCA-Buchsen
Die LYD-Serie umfasst drei Boxen, die sich vornehmlich in der Größe der Tieftöner unterscheiden. Bei einem ersten Hörtest hinterließ die LYD-7 bei uns den ausgeglichensten Klangeindruck. Zudem sind Boxen mit einem Sieben-Zöller noch eher selten auf dem Markt zu finden, können aber für viele Nutzer einen guten Kompromiss aus platzsparendem Gehäuse und ausreichender Basswiedergabe darstellen. Deshalb haben wir uns für ein Paar der LYD-7 entschieden und sie zum Praxistest in unser Studio entführt.
Gehäuse und Technik der Dynaudio LYD-7
Das Design mit seinen abgerundeten Kanten und dem dreibeinigen Schutzgitter vor dem Hochtöner ähnelt den Vorgängern. Dynaudio setzt bei der Farbgebung jetzt auf eine Kombination aus Schwarz und mattem Weiß. Chic sehen die Boxen auf jeden Fall aus, und auch die Verarbeitung hinterlässt einen wertigen Eindruck. Abmessungen und Gewicht entsprechen in etwa der BM-5 MKIII.
Bei den LYD-7 handelt es sich um klassische Zwei-Wege-Aktivboxen. Der Siebenzoll-Tieftöner besteht aus einem Magnesium-Silikat-Polymer und hängt an einer sehr leichten Aluminium-Spule. Hiervon soll insbesondere die schnelle und saubere Wiedergabe von Transienten profitieren. Als Hochtöner kommt ein Stoff-Tweeter zum Einsatz, der mit 28 mm Durchmesser etwas größer ausgefallen ist als die üblichen Einzöller. Die Trennfrequenz liegt bei 4,3 kHz und ist damit deutlich höher angesetzt als bei den BM-5 MKIII. Angetrieben werden die beiden Wege von jeweils einer 50 Watt starken Class-D-Endstufe. Die längliche und schmale Bassreflexöffnung befindet sich im oberen Bereich der Rückseite, auf ausreichend Abstand zur Wand sollte daher unbedingt geachtet werden.
Klangfilter
Die Boxen werden über die XLR- oder Cinch-Buchsen auf der Rückseite angeschlossen. Eine Lautstärkeregelung gibt es nicht, dies muss am Mischpult, Computer oder Monitorcontroller erfolgen. Lediglich ein Schalter für die Verstärkung oder Abschwächung der Eingangsempfindlichkeit um ±6 dB ist vorhanden. Die eingebauten Filter sind eher unkonventionell angelegt. Mit Bass Extension können Sie die unterste Frequenz der Lautsprecher um 10 Hz anheben oder absenken. In Mittelstellung beträgt diese 55 Hz, bei Absenkung um 10 Hz ist tatsächlich eine etwas stärkere Tiefbasswiedergabe wahrnehmbar, dafür wird das Gesamtsignal aber auch schwächer und der Bassbereich erscheint weniger definiert. Bei Anhebung auf 65 Hz wird der Tieftöner ein wenig entlastet, das Klangbild wird einen Tick sauberer und klarer, die ganz tiefen Bässe treten dagegen in den Hintergrund. Allerdings sind die Änderungen nicht so plakativ, wie man annehmen könnte, sondern eher dezent wahrnehmbar. Da wir das Klangbild der LYD-7 bei vernünftiger Aufstellung für angenehm neutral halten, haben wir den Schalter im Test auf Nullstellung belassen. Mit Sound Balance verschieben Sie das Verhältnis von Höhen und Bässen mithilfe eines Tilt-Filters in eine der beiden Richtungen. Auch diese Klangregelung arbeitet eher subtil als aufdringlich. Als letzte Option können Sie eine Frequenzanpassung vornehmen, wenn die Boxen dicht an der Wand aufgestellt werden müssen. Das Handbuch enthält übrigens ausführliche und hilfreiche Tipps zur optimalen Aufstellung der Boxen.
Praxistest der Dynaudio LYD-7
Im Hörtest überzeugen die Boxen nahezu auf ganzer Linie. Die Wiedergabe ist detailliert, trocken und präzise. Insbesondere die neutrale und unaufgeregte Abbildung des so wichtigen Mittenbereichs hat uns auf Anhieb überzeugt, hier trennt sich bei Monitorboxen die Spreu vom Weizen. Während die BM-Serie noch einen leichten Hang zu HiFi-mäßiger Schönfärberei hatte, ist die LYD-7 deutlich kritischer und damit besser für die Musikproduktion geeignet. Auch das Stereobild wird präzise abgebildet. Lediglich die Impulstreue hat uns bei Musik mit sehr betonten Transienten nicht ganz so gut gefallen. Wir sehen daher das Haupteinsatzgebiet der Monitore im Pop- und Rockbereich, da die Wiedergabe der Transienten und Stimmen bei diesen Produktionen am Meisten überzeugen konnte. Aber auch andere aktuelle Musikstile lassen sich auf den Boxen hervorragend mischen und beurteilen. Zu erwähnen ist noch, dass die Boxen bei Bedarf auch richtig laut sein können.
Die Dynaudio LYD-7 sind sauber verarbeitete und schicke Aktivmonitore mit sehr ehrlichem und kritischem Klang. Sie eignen sich daher hervorragend für die Musikproduktion, insbesondere für aktuelle Musikstile mit weniger betonten Transienten. Dank eines unangestrengten Klangbildes ermöglichen sie auch längeres ermüdungsfreies Arbeiten.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 136 erschienen.
- gute Verarbeitung
- schickes Design
- neutraler Klang
- ehrlich und kritisch
- Klangfilter
- hohe Lautstärkereserven