Wer Musik mastert, wird mit einer Vielzahl von Zielformaten und Wiedergabesystemen konfrontiert. Während ein Song z. B. auf CD gut klingt, können bei der Wiedergabe über iTunes oder Spotify plötzlich Probleme wie digitales Clipping auftreten. Das Standalone-Programm Expose verspricht, solche technischen Probleme aufzuspüren.
Zunächst einmal kann man bis zu 17 Songs, laden, die man überprüfen möchte. Anschließend entscheidet man sich für ein Preset mit Referenzwerten, z. B. für das Mastering für Spotify. Die Software analysiert die Lautheit, die Spitzenpegel, das Stereofeld und den Dynamikumfang der Audiodateien. Auf der linken Seite der aufgeräumten Bedienoberfläche werden die Messwerte angezeigt und problematische Bereiche in der Audiodatei rot hervorgehoben. Nachdem man Probleme identifiziert hat, kann man diese gezielt in der DAW beseitigen. Die entsprechenden Bereiche der Audiodatei lassen sich direkt in der Anwendung vorhören. In unserem Test traten auch bei professionell gemasterten Songs drastische Probleme wie starkes Clipping und ein geringer Dynamikumfang auf, was zeigt, dass ein Großteil der Musik noch immer recht „heiß“ gemastert wird.
Expose überzeugt als praktisches und preisgünstiges Tool zur finalen Qualitätskontrolle von Songs. Die Referenzwerte der Presets sind nützliche Empfehlungen, um sicherzustellen, dass die fertig abgemischten bzw. gemasterten Musikstücke die Lautheitsstandards des Zielformats erfüllen. Das Werkzeug kann aber auch helfen, eigene Referenzwerte für ein dynamisches und lebendiges Mastering zu finden und Stereoprobleme aufzuspüren. Schade nur, dass es keine Analyse des Frequenzgangs bietet.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 154 erschienen.