Test

Native Instruments Mallet Flux im Test: Instrument für cineastische Momente und mehr

Ob DJ-Set oder Soundtrack: Tonal spielbare Percussionklänge sind eine wahre Freude. Mit „Mallet Flux“ bringt Native Instruments eine neuartige Interpretation, die vor allem cineastische Momente verspricht.

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Features
  • Komplete-Instrument, 2 NKIs​​
  • 5 akustische Mallet-Instrumente
  • 5,7 GB Sample
  • 270 Preset-Ensembles
  • Flux Engine (Pattern-Automation)
  • Mixer
  • Delay- & Hall-Effekte

Fast immer sind perkussive Mallets eine sichere Wahl. Ähnlich wie ein Klavier oder E-Piano lassen sich damit Solophrasen, Akkorde, rhythmische Begleitungen und viele andere Parts per Sequenzer arrangieren. Meist spielen solche Klänge zwar unauffällig in zweiter Reihe, bereichern aber das Arrangement entscheidend. Ein jüngeres Beispiel ist „Ain't nobody“ in der Version von Felix Jaehn, der schon im Intro markant mit einer Marimba startet. Noch viel öfter lassen sich Malletklänge in der Hörspiel- und Filmmusik verwenden. Genau für diese Genres ist Mallet Flux von Native Instruments konzipiert worden, welches die neueste Version des NI Kontakt Player voraussetzt.

Solistisch

Das erste der beiden Kontakt-Instrumente, betitelt als „Mallet Flux Single“, enthält die Soloklänge. Im Einzelnen sind es Glockenspiel, Xylofon, Vibrafon, Marimba sowie eine Celesta, die eigentlich zu den Tasteninstrumenten gehört. Sie lassen sich allesamt mehrstimmig und insbesondere mittels verschiedener Artikulationen ausdrucksstark performen. Beim Vibrafon stehen sogar ingesamt sechs Artikulationen bereit, die per Midi-Noten (Key Switches) umschaltbar sind: „Hard“ und „Soft“ in jeweils einer kürzen und langen Abklingphase sowie ein gestrichenes Vibrafon („Bowed“) und eine „Reverse“-Variante. In der Praxis werden Sie meist schon mit einer Artikulation glücklich werden. Die fünf Mallet-Instrument klingen erstaunlich realistisch und lassen sich angenehm über ein Controller-Keyboard anspielen, sofern die Dynamikanpassung stimmt. Alle fünf Instrumente sind werkseitig für meinen Geschmack mit etwas zu viel Nachhall bedacht worden. Tipp: Wenn Sie den natürlichen Grundklang besser hören möchten, gehen Sie direkt zum Effekt-Menü und dosieren Sie den Faltungshall, der sich gut bearbeiten lässt und vielseitig klingt. Auf der FX-Seite lernen Sie zudem das editierbare Replika-Delay kennen, das in Verbindung mit den Mallet-Klängen kaum Wünsche offen lässt. Noch eine nützliche Option: Die Attack- und Decay-Phase ist bei jedem einzelnen Soloinstrument individuell veränderbar, auch die Mikrofon-Position lässt sich variieren. Wenige, aber wichtige Klangparameter – gut!

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Kombiniert und animiert

Das eigentliche Spektakel findet im zweiten Kontakt-Instrument statt. Hier treten alle fünf Soloklänge samt Artikulationen gemeinsam auf den Plan und spielen im Ensemble nach dem Dirigat des Sequencers. Es geht einfach: Sie drücken beliebige Akkorde auf der Midi-Tastatur und schon rattern die Patterns. Die Musik wirkt durchaus komplex und vielschichtig. Ein solches rhythmisches Szenarium lässt sich klanglich nicht so schnell mit der DAW realisieren. Mit dem Modulationsrad ist die Dynamik der Sequenzen intuitiv beeinflussbar, was teilweise an Morphing erinnert.

Über 270 sogenannter „Scenes“ warten im Brower von Mallet Flux. Sie sind nach Taktart, Notenwert und anderen Kriterien sortiert. Die Namen sind leider etwas zu bürokratisch und wenig aussagekräftig – was wird sich beispielsweise hinter „Basic seq 3-4 8th 07“ verbergen? Der Anwender muss die zahlreichen Ensemble-Szenen der Reihe nach studieren und sich seine Favoriten markieren.

Kritisch betrachtet fallen die meisten klanglichen Ergebnisse eher speziell aus. Das hat einen Grund: Fünf perkussive und obertonreiche Einzelklänge führen nun einmal zu keinem warmen und farbenreichen Gesamtbild. Ein solches kammermusikalisches Ensemble hat sich bislang kaum bewährt. Es wäre für ein Update gut, dass einige Pads, E-Pianos oder andere Samples hinzukämen, auch wenn es das puristische Instrumentalkonzept verwässert.

Trotz der vielen Presets sollten Sie früher oder später aktiv werden, was bei Mallet Flux gut funktioniert. Auf Wunsch können Sie ihre eigenen Ensemble-Szenen erstellen. Der interne Sequenzer umfasst logischerweise fünf Spuren und ist ausführlich programmierbar. Schließlich dient zur klanglichen Gestaltung noch ein Mischpult mit Equalizer, Kompressor und den beiden Effekten Delay und Reverb.

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Fazit

Insgesamt verhilft das Bundle zum luxuriösen Rundumschlag an Malletklängen. Die Soundqualität der einzelnen Instrumente ist klasse. Mit dem Sequencer-Konzept übertrifft Native Instruments bisherige Mallet-Sammlungen. Der Animationswert und das Klangerlebnis sind wiederum eine Frage des persönlichen Bedarfs und Geschmacks. Für Film- und Hörspielmusik sind diese repetitiven Muster jedenfalls öfter passend, für andere Stilistiken wird es schnell zu monoton. Kurzum: Mallet Flux ein Spezialist mit einer klaren Eigennote. Wer neue Impulse für das Sequencing von Mallet-Instrumenten benötigt, findet hier aktuell das empfehlenswerte Werkzeug.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 159 erschienen.

Bewertung
Name
Native Instruments Mallet Flux
Pro
  • exzellente Soloinstrumente
  • gute Spielbarkeit
  • raffinierter Sequencer
  • viele Presets
Contra
  • keine große Klangvielfalt
  • Rhythmen wirken statisch
Preis
199 EUR
Bewertung
(67%)
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