Passend zu den günstigen und kompakten Controller-Keyboards erweitert NI die Komplete Serie um zwei USB-Audiointerfaces.
- 2x2 USB-Audiointerface
- 24 Bit / 192 kHz
- 1 bzw. 2 Mikrofoneingänge
- 48-Volt-Phantomspeisung
- Instrument-/Line-Eingang
- Stereo Kopfhörerausgang
- Stereo Line-Ausgang
- Direct-Monitoring
- USB-powered
Komplete Audio 1 und 2 sind im gleichen Gehäuse untergebracht, das relativ kompakt ausgefallen ist und sich problemlos auch auf den freien Flächen der Komplete-Keyboards abstellen lässt. Das Gehäuse ist im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht aus Metall, sondern komplett aus Plastik und entsprechend leicht, aber sturzempfindlicher und eher für den Studioeinsatz als die Bühne geeignet. Gut gefallen hat uns der große und griffige Drehregler auf der Oberseite, der die Lautstärke der Ausgänge regelt und mit seinem angenehmen Drehwiderstand im kleinen Studio durchaus einen Monitorcontroller ersetzen kann. Ebenfalls auf der Oberseite befinden sich zwei 5-stufige LED-Ketten mit betonter Clip-LED, die als VU-Meter dienen und den Pegel von Kanal 1 und 2 anzeigen. Zwei weitere LEDs zeigen den Status der USB-Verbindung sowie die aktivierte 48V-Phantomspeisung an.
Alle weiteren Bedienelemente sind zusammen mit den Eingängen auf der Vorderseite platziert.
Zweimal I/O
Komplete Audio 2 verfügt über zwei XLR-/Klinke-Kombibuchsen mit per Regler anpassbaren Eingangspegeln. An jede dieser Buchsen können Sie ein Mikrofon anschließen, dank zuschaltbarer Phantomspeisung werden auch Kondensatormikrofone unterstützt. Alternativ verarbeiten die Eingänge Line-Pegel von Smartphone, Synthesizer & Co.. Jeder Kanal kann individuell von Line auf Instrument umgestellt werden, wenn Sie Instrumente wie E-Gitarre oder E-Bass mit hochohmigen Tonabnehmern anschließen wollen. Abgerundet wird die Front durch einen Kopfhörerausgang mit eigenem Lautstärkeregler. Der Kopfhörerausgang spiegelt allerdings stets den Hauptausgang, er kann also nicht separat mit einem speziellen Monitormix versorgt werden. Daher ist das Komplete Audio mangels Option, die Mischung vorzuhören, bevor sie auf die großen Boxen gelangt, für DJs weniger geeignet. Für latenzfreies Direct-Monitoring lässt sich per Regler stufenlos zwischen der Wiedergabe des Eingangssignals und des von der DAW gesendeten Audiosignals über den Kopfhörerausgang überblenden. Beide Eingänge werden dabei mittig wiedergegeben, Stereosignale werden bei Direct-Monitoring also mono abgehört. Komplete Audio 1 verfügt nur über einen Mikrofoneingang (XLR) mit Vorverstärker und einen Line/Instrument-Eingang (Klinke), Stereoaufnahmen sind mit dem kleineren Modell nicht möglich. Ansonsten ist die Ausstattung identisch. Die XLR-Buchsen sind übrigens bei beiden Modellen nicht verriegelbar, was gemeinsam mit dem Plastikgehäuse ebenfalls eher für den reinen Studioeinsatz spricht.
Auf der Rückseite befindet sich der USB-Anschluss, der zur Verbindung mit dem Computer dient und auch die Stromversorgung übernimmt. Zur Wiedergabe des Ausgangssignals schließen Sie Monitorboxen, Mischpult oder Verstärker an die beiden OUT-Buchsen an, die beim Komplete Audio 2 als symmetrische 6,3mm-Klinke und beim Komplete Audio 1 als unsymmetrische Cinchbuchsen ausgelegt sind.
Großes Softwarepaket
Im Lieferumfang ist ein umfangreiches Softwarepaket enthalten, das nicht nur für Einsteiger interessant ist. Mit Ableton Live 10 Lite und NI Maschine Essentials gibt es gleich zwei verschiedene DAW/Produktionsumgebungen dazu. Der sehr gelungene Minimoog-Klon Monark deckt die klassischen Analogsounds ab, Replika und Phasis bieten Delay und Phaser und der Solid Bus Comp bearbeitet effektiv die Dynamik. Nimmt man das von NI kostenlos angebotene Komplete Start-Paket mit diversen weiteren Synthesizern, Effekten und Sample-Libraries hinzu, erhalten Sie eine mehr als überzeugende Grundausstattung.
Im Praxistest zeigt sich Komplete Audio unkompliziert. Es ist Class Compliant und benötigt daher nicht zwingend einen Treiber, für Windows-Nutzer empfiehlt sich aber der Download des passenden Treibers von der NI-Webseite für volle ASIO-Unterstützung. Die Latenzen bewegen sich im Bereich vergleichbarer USB-Audiointerfaces und sind absolut praxistauglich, auch wenn Sie im Vergleich zu den optimierten Treiber eines professionellen RME-System etwa 2-3 ms draufrechnen müssen. Die Eingänge klingen angenehm warm und rund, die Detailabbildung ist aber eher durchschnittlich. Der Kopfhörerverstärker ist für den Studioeinsatz ausreichend.
Komplete Audio 1 und 2 sind günstige USB-Audiointerfaces mit solider Performance und schickem Design. Hervorzuheben sind die umfangreiche Softwareausstattung sowie der praktische große Lautstärkeregler auf der Oberseite.
Dieser Test ist in unserer Heft-Ausgabe 162 erschienen.
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