Test

NI Komplete Kontrol A-Series im Test: der beste Start ins Komplete-Universum?

Mit der A-Serie präsentiert NI eine günstige Variante der Komplete Kontrol Keyboards, dafür müssen Sie auf Lightguide und hochauflösende Displays verzichten.

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Features
  • USB-Masterkeyboard
  • optimiert für Komplete-Software
  • 25, 49, 61 Tasten
  • Anschlagdynamik
  • OLED-Display
  • 8 Endlosregler
  • 4-Wege-Push-Encoder
  • Scale/Arp-Funktion
  • Komplete Start Softwarebundle

Die A-Serie gibt es nicht nur mit 49 und 61 Tasten, sondern im Gegensatz zu den Komplete Kontrol Keyboards MK2 auch platzsparend mit 25 Tasten. Positiv überrascht waren wir nach dem Auspacken von der sehr gut spielbaren Tastatur. Sie ist im Vergleich zum großen Modell etwas straffer gewichtet, bietet aber ebenfalls ein sehr gutes Spielgefühl und setzt die Dynamik sauber um. Dies hätten wir in dieser Preisklasse nicht erwartet. Auf Aftertouch müssen Sie allerdings verzichten. Auch der praktische Light Guide, bei dem mehrfarbige LEDs über jeder Keyboard-Taste anzeigen, welche Noten gerade gespielt werden, welche Noten zur gewählten Tonart gehören und wo die Splitzonen sind, ist bei der A-Serie ersatzlos weggefallen.

Abstriche müssen Sie bei der Haptik der Taster machen, sie sind aus einfachem Plastik und erzeugen bei Nutzung ein deutlich hörbares Klacken. Bei den angenehm schwergängigen Reglern und dem 4D-Push-Encoder gibt es dagegen keine großen Unterschiede zu den teuren Varianten. Die 8 Regler nehmen quasi den Platz ein, auf dem beim Komplete Kontrol Keyboards die beiden großen grafikfähigen Displays sitzen. Die Rückseite zeigt sich mit USB- und Pedalanschluss spartanisch, weggefallen sind der zweite Pedalanschluss, die MIDI-Buchsen, Netzteilanschluss und Powerschalter. Als unabhängiges Masterkeyboard ohne Computer ist die A-Serie also nicht geeignet.

Kleines OLED-Display

Bei der A-Serie müssen Sie mit einem kleinen zweizeiligen OLED-Display auskommen. Dadurch wird das Browsen deutlich fummeliger, da Sie sich von Ebene zu Ebene des Menüs hangeln müssen. Deshalb haben wir uns im Praxistest regelmäßig dabei erwischt, doch die Maus und Monitor zu Hilfe zu nehmen und die passenden Sounds direkt über die Software auszuwählen. Ist der passende Sound aber erst einmal geladen, relativiert sich der Verlust der großen Displays ein wenig. Zwar sehen Sie nicht alle Parameter der 8 Regler gleichzeitig, es reicht aber ein kurzes Antippen der berührungsempfindlichen Regler, um ohne Verstellen des Wertes den zugewiesenen Parameter auf dem OLED zu sehen. Oder Sie verlassen sich einfach auf Ihr Gehör und schrauben blind drauf los, schließlich bieten die hauseigenen Plug-ins allesamt bereits eine sinnvolle Vorbelegung der Regler, gleiches gilt für NKS-kompatible Plug-ins anderer Hersteller.

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Abgespeckte Bedienelemente

Die Anordnung der Taster entspricht im Prinzip den großen Modellen. Links ist die Transport-Sektion für die Steuerung von Start, Stop, Aufnahme, Metronom, Tempo und Loop-Wiedergabe. Weitere Taster sind für Undo/Redo, Quantisierung sowie Aufnahme von Automationen zuständig. Ist die Maschine-Software nicht ausgewählt, übernehmen die Taster die passenden Funktionen der DAW. Über der Transportsektion befinden sich neben der Shift-Taste für Zusatzfunktionen die Taster für Arpeggiator und Tonart/Akkorde. Vier weitere Tasten rechts daneben unterhalb des Displays dienen zum Weiterschalten von Presets und Parameter-Seiten im linken Bereich. Auf die farbigen Mute/Solo-Taster müssen Sie bei den günstigeren Keyboards ebenso verzichten wie auf die fünf Taster speziell zur Maschine-Steuerung. Auch die beim Komplete Kontrol MK2 neu hinzugekommenen acht beleuchteten Taster oberhalb der Displays, die dort für verschiedene Funktionen beim Browsen und Maschine-Steuerung sowie das Stumm- und Solo-Schalten einzelner Kanäle der DAW zuständig sind, besitzt das A49 nicht.

Die Taster auf der rechten Seite oberhalb des vierachsigen Push-Encoders wurden auf drei halbiert, die fehlenden Funktionen sind aber per Shift erreichbar – bis auf den Mixer, der mangels hochauflösender Displays wegfällt. Die acht Regler können aber dennoch zur Steuerung der Mischpultkanäle der DAW genutzt werden.

Das mitgelieferte Software-Paket wurde ebenfalls abgespeckt, enthält aber immer noch eine gute Erstausstattung und wurde mit Maschine Essential sinnvoll ergänzt.

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Fazit

Bislang gab es für Nutzer der Software-Produkte von Native Instruments, insbesondere des Komplete Pakets, kaum eine Alternative zu den Komplete Keyboards aus gleichem Hause. Für das Desktop-Studio ist hierbei aber neben den hohen Anschaffungskosten von mindestens 499 Euro auch oftmals der Platzbedarf ein Problem. Als günstige und kompakte Variante empfiehlt sich daher die A-Serie, die mit sehr gut spielbarer Tastatur punktet. Zwar wurde auf die großen grafikfähigen Displays und den Light Guide verzichtet, weshalb öfter mal ein Blick auf den Monitor und der Griff zur Maus erforderlich sind. Die Grundfunktionen, allen voran die perfekte Integration in die hauseigene Software, sind aber erhalten geblieben.

Dieser Test ist in unserer Heft-Ausgabe 162 erschienen.

Bewertung
Name
Native Instruments Komplete Kontrol A-Series
Pro
  • gute Tastatur
  • günstiger Preis
  • kompakt und leicht
  • Arp/Scale-Funktion
  • Software-Integration
Preis
ab 139 EUR
Bewertung
(92%)
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